Die Spieler jubelten über den erneuten Turniersieg, der Bundestrainer freute sich über neue Alternativen - aber viele Zuschauer blieben weg: Auch ohne die meisten Leistungsträger verteidigte die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft den Deutschland Cup erfolgreich und gab Toni Söderholm wichtige Fingerzeige für die nächste WM.
Nach dem 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) zum Abschluss des Heimturniers gegen den Olympiadritten Slowakei ging die gläserne Trophäe zum neunten Mal an die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die mit vier Debütanten und 13 Spielern unter 23 Jahren angetreten war. "Wir kriegen langsam die Breite ins deutsche Eishockey rein, was Talent und Leidenschaft angeht", bilanzierte Söderholm bei MagentaSport, "das tut uns gut."
Beim dritten Sieg im dritten Spiel erzielten der Mannheimer Tim Wohlgemuth (7.), der Düsseldorfer Tobias Eder auf Zuspiel des einstigen Ausnahmetalents Dominik Bokk (31.) in Überzahl sowie der Nürnberger Tim Fleischer mit einem Schuss ins leere Tor (60.) die Treffer für die sehr effizienten Gastgeber, im Tor glänzte der starke Kölner Torhüter Mirko Pantkowski - diesmal vor offiziell 3854 Zuschauern in Krefeld.
Söderholm hatte ein Team mit einem Altersschnitt von 23,1 Jahren zusammengestellt, um neue Kandidaten für die WM in Tampere und Riga (12. bis 28. Mai 2023) zu sichten. "Die Altersfrage ist nicht so wichtig", sagte er und lobte die vielen jungen Spieler: "Sie haben sehr viel Schwung, Energie und Leidenschaft mitgebracht, das ersetzt viel."
Auch Kapitän Marc Michaelis, der im letzten Spiel eine Pause erhielt, war beeindruckt: "Die hängen sich alle rein. Wir hatten so große Erfolge in den letzten Jahren, dass auch die jungen Spieler daran anknüpfen wollen. Es ist immer toll, neue Gesichter zu sehen, das bringt frischen Wind in die Mannschaft."
Söderholm ging es nach den Erfahrungen bei der letzten WM im Mai auch darum, mehr Ruhe und mehr Zeit in der offensiven Zone ins deutsche Spiel zu bringen. "Die Jungs machen sich schon sehr viel Mühe, das umzusetzen", sagte der Bundestrainer, der mit dem Viertelfinal-Aus in Finnland nicht zufrieden war und Fortschritte forderte: "Die Ruhe auf Bank war schon ein cooles Gefühl für mich." Der erfahrenste Spieler kam in Krefeld gar nicht zum Einsatz: Verteidiger Marco Nowak (32) reiste schon am Samstag leicht erkrankt ab.
Im nächsten Jahr wird die 34. Auflage nicht mehr in Krefeld ausgetragen. Nach fünf Jahren ist die Zuschauerresonanz deutlich gesunken: Nur rund 8000 Zuschauer wollten die drei Spiele der DEB-Auswahl sehen. Beim Auftaktsieg gegen Dänemark (3:2 nach Verlängerung) am Donnerstag waren sogar weniger als 1000 Besucher in der Halle.
"Wir sind zum fünften Mal in Krefeld, für die Zuschauer ist es sicher nicht mehr der Aha-Effekt", gab DEB-Präsident Peter Merten zu und kündigte an: "Wir wollen einen neuen Standort. In anderen Regionen ist das Interesse größer." Schwenningen ist als Übergangslösung im Gespräch, bevor die neue Arena in München ihre Tore öffnet.
Deutschland vs. Slowakei - 3:0: Statistik zum Spiel
Deutschland vs. Slowakei - 3:0 | |
Tore | 1:0 Wohlgemuth (8.), 2:0 T. Eder (32.), 3:0 Fleischer (60.) |
Strafen | Deutschland: Ugbekile (16.), Zitterbart (25.), Karrer (26.) Slowakei: Grman (7.), Koch (21.), Sukel (29.), Rosandic (58.) |
Eishockey - DEB-Team vs. Slowakei, Deutschland Cup - Das 3:0 zum Nachlesen im Liveticker
60.: Schluss! Deutschland ist erneut Deutschland-Cup-Sieger!
60.: Tooor!!!! Deutschland vs. Slowakei - 3:0! Die Slowaken müssen natürlich riskieren und nehmen den Torhüter raus. Fleischer erkämpft sich den Ball und muss nur mehr ins leere Tor einschieben.
59.: Das Powerplay ist zu Ende.
58.: Schmölz mit der nächsten guten Möglichkeit, in der Zwischenzeit kriegt Tobi Eder die Scheibe ins Gesicht.
58.: Bokk ist sehr geduldig, wartet die beste Situation ab, um auf Tobi Eder in der Mitte zu spielen, er versucht es dann auch sofort aufs Tor. Riecicky kann halten.
58. Auch das noch. Rosandic stellt Bokk das Bein und wird dementsprechend bestraft. Das muss eigentlich die Entscheidung gewesen sein - Powerplay Deutschland.
57.: Die Slowaken geben sich viel Mühe, doch langsam läuft ihnen die Zeit davon. Dreieinhalb Minuten sind es noch.
55.: Die Gäste geben weiterhin ordentlich Gas, Fasko-Rudas versucht es aus der Distanz - Pantkowski ist da, Nachschuss Rosandic, und erneut ist am deutschen Goalie kein Vorbeikommen.
53.: Hain haut als Nächster drauf, wieder ist ein Deutscher dazwischen und blockt ab.
52.: Etwas weniger als neun Minuten sind hier in Krefeld noch zu spielen. Deutschland muss nach vorne nicht mehr so viel machen und hält hinten weiterhin stand.
50.: Lunter hat alle Verteidiger überspielt, steht eigentlich alleine vor dem Tor, bleibt aber nicht konzentriert genug. So vergibt die Slowakei die nächste hochkarätige Chance. So wird das nichts.
48.: Darauf folgt ein Fehler in der deutschen Verteidigung, den die Slowaken wieder nicht nutzen können, da Pantkowski etwas dagegen hat.
47.: Jetzt mal Deutschland mit der Chance, Weber zieht aus der Ferne ab, Schmölz fälscht ab - leider nicht ins Tor.
44.: Die meiste Zeit verbringen die Spieler beider Mannschaften aktuell im deutschen Drittel, wirklich in Bedrängnis kommt das DEB-Team jedoch nicht.
42.: Wieder findet die Slowakei gut in den neuen Abschnitt. Die Gäste starten mehrere Versuche aufs gegnerische Tor, Buckos versucht es aus der Nähe - Pantkowski kann parieren.
41. Das letzte Drittel des Turniers wurde soeben eröffnet.
Drittelfazit: Ähnlich wie im ersten Drittel war auch der zweite Abschnitt im Großen und Ganzen ausgeglichen. Erneut trafen jedoch wieder nur die Deutschen, erneut via Powerplay durch Tobi Eder in der 32. Minute. Die Slowaken konnten ihrerseits eine 5-gegen-3-Phase nicht nutzen.
40.: 20 Sekunden hat Deutschland noch eine 3-gegen-2-Situation, Schmölz lässt sich jedoch Zeit, so dass sich die Slowaken wieder formieren können. Es geschieht nichts mehr, Ende 2. Drittel.
38.: Deutschland verteidigt stark und lässt nichts anbrennen, stets ist einer dazwischen oder Pantkowski kann klären.
36.: Fehlpass von Pantkowski, den Sukel nicht nutzen kann. Da war mehr drin gewesen. Die Slowaken sind jedoch weiterhin im Spiel und geben nicht auf.
34.: Dann machen auch die deutschen Fans einmal Stimmung, es gibt Standing Ovations für die Leistung ihrer Spieler.
32.: Tooor!!!! Deutschland vs. Slowakei - 2:0! Wieder ein Powerplay-Tor! Vor dem Tor der Slowaken ist genügend Platz, dass Blank von rechts auf Bokk passen kann, er spielt in der Mitte Tobias Eder an, der direkt abschließt.
30.: Blank strahlt im nächsten Powerplay als Erster Gefahr aus, wieder machen es die Deutschen gleich: auf Rechts spiele und Schuss!
29.: Sukel wirft Mik förmlich gegen die Bande und sieht dafür die nächste Strafe (Bandencheck).
29.: Die Gäste machen richtig Druck, schließen innerhalb von wenigen Sekunden gleich fünfmal ab, aber Pantkowski lässt sich nicht überwinden. Das DEB-Team ist wieder vollzählig - stark.
28.: Die Deutschen sind jetzt 72 Sekunden lang zu dritt, stehen die erste Phase jedoch bravourös durch.
26.: Dann die Riesenchance für die Slowakei! Tamasis Schuss wird gerade noch vom Tor weg gelenkt. Dann folgt die nächste Strafe für einen Deutschen, Karrer (hoher Stock).
25.: Jetzt ist die Slowakei am Drücker, daher melden sich langsam auch die Fans zurück. Zitterbart muss abblocken. Strafe für Deutschland wird angezeigt, die Slowaken nehmen den Torhüter raus. Zitterbart holt sich nach dem Spielzug eine Strafe ab.
24.: Die Slowaken sind wieder vollzählig.
23.: Gute Chance für Deutschland! Ähnlich wie beim 1:0 kommt Blank aus der Ferne zum Schuss, Ehl steht vor dem Halbkreis und fälscht die Scheibe gefährlich ab. Riecicky ist jedoch zur Stelle.
21.: Koch (Slowakei) wird fürs Halten bestraft - Powerplay für Deutschland.
21.: Weiter geht's.
Drittelfazit: Die Mannschaft von Toni Söderholm begann das Spiel mit viel Druck und nutzte direkt das erste Powerplay, Wohlgemuth traf zur 1:0-Führung. Danach wurde die Partie jedoch ein wenig ausgeglichener, auch die Slowaken hatten später eine Powerplay-Situation, konnten diese jedoch nicht in ein Tor ummünzen.
20.: Wenige Sekunden vor Ende des ersten Drittels kommt Ehl noch einmal zum Abschluss, danach ist Pause.
18.: Die Slowaken setzen sich jetzt logischerweise im deutschen Drittel fest, können jedoch keinen Schaden anrichte, weil die Deutschen sehr gut verteidigen. Ohne Gegentreffer steht das DEB-Team die erste Vier-gegen-fünf-Phase durch.
16.: Aus dem Powerbreak kommt die Slowakei ein wenig besser zurück, Sykora kommt aus kürzester Distanz zum Abschluss, er scheitert dann am Pfosten. Danach bekommt Ugbekile eine Strafe (Spielverzögern) aufgebrummt.
15.: Pantkowski hält problemlos den nächsten Schuss der Slowaken, unmittelbar danach folgt ein Powerbreak.
13.: Fehler in der deutschen Abwehr, Lunter sucht sofort das Tor, Pantkowski kann jedoch Schlimmeres verhindern.
11.: Das DEB-Team ist im Moment das bessere Team, was man unter anderem auch an der Torschuss-Statistik sieht: 8:3 zugunsten der Deutschen.
10.: Mit diesem Ergebnis wäre Deutschland Deutschland-Cup-Sieger 2022. Aber noch müssen noch mehr als zwei Drittel gespielt werden.
8.: Tooor!!!! Deutschland vs. Slowakei - 1:0! Und die Deutschen sind eiskalt, nutzen direkt das erste Power Play aus. Schinko sieht auf der rechten Seite den besser postierten Wohlgemuth, der abzieht und zur Führung trifft.
7.: Erneut zeigen sich die Slowaken unsicher im Aufbau und verlieren in ihrem Drittel den Puck, dann folgt eine Überzahlsituation, die mit einer Strafe für Grman, der sich bei Fleischer eingehakt hat, endet.
6.: Das DEB-Team erkämpft sich im Angriffsdrittel den Puck, Zimmermann zieht aus der Ferne ab, Riecicky wehrt ab.
5.: Leonhardt sorgt für den ersten wirklichen Torschuss der Deutschen - kein Problem für Riecicky.
3.: Die Slowaken schicken Tamasi, Fominykh, Holesinsky, Grman, Rosandic und Riecicky aufs Eis.
2.: Für Deutschland starten Fleischer, Schmölz, Bokk, Hüttl, Zimmermann, im Tor steht Pantkowski.
1.: Der Puck ist gefallen, es geht los.
Vor Beginn: Erst ertönt die slowakische Hymne, danach die deutsche. In wenigen Minuten geht es los.
Vor Beginn: Österreich hat sich im frühen Spiel des Tages gegen Dänemark mit 3:1 durchgesetzt, dem DEB-Team genügt nun gegen die Slowakei also bereits ein Punkt für den Turniersieg.
Vor Beginn: Das DEB-Team hat beste Voraussetzungen, den Titel nach dem vergangenen Jahr zu verteidigen. Zum Auftakt gewann das Team von Bundestrainer Toni Söderholm 3:2 nach Verlängerung gegen Dänemark, am gestrigen Samstag folgte ein 3:0-Sieg über Österreich. Mit zwei Zählern Vorsprung in der Tabelle hat die deutsche Nationalmannschaft also alles selbst in der Hand.
Vor Beginn: Wie alle Begegnungen im Deutschland Cup findet auch diese in der YAYLA ARENA in Krefeld statt. Los geht es dort heute um 14.30 Uhr.
Vor Beginn: Hallo und herzlich willkommen zum Liveticker der Partie zwischen Deutschland und der Slowakei!
Eishockey - Deutschland Cup 2022 heute im TV und Livestream
Glück gehabt, alle Spiele des Deutschland Cups werden live und kostenfrei im TV und Livestream gezeigt - und zwar von MagentaSport. Auch zur Begegnung zwischen Deutschland und der Slowakei könnt Ihr dort also heute pünktlich zum Start einschalten.
Bei MagentaSport findet Ihr auch die Highlights und die Wiederholung des Spiels - entweder über MagentaTV oder in der MagentaSport-App.
Eishockey - Deutschland Cup 2022: Tabelle
Platz | Mannschaft | Sp. | S | SV | SPE | N | NV | NPE | Tore | Diff. | Pkt. |
1 | Deutschland | 2 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 6:2 | 4 | 5 |
1 | Dänemark | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 0 | 6:6 | 0 | 3 |
3 | Slowakei | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 0 | 5:7 | -1 | 2 |
3 | Österreich | 2 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 3:5 | -1 | 2 |