Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Und bei Ferrari sind die Zeiten außergewöhnlich - außergewöhnlich schlecht.
Null Punkte aus zwei Rennen, so schwach war Ferrari zu Beginn einer Saison zum letzten Mal 1992. Besonders nach der Pleite in Malaysia war die Kritik aus den eigenen Reihen deutlich. "Es ist an der Zeit, dass jeder seine Verantwortung übernimmt", hatte Teamchef Stefano Domenicali gesagt.
Neuer Frontflügel in China
Damit fängt es schon vor dem China-GP am kommenden Wochenende an. Technikchef Aldo Costa ist ab sofort für die Leitung einer neuen Abteilung zuständig, die in der Fabrik in Maranello so schnell wie möglich neue Teile für die Autos von Kimi Räikkönen und Felipe Massa entwickeln soll.
Je nachdem, wie die FIA im Fall der Doppel-Diffusoren entscheidet, wird eine der größten Baustellen der "schnellen Eingreiftruppe" unter Costa sein, diesen Diffusor für den Ferrari F60 nachzubauen. Bereits für den China-GP haben die Roten einen neuen Frontflügel im Gepäck.
Damit die Arbeit zwischen der neuen Abteilung in Maranello und dem Rennteam an der Strecke optimal abgestimmt wird, fungiert Teammanager Luca Baldisserri als Bindeglied. Er wird im Zuge dessen nicht mehr wie bisher bei den Rennen vor Ort sein. Seine Aufgaben an der Strecke übernimmt Chefingenieur Chris Dyer.
20 Millionen für Aufholjagd
Bereits nach dem ersten Rennen in Australien wurde bekannt, dass Ferrari rund 20 Millionen Euro in die Hand nehmen will, um den Rückstand auf Brawn GP und Co. aufzuholen.
Die "schnelle Eingreiftruppe" ist ein erster großer Schritt in Richtung Spitze, ob sie aber Wunder bewirken kann, darf bezweifelt werden. Zumindest für das Rennen in China bleiben die Favoriten andere.
Vielleicht bringt aber schon Bahrain eine deutliche Steigerung, immerhin hat Ferrari dort im Winter lange und erfolgreich getestet.