UPDATE Das berichtet Jonathan Noble, Reporter des britischen "Autosport"-Magazins, via Twitter. Die Ärzte hätten das entschieden, um Massas Genesung voranzutreiben.
Kurz vor dem Start des Ungarn-GP hatte Ferrari-Sprecher Luca Colajanni erklärt, dass es auch nach einer zweiten Computer-Tomographie am Sonntag keine Anzeichen auf mögliche Schäden an Massas Gehirn gegeben hatte.
In einem der größten Ferrari-Foren tauchte außerdem ein Statement von Lucy Smedley, der Frau von Massas Renn-Ingenieur Rob Smedley auf. Sie berichtete am Telefon, dass die Situation zwar ernst sei, aber nicht so dramatisch wie von einigen Medien berichtet. Alles deute darauf hin, dass Massa keine bleibenden Schäden davontragen wird.
Operation am Auge gut überstanden
Zuvor hatte Colajanni bestätigt, dass Felipe Massa die Operation an der linken Augenhöhle gut überstanden hatte und am Sonntagmorgen aus dem künstlichen Koma aufgewacht war.
Laut einer Mitteilung des Teams hat es über Nacht keinerlei Komplikationen gegeben, Massas Zustand sei weiterhin stabil.
"Alle Anzeichen sind positiv", hatte zuvor bereits Massas persönlicher Arzt Dino Altmann gesagt, der Kontakt zu seinen Kollegen in Budapest hatte und am Samstagabend zusammen mit Massas schwangerer Ehefrau Raffaela und dessen Eltern nach Europa flog.
"Das ist ein sehr gutes Zeichen"
Nach Aussage von Altmann, der auch Rennarzt auf der Strecke in Sao Paulo ist, gebe es für Verletzungen dieser Art am Kopf eine Bewertungsskala von 3 bis 15, wobei 15 der beste Wert sei.
"Massa liegt bei 14, das ist ein sehr gutes Zeichen", meinte der Mediziner, der je nach Heilungsverlauf von einer Regenerationszeit zwischen zwei und sechs Wochen ausgeht. Das nächste Rennen findet am 23. August in Valencia statt, eine Woche später wird in Spa gefahren. Im Rennen am Sonntag bleibt Massas Platz leer.
Massa von Stahlfeder getroffen
Bei der Operation am Samstagabend wurde dem 28-Jährigen nach Aussage seines Bruder Eduardo ein kleiner Knochensplitter am Augenhöhlenknochen entfernt. Dazu hatte der Ferrari-Pilot eine Schnittwunde über dem Auge sowie eine Gehirnerschütterung erlitten.
Massa war am Samstag im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn von einer rund 800 Gramm schweren Stahlfeder aus einem Dämpferelement vom Auto seines Landsmanns Rubens Barrichello am Helm getroffen worden.
Der Vize-Weltmeister war kurzzeitig ohne Bewusstsein und fuhr mit Tempo 190 geradeaus in die mit Reifenstapeln gesicherte Streckenbegrenzung.
Ecclestone aktiviert Sicherheitsexperten
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone suchte noch am Samstag das Krankenhaus auf, um sich vor Ort vom Zustand des Fahrers zu erkundigen. Anschließend drückte der 69-Jährige sein Entsetzen über den Vorfall aus und kündigte Konsequenzen an.
"Ich dachte, wir hätten diese Probleme hinter uns", so Ecclestone. "Ich habe schon mit Sid Watkins (Formel-1-Sicherheitsexperte, Anm. d. Red.) gesprochen, er wird sich der Sache annehmen."