Je länger sich McLaren-Mercedes mit der Besetzung des Cockpits neben Lewis Hamilton Zeit lässt, desto heißer brodelt die Gerüchteküche. Nico Rosberg scheint endgültig aus dem Rennen zu sein, dafür gibt es neue interessante Namen. Nick Heidfeld ist dabei - und vor allem Jenson Button.
Die spinnen, die Briten! Zumindest die "Daily Mail" spinnt sich für die kommende Saison eine Traum-Konstellation bei McLaren-Mercedes zurecht. Die Zeitung will erfahren haben, dass es ein englisches Dreamteam Lewis Hamilton/Jenson Button geben könnte.
"Es gibt kein Team, das nicht gerne zwei Weltmeister in seinen Reihen hätte", zitiert die Zeitung einen McLaren-Insider.
McLaren-Teamchef weicht aus - Haug dementiert
Mit den neuen Wechselgerüchten um Button konfrontiert, antwortete McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh ausweichend. "Wir haben mit einer ganzen Reihe von Fahrern gesprochen. Es wäre nicht angebracht, mehr dazu zu sagen. Wir werden die beiden besten Fahrer verpflichten, die wir bekommen können."
Spekulationen über die Zukunft des frisch gebackenen Weltmeisters waren deshalb aufgekommen, weil es zwischen ihm und Brawn GP große Differenzen ums Geld gibt. Button will deutlich mehr haben als Brawn bereit ist zu zahlen.
Während sich McLaren schwammig äußerte, erteilte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug den Gerüchten am Freitagabend eine Absage: "Es gibt keine aktuellen Verhandlungen mit Jenson Button - aber ich habe Verständnis dafür, dass man in England von einem englischen Team mit zwei Weltmeistern in den Cockpits träumt. Aber Träume gehen halt nicht immer in Erfüllung."
Rosberg-Wechsel zu Brawn angeblich fix
Sollte Button Brawn GP trotzdem verlassen, dann würde Rubens Barrichello doch bleiben. Eigentlich soll er mit Nico Rosberg den Platz tauschen und zu Williams gehen. Rosbergs Wechsel zu Brawn GP ist laut "auto, motor und sport" schon beschlossen, die offizielle Verkündung folgt aber erst, wenn geklärt ist, was aus Button wird.
Für McLaren ist Rosberg demnach offenbar kein Thema mehr, wohl aber Kimi Räikkönen. Der Iceman pokert aber noch ums Geld. Das heißt weniger er als sein Management. Räikkönen selbst ist nur wichtig, in einem siegfähigen Auto zu sitzen. Das wäre der McLaren aller Voraussicht nach - und die Maßgabe des "Daily Mail"-Insiders mit den zwei Weltmeistern im Team wäre auch erfüllt.
Whitmarsh und Haug loben Heidfeld
Weltmeister war Nick Heidfeld noch nicht, aber laut "Abendzeitung" ist er auch ein Kandidat für den Platz neben Hamilton bei den Silbernen. "Er ist der am meisten unterschätzte Fahrer in der Formel 1", wird Silberpfeil-Teamchef Martin Whitmarsh von der "az" zitiert. "Er hat zehn Jahre mit konstanten Leistungen vorzuweisen", ergänzt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.
Heidfeld hat aus seiner Formel-3000-Zeit noch gute Verbindungen zu Mercedes, aber die haben ihm schon einmal nicht geholfen, als ihm bei einem möglichen Wechsel 2002 Kimi Räikkönen vorgezogen wurde.
Heidfeld ist fraglos ein erfahrener Mann, der in der Tat mehr kann, als ihm viele zutrauen. Aber ob es noch einmal für einen Platz in einem so großen Team wie McLaren-Mercedes reicht, ist fraglich.
Heidfeld und Glock bei Renault im Gespräch
Heidfelds zweite kolportierte Option Renault klingt da schon wahrscheinlicher. Dort wäre er wieder mit seinem aktuellen Teamkollegen Robert Kubica vereint. Gute Chancen auf den zweiten Renault-Sitz hat aber auch Timo Glock.
Das Wechselkarussell dreht sich weiter auf Hochtouren. Das wird sich auch nicht ändern, solange McLaren sein zweites Cockpit nicht besetzt hat. Und das dauert nach Aussage des Teams noch bis nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi.
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