Vettel und der Geheimtipp

SID
Sebastian Vettel siegte im vergangenen Jahr in Suzuka überlegen
© Getty

Sieben deutsche Fahrer stehen ab sofort in dieser Formel-1-Saison am Start, so viele wie noch nie. Michael Schumacher bekommt trotz seines durchwachsenen Comebacks die meiste Aufmerksamkeit, aber den echten deutschen Fan interessieren auch die Leistungen von Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Adrian Sutil, Nico Hülkenberg, Timo Glock und neuerdings auch wieder Nick Heidfeld. SPOX blickt vor jedem Rennen durch die deutsche Brille und sagt in der Einzelkritik, was für die deutschen Piloten möglich ist.

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Und so funktioniert's: Mit Hilfe des GP-Rechners geben wir eine Prognose das kommende Rennen ab. An der Prognose messen wir die Leistungen von Michael Schumacher, Nico Rosberg, Sebastian Vettel, Nico Hülkenberg, Adrian Sutil, Nick Heidfeld und Timo Glock.

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Wer ist im Soll, wer hat uns positiv, wer negativ überrascht? Dabei geht es uns weniger um den Vergleich des Rennergebnisses mit der Position in unserem Ranking, es geht um die Tendenz, darum, ob die Fahrer bei der Erfüllung ihrer Saisonziele auf Kurs sind. Denn gegen technische Ausfälle oder sonstige Zwischenfälle ist kein Fahrer gefeit. Und klar ist, dass sich solche Unwägbarkeiten unmöglich voraussagen lassen.

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Sebastian Vettel

Wo, wenn nicht in Suzuka soll Vettel zum Endspurt auf seinen ersten Titelgewinn blasen? Sein Red Bull passt perfekt auf das Layout des Kurses, die schwere Strecke sollte zudem seinem Talent entgegenkommen. Und dann kommt er auch noch als Vorjahressieger nach Japan. Einzig der vorhergesagte Regen ist ein Unsicherheitsfaktor - aber auch bei Nässe ist Vettel einer der Besten.

"Der Kurs kommt uns entgegen und wir waren hier schon im vergangenen Jahr sehr stark", sagt Vettel und nennt nur ein Ziel für das Wochenende: "Den Sieg. Dieses Ziel haben wir immer und mit diesem Auto darf man das auch haben." Na dann mal alles auf Sieg!

Adrian Sutil

So etwas wie der Geheimtipp für das Wochenende. Sutil hat aus der Formel 3 jede Menge Japan-Erfahrung, sein Auto sollte gut auf das Layout des Kurses passen - und Sutil ist vor allem ein ausgesprochener Regen-Spezialist. Gut möglich also, dass er diesmal zweitbester Deutscher im Feld wird. Prognose: Rang sechs hinter dem WM-Quintett.

"Die Strecke ist toll und ich verbinde schöne Erinnerungen damit", sagt Sutil. "Hoffentlich haben wir gute Chancen, denn wir brauchen jeden einzelnen Punkt."

Michael Schumacher

Das "Wo, wenn nicht in Suzuka"-Zitat, das bei Vettel galt, gilt auch bei Schumacher. Suzuka ist eine seiner absoluten Lieblingsstrecken. Dort hat er sechsmal gewonnen, siebenmal stand er auf der Pole-Position, 2000 hat er dort seinen ersten WM-Titel für Ferrari geholt. Wenn er Rosberg in dieser Saison noch einmal schlägt, dann in Japan. Die Tatsache, dass am Mercedes keine Verbesserungen mehr vorgenommen werden, spricht gegen ein Top-Resultat, aber bei Regen sollten einige WM-Punkte auf jeden Fall drin sein. Zum Beispiel sechs für Rang sieben.

"Japan ist für mich mit einigen guten Erinnerungen verbunden, ich fahre gerne dorthin. Auf der Strecke habe ich große Momente erlebt, und ich hoffe natürlich, dass ich einige hinzufügen kann", sagt Schumacher. "Ich bin jedenfalls sehr motiviert. Wir werden definitiv versuchen, das Maximum aus dem Rennwochenende herauszuholen."

Nico Rosberg

Im Bezug auf das Auto gilt für ihn natürlich das gleiche wie für Schumacher. Keine Entwicklungen, keine Spitzenresultate. Trotzdem hat es Rosberg dank überragender fahrerischer Leistungen in den letzten Rennen geschafft, die Plätze fünf und sechs zu erreichen. Wir wünschen es ihm zwar nicht, aber irgendwann muss die Serie reißen. Unserer Meinung nach in Suzuka, dort wird er hinter Schumi ins Ziel kommen.

Rosberg selbst hat natürlich andere Erwartungen: "Gemessen an unserer Leistungsfähigkeit hatten wir zuletzt eine Reihe ordentlicher Ergebnisse mit einem sechsten und zwei fünften Plätzen und das wollen wir in Suzuka fortsetzen."

Nick Heidfeld

Zweite Runde des Comebacks und ganz neue Voraussetzungen. Heidfeld muss in den wenigen Rennen, die ihm bei Sauber bleiben, eine Menge zeigen, um 2011 ein Cockpit zu bekommen. Suzuka ist eine hervorragende Gelegenheit, denn er kennt die Strecke sehr gut und ist dazu ein ausgesprochener Regenspezialist. Diese Kombination kann zu einem WM-Punkt reichen. Wir wünschen es ihm.

"Ich freue mich riesig auf das Rennen in Suzuka", sagt Heidfeld. "Das ist meine Lieblingsstrecke unter allen Kursen, und an meinem zweiten Rennwochenende für das Team weiß ich natürlich schon viel mehr über das Auto, das sollte helfen."

Nico Hülkenberg

Wir haben ihm schon in Singapur Unrecht getan, als wir ihm keine WM-Punkte zugetraut haben. Aber in Suzuka sollte es für einen Rookie wie ihn mindestens genauso schwer werden, gegen den erfahrenen Teamkollegen Rubens Barrichello Land zu sehen. Hülkenberg war noch nie in Suzuka und wird sicher einige Zeit brauchen, um den Kurs zu beherrschen. Und das wahrscheinlich noch im Regen.

"Vom Simulator her weiß ich, dass er schwer zu fahren ist. Die S-Kurven zu Beginn, die Kombination aus langsamen und schnellen Kurven, das alles ähnelt Spa und macht einem Fahrer richtig Spaß", beschreibt Hülkenberg seine spärlichen Streckenkenntnisse.

Timo Glock

Er hat in Singapur ein großes Wochenende gezeigt und endlich mal so richtig auf sich aufmerksam gemacht, obwohl er in einem völlig unterlegenen Auto sitzt. 2009 hatte Glock in Suzuka einen schweren Unfall, beteuert aber, keine schlechten Erinnerungen mit sich herumzuschleppen. Stattdessen setzt er auf Regen, der ihn in seinem Virgin nach vorne spült.

"Wir werden die zweite Entwicklungsstufe unseres Upgrades an den Start bringen. Das sollte uns helfen", sagte Glock.

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