Ausgerechnet Mike Häkkinen, von dem man immer den Eindruck hatte, er und Michael Schumacher hätten ein sehr respektvolles Verhältnis miteinander gepflegt, lässt wenige Tage nach dem Ende der Formel-1-Saison kein gutes Haar am Comeback des Rekordchampions.
In einer Kolumne bei der Tageszeitung "tz" greift er Schumacher hart an: "Aus meiner Sicht demontiert er Stück für Stück sein eigenes Denkmal. Und da ist es egal, ob er aus technischen Gründen hinterher fährt oder weil er mit den Jungen nicht mehr mithalten kann."
Häkkinen greift Schumacher persönlich an
Häkkinen, der gegen Schumacher 1998 und 2000 um den WM-Titel kämpfte, hat selbst einige Jahre nach seinem Rücktritt aus der Formel 1 ein Comeback im Motorsport gewagt. In der DTM kam er über einzelne Achtungserfolge nicht hinaus.
"Du kannst das Rad der Zeit weder anhalten noch zurückdrehen. Aber Schumacher will auch mit 42 noch weiter machen. Hoffentlich zerfrisst ihn sein eigener Ehrgeiz nicht noch mal - dazu war er ein zu großer Hero", fährt Häkkinen fort und wird sogar persönlich: "Wir waren nie dicke Freunde, weil er bei mir jedenfalls immer etwas arrogant rüber kam."
Häkkinen kritisiert "lächerlichen Fahrfehler"
Einen besonders schlechten Eindruck hat Schumacher bei Häkkinen zum Abschluss in Abu Dhabi hinterlassen. Vielleicht der Tropfen, der beim sonst so besonnenen Finnen das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
"Da fährt der erfolgreichste Mann des Motorsports hinterher und macht in Abu Dhabi einen lächerlichen Fahrfehler, der ihn fast das Leben gekostet hätte", kommentierte Häkkinen den Unfall von Schumacher und Vitantonio Liuzzi, der aus einem Dreher des Mercedes-Piloten entstand.
Was aus Häkkinens Sicht nach einem Jahr Schumacher in der Formel 1 der Neuzeit bleibt, ist ernüchternd: "Michael ist für mich ein tragischer Ex-Held und ich frage mich, was zum Teufel hat ihn dazu bewogen, wieder ins Cockpit einzusteigen?"
Vielleicht treffen sich beide ja mal wie in alten Zeiten. Dann kann es Schumacher Häkkinen erklären.
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