Es war die spannende Frage des Tages. Wie sehen die großen Updates von Mercedes und Ferrari aus, die sie für den letzten Test in Barcelona angekündigt haben?
Die Frage ist beantwortet - wenn auch nur zum Teil. Beide Teams offenbarten interessante Variationen am Auspuff, dem Gebiet, in dem vor dieser Saison alle Teams experimentieren.
Ferrari zeigte eine Version, bei der der Auspuff im Unterboden bis zum Hinterrad geführt wird und dort austritt. Ein senkrechtes Leitblech direkt am Hinterrad soll die Luft in die richtigen Bahnen leiten.
Halbfertiger Silberpfeil wird am Donnerstag fertiggestellt
Mercedes hat sich für eine Variante entschieden, die bisher kein anderes Team einsetzt. Der Auspuff tritt auf halber Höhe der Seitenkästen am unteren Ende aus und bläst die Abgase auf den Unterboden, von wo sie in den Diffusor abgeleitet werden. Klingt kompliziert, soll aber einen gehörigen Zeitvorsprung bringen.
Damit aber noch nicht genug. Am Donnerstag soll die zweite Stufe des Mercedes-Updates kommen. Bestehend vor allem aus neuem Front- und Heckflügel sowie noch einigen anderen Modifikationen. Michael Schumacher wird als Erster das komplette Paket testen.
Rosberg trotz Rückstands ermutigt
Der halbfertige Silberpfeil überzeugte bei der Premiere zumindest durch Konstanz, wenngleich die Überhitzungsprobleme noch nicht ganz gelöst scheinen. Die Zeiten von Nico Rosberg hauten aber noch niemanden vom Hocker. Ihm fehlten fast vier Sekunden auf die Bestzeit.
Trotzdem war er ermutigt: "Es ist schön, das Potenzial der Neuerungen zu spüren. Wir haben einige beeindruckende Entwicklungen am Auto, auch wenn wir deren Potenzial noch nicht austesten oder zeigen konnten, weil die andere Hälfte noch fehlt. Wir hatten aber Anhaltspunkte, dass das Update ein großer Schritt sein wird."
Vettel schockt mit früher Glanzzeit
Die markierte Sebastian Vettel. Der Weltmeister schockte die Konkurrenz schon früh am Vormittag mit der klar schnellsten Zeit der diesjährigen Barcelona-Tests. In 1:21,865 Minuten war er letztlich mehr als eine halbe Sekunde schneller als Sebastien Buemi im erneut sehr starken Toro Rosso.
Hinter dem Dritten Witali Petrow fuhr Lewis Hamilton im Sorgenkind McLaren zwar die viertbeste Zeit, er verbrachte aber wieder einmal viel Zeit an der Box. Es gab Probleme mit dem Auspuff. Die Zuverlässigkeit bleibt die Achillesferse des McLaren.
HRT bestätigt Liuzzi
Felipe Massa führte mit dem überarbeiteten Ferrari lange Messarbeiten durch und ging nicht ernsthaft auf Zeitenjagd. Am Ende des Tages war er mit knapp 1,5 Sekunden Rückstand auf Vettel Fünfter.
HRT hat die Premiere des neuen Autos auf Freitag verschoben und wird somit immer weniger Zeit haben, überhaupt noch Testkilometer auf die Uhr zu bekommen. Immerhin ist die Fahrerfrage geklärt. Wie erwartet bekommt Vitantonio Liuzzi das zweite Cockpit neben dem Inder Narain Karthikeyan.
Die Testzeiten von Tag 2 im Überblick:
Platz | Fahrer | Team | Zeit | Runden |
1. | Sebastian Vettel | Red Bull | 1:21,865 | 112 |
2. | Sebastien Buemi | Toro Rosso | + 0,531 | 120 |
3. | Witali Petrow | Lotus-Renault | + 0,805 | 116 |
4. | Lewis Hamilton | McLaren | + 1,023 | 57 |
5. | Felipe Massa | Ferrari | + 1,459 | 101 |
6. | Paul di Resta | Force India | + 2,469 | 118 |
7. | Kamui Kobayashi | Sauber | + 2,571 | 107 |
8. | Nico Rosberg | Mercedes | + 3,942 | 100 |
9. | Jarno Trulli | Lotus | + 4,225 | 98 |
10. | Pastor Maldonado | Williams | + 5,124 | 29 |
11. | Jerome d'Ambrosio | Virgin | + 7,117 | 64 |
Alle Teams und Fahrer der Saison 2011 im Überblick