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Finn Fichtner

<p>Am Ende ging es ganz schnell. Die Milwaukee Bucks schlagen die Oklahoma City Thunder mit 97:81 und noch vor den Christmas Games ist auch dieses Jahr der NBA Cup bereits wieder Geschichte. Doch welche Erkenntnisse bleiben nach dem Finale? Sind die Bucks tatsächlich ein Titelanwärter? Was muss sich bei OKC noch verbessern? Und war das Turnier überhaupt ein Erfolg?</p><script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

Das beste Duo der Liga - und was die NBA unbedingt ändern muss: Die Erkenntnisse zum NBA-Cup-Finale

<p>Der Champagner blieb in den von der Liga bereitgestellten Boxen zurück. Es brauchte keine vor Schampusduschen schützende Ski-Masken. Die Milwaukee Bucks feierten den Gewinn des NBA-Cup, aber sie feierten wahrlich nüchtern. Es war eine der persönlichen Lehren, die Assistant Coach Darvin Ham und Foward Taurean Prince aus ihrem Turniergewinn in der vergangenen Spielzeit mit den Lakers mitgenommen haben, wie Head Coach Doc Rivers verriet. Nachdem die Lakers das Turnier gewonnen hatten, verloren sie zehn der anschließenden 13 Spiele.</p><blockquote class="twitter-tweet"><p lang="en" dir="ltr">Bucks coach Doc Rivers told me after talking with Darvin Ham and his experience with Lakers last season, they chose not to celebrate The Cup championship with dousing and drinking of champagne. Want to focus on the remainder of the season. <a href="https://t.co/CQ0J0aoeWz">pic.twitter.com/CQ0J0aoeWz</a></p>— Chris Haynes (@ChrisBHaynes) <a href="https://twitter.com/ChrisBHaynes/status/1869248675652022527?ref_src=twsrc%5Etfw">December 18, 2024</a></blockquote>
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<p>Der Titel gibt den Bucks Selbstvertrauen und Momentum, aber das Spiel selbst zählt gar nicht in die Statistiken der Regular Season mit ein – und auf diese möchte Rivers direkt wieder den Fokus legen. Auch sein Superstar und frisch gekürter Turnier-MVP, Giannis Antetokounmpo, stellte klar: "Der Job ist noch nicht fertig." Der Grieche teilte zudem seine Erfahrungen als Feierbiest im Anschluss an die Meisterschaft 2021: "Das war das letzte Mal, dass ich etwas Champagner getrunken habe. Ich hatte danach einen Krampf im ganzen Körper."</p><p>Dafür ist jetzt keine Zeit, denn bereits am Freitag geht es zum Topspiel gegen die Cleveland Cavaliers (23-4), die die Tabelle im Osten anführen. Die Bucks selbst haben sich nach ihrem Katastrophen-Start (2-8) langsam in Verfolgerposition (14-11) gespielt, nachdem sie zuletzt immer besser ins Rollen kamen und seitdem zwölf Siege bei gerade einmal drei Niederlagen holten. "Das Team am Anfang der Saison war nicht das Team, das wir jetzt sind“, stellte Damian Lillard klar. Und dabei soll der kleine Triumph nur ein Zwischenschritt für die Mannschaft auf dem Weg zu größeren Zielen sein. "Ich verspreche euch, dass wir uns wiedersehen“, sagte Giannis noch vielsagend und spielte auf den "Job" im Juni an – dann beginnen die NBA-Finals.</p>

Die Bucks sind back!

<p>"Er ist einer der besten Spieler, die ich je an meiner Seite hatte. Immer, wenn ich ihn brauche, ist er da für mich. Immer, wenn er mich braucht, bin ich da für ihn." Giannis Antetokounmpo war nach der Partie vollen Lobes für Damian Lillard. Der schwache Saisonstart der Bucks war an den beiden Superstars nicht spurlos vorbeigegangen. Für Giannis heizten die Medien mögliche Tradgerüchte an, da er zu einem größeren Markt wechseln müsse und mit diesem Team eh nichts mehr zu gewinnen sei. Grund dafür sei auch Lillard, der nach Verletzungen im Alter von 34 Jahren auch nicht mehr der Superstar vergangener Tage sei.&nbsp;</p><p>Ein paar Wochen später scheinen die Diskussionen fast schon albern. Natürlich werden die beiden älter und natürlich wird aus Lillard kein Plus-Spieler mehr am defensiven Ende. Doch zu was die beiden in der Offensive Abend für Abend in der Lage sind, sucht in der gesamten Liga vergeblich seine Nachahmer. In der diesjährigen Spielzeit legen sie zusammen durchschnittlich 58,4 Punkte pro Partie auf - Ligabestwert. Dass sie zu solchen Leistungen auch im hellsten Scheinwerferlicht in der Lage sind, bewiesen sie im Finale gegen OKC. Der "Greek Freak" erzielte 26 Zähler, "Dame" 23. Giannis dominierte die gesamte Partie mit einem Triple-Double (19 Rebounds, 10 Assists). Er holte Rebounds, spielte gegen das Doppeln starke Pässe, erschwerte und verhinderte mit seiner Präsenz Würfe oder blockte sie direkt kompromisslos weg, was insbesondere Alex Caruso noch einmal mehr im Gedächtnis bleiben sollte.</p><p></p><blockquote class="twitter-tweet"><p lang="en" dir="ltr">These angles of Giannis' block on Caruso 🔥 <a href="https://t.co/TbgLSXAiUA">pic.twitter.com/TbgLSXAiUA</a></p>— NBA on ESPN (@ESPNNBA) <a href="https://twitter.com/ESPNNBA/status/1869225420769415645?ref_src=twsrc%5Etfw">December 18, 2024</a></blockquote>
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<p>Lillard nahm sich seine Würfe, wenn es darauf ankam - und traf sie dann auch. Fünf Mal war der Guard hinter der Dreierlinie erfolgreich und traf so oft wie alle Thunder zusammen aus der Distanz. Dabei war es auch sein persönlicher 5:0-Lauf im 3. Viertel, der die Weichen auf Sieg für die Bucks stellte. Auch wenn er nicht immer dominant wirkte, zeigte sich Lillards Wert und ordnende Hand insbesondere in den Minuten ohne ihn. "Wir beide haben uns vor der Partie nicht hundertprozentig fit gefühlt", sagte Giannis nach der Partie. Es klang schon fast wie eine Drohung, denn wenn die beiden tatsächlich noch besser spielen, haben sie einhundertprozentig ein Wörtchen im Kampf um die Meisterschaft mitzureden.&nbsp;</p>

Giannis und Dame sind das beste (Offensiv)Duo der NBA

<p>Das klingt natürlich banal. Welches Team wäre nicht besser, wenn ein 2,16-Meter-Supertalent auf dem Feld steht? Doch in vielen Spielen dieser Saison merkte man OKC das verletzungsbedingte Fehlen von Chat Holmgren kaum an. SGA traf Mitteldistanzwurf nach Mitteldistanzwurf in schlafwandlerischer Sicherheit, Jalen Williams lieferte stetig als Co-Star ab und Isaiah Hartenstein sah wie das fehlende Puzzleteil aus und, achja: Die beste Defensive der Liga stellte das Team von Coach Mark Daigneault auch ohne Holmgren.</p><p>Dennoch ist es ein Unterschied, ob Holmgren als Ringbeschützer auf dem Feld steht oder nicht: Ohne ihn beträgt das Defensive Rating 106,8, mit ihm nahezu lächerliche 100,9. An Abenden, an denen Offensiv nichts geht, kann dies der Unterschied sein. Einen solchen Abend erwischten die Thunder gegen die Bucks. Insbesondere Shai Gilgeous-Alexander enttäuschte. Zwar lesen sich 21 Punkte noch recht ordentlich (wenngleich sie weit unter seinem Schnitt von 30,3 PPG) liegen, doch insbesondere die Ineffizienz (8/24 FG, 2/9 3FG) bereitete Sorgen. Andre Jackson Jr. erwies sich aufseiten der Bucks als sein Kryptonit: Bei 3/12 FG stand SGA, wenn dieser ihm als primärer Verteidiger gegenüberstand.</p><p>Auffällig zudem, dass der MVP-Kandidat für nur vier Freiwürfe an die Linie ging. Im Schnitt nimmt SGA doppelt so viele. "Ich bin dennoch zu meinen Spots gekommen. Ich habe einfach die Würfe nicht getroffen", analysieret Gilgeous-Alexander nach der Partie. Dennoch kann auch er nicht von der Hand weisen, dass die Würfe von seinen Spots schwieriger werden, wenn Gegner die Zone komplett zuparken können, da keiner der Thunder von außen trifft (5/32 3FG). Insbesondere Co-Star Jalen Williams blieb einem Beweis dieser Bezeichnung erneut schuldig (8/20 FG). "Wir werden daraus lernen", zeigte sich Coach Daigneault kämpferisch. Beim Lernen helfen wird sicherlich die Rückkehr eines Stretch-Bigs, der in seinen zehn Einsätzen in dieser Saison lockere 37,8 Prozent aus der Distanz wirft…</p>

Die Thunder brauchen Chet

<p>Das Finale selbst lieferte ab – zumindest teilweise. Die erste Halbzeit war eng, die Superstars der Bucks zockten groß auf und dabei lieferte Giannis den ein oder anderen Highlight-Block. Doch die ganz großen Momente und die ganz große Spannung fehlten am Ende. Dennoch lieferte das Turnier einige erinnerungswürdige Momente. Zum Beispiel Trae Young, der sich im "geliebten" Madison Square Garden kurz vor Schluss für Vegas "warmwürfelte".</p><blockquote class="twitter-tweet"><p lang="en" dir="ltr">Trae Young rolled the dice on the Knicks logo 👀 <br><br>Next stop: Las Vegas 💰 <a href="https://t.co/M707Rgvl0W">pic.twitter.com/M707Rgvl0W</a></p>— ESPN (@espn) <a href="https://twitter.com/espn/status/1867036759894204614?ref_src=twsrc%5Etfw">December 12, 2024</a></blockquote>
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<p>Die emotionale Rückkehr von Klay Thompson in die Bay Area zu seinem Ex-Team, den Warriors, inklusive unzähliger Kapitänsmützen (und einem spektakulären Finish vom anderen Splash-Bro Stephen Curry). Oder auch der fatale Fehler von Coaching-Legende Erik Spoelstra gegen die Pistons.</p><p>Viel wichtiger als einzelne Momente war aber aus Perspektive der Liga, dass das Turnier weiterhin eine Bereicherung während der langen Saison darstellt. Die Spiele werden aufgewertet, da den Spielern und Coaches anzumerken ist, wie ernst es ihnen mit dem Turnier und einem möglichen (kleinen) Titel ist. Sei es die ehrliche Freude der Bucks mit der Trophäe oder die ebenso ehrliche Wut von Steve Kerr, nachdem die Warriors nach einer (möglichen) Fehlentscheidung noch spät gegen die Rockets ausschieden.</p><p>Zwar klingen die gut 500.000 Dollar Preisgeld für die großen Stars auf den ersten Blick nur nach einem besseren Taschengeld, doch Giannis stellte bereits vor dem Finale klar: "Ich spiele nicht für das Geld. Ich liebe es einfach, Basketball zu spielen." Und auch wenn der Betrag für die hochdotierten Ausnahmekönner marginal zu sein mag – für die Jungs am hinteren Ende der Bank ist es eine Menge Geld. Kaum verwunderlich, dass Giannis Rookie Liam Robbins den Sieg und das Geld versprochen hatte, damit sich dieser ein Haus in Iowa leisten kann. Versprechen gehalten.</p><blockquote class="twitter-tweet"><p lang="en" dir="ltr">Giannis Antetokounmpo talks about how he promised <a href="https://twitter.com/hashtag/Bucks?src=hash&amp;ref_src=twsrc%5Etfw">#Bucks</a> rookie Liam Robbins that Milwaukee would try to win the <a href="https://twitter.com/hashtag/EmiratesNBACup?src=hash&amp;ref_src=twsrc%5Etfw">#EmiratesNBACup</a> so Liam can buy a house in Iowa <a href="https://twitter.com/FanDuel?ref_src=twsrc%5Etfw">@FanDuel</a> <a href="https://t.co/UBZcHRoESQ">pic.twitter.com/UBZcHRoESQ</a></p>— Rob Lopez (@r0bato) <a href="https://twitter.com/r0bato/status/1869250028495331412?ref_src=twsrc%5Etfw">December 18, 2024</a></blockquote>
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Der NBA-Cup bleibt eine Erfolgsgeschichte…

<p>Es mag nach einer Kleinigkeit klingen, doch ein gewisses Flair geht mit den besonderen Courts der Teams während des Cups eindeutig einher. Man kann sie cool oder aufregend finden, aber auch schrill und grässlich – sie sind auf jeden Fall Gesprächsstoff. Im Finale eine Trophäe im Finale auf dem Parkett zu sehen war zudem eine wieder eine nette Erinnerung an vergangenen (und bessere?) Zeiten. Ein würdiger Rahmen für ein Endspiel.</p><p>Dies gilt jedoch nicht zwingend für das Publikum. Ausverkauft war die Halle in Las Vegas, laut Veranstalter. Zumindest für das Finale. Bei den Halbfinals, die ebenfalls in der Glücksspielmetropole stattfanden, blieben zwischen 2.000 und 3.000 Plätze leer. Zudem schwappte von Rande des Courts wahrlich keine Playoff- oder Finals-Atmosphäre über. Wie auch, wenn das Spiel an einem neutralen Ort ohne Teilnahme eines stadteigenen Teams stattfindet. Einzig Atlanta konnte einige lautstarke Fans in die Arena locken, da die Hawks fast zeitgleich mit dem NFL-Team der Falcons in Vegas spielte und die Fans auf den Geschmack des Double Headers kamen. Davon abgesehen kamen mehrfach traurige Erinnerungen an die "Bubble" hoch.&nbsp;</p><blockquote class="twitter-tweet"><p lang="en" dir="ltr">WHAT A BLOCK BY GIANNIS <a href="https://t.co/9nPP71ZjmR">pic.twitter.com/9nPP71ZjmR</a></p>— NBACentral (@TheDunkCentral) <a href="https://twitter.com/TheDunkCentral/status/1868082634766877062?ref_src=twsrc%5Etfw">December 14, 2024</a></blockquote>
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<p>Dass es anders sein könnte, sah auch Giannis ein. Der "Greek Freak" war einst beim EuroLeague Final Four in Berlin zu Gast und kam in den Genuss eines echten Hexenkessels. Dennoch ist der Vergleich zwischen den Stimmungen hinfällig, wie er auch selbst einsah: "Natürlich ist die Atmosphäre etwas anderes. Ich wünschte, wir könnte eine solche Stimmung hier in der NBA haben, aber die haben wir leider einfach nicht". Auch wenn sich Las Vegas als Endspielort wenig zu Schulden kommen lassen hat und für Werbepartner und Stars aus Vermarktungsperspektive ein dankbares Pflaster ist, sollte es zumindest eine Option sein, die Halbfinals in den eigenen Hallen der Teams stattfinden zu lassen.</p><p>Dies könnte – zumindest in Teilen – auch ein anderes Problem lösen: die Belastung. Dadurch, dass das Finale nicht in die Statistiken der Regular Season eingeht, absolvieren zwei Teams sogar 83 Spiele innerhalb einer Spielzeit. Hinzu kommen zudem die Reisestrapazen. "Wir machen gerade einen sechstägigen Roadtrip an der Westküste. Dann spielen wir drei Zeitzonen und einen vierstündigen Flug entfernt in Orlando – und dann folgt ein back-to-back gegen Miami", zeigte sich Thunder Coach Mark Daigneault über die Planung entsetzt. "Normalerweise würde die NBA das niemals so terminieren."</p><p>"Wenn ich eine Sache verändern könnte, dann wäre es, dass die Teams danach eine längere Pause hätten", pflichtete ihm Doc Rivers bei. Sein Team schafft es vor dem nächsten Spiel zumindest noch kurz in die Heimat, bevor es am Freitag nach Cleveland geht. Bis dahin können er und seine Jungs noch feiern – aber angemessen, bitte.&nbsp;</p>

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