Dabei unterbot Webber die bisherige Barcelona-Bestzeit von Ferrari-Pilot Felipe Massa (1:22,625 Minuten) knapp. Erzielt hatte Webber seine Zeit bei einem Qualifying-Run am frühen Morgen. Später bestätigte er die gute Zeit noch mit einer weiteren Top-Zeit. "Es war ein ziemlich guter Tag für uns", erklärte Webber.
Lotus-Renault-Pilot Nick Heidfeld ist sich dennoch sicher, dass heute noch nicht das tatsächliche Kräfteverhältnis offenbart wurde. "Meiner Meinung nach zeigt Red Bull noch immer nicht alles. Beim Blick auf die Sektorzeiten fällt auf: Sie haben noch etwas in der Hinterhand", sagte Heidfeld, der sein Testprogramm wegen einer Erkältung frühzeitig auf Platz fünf beendete. "Ich ruhe mich lieber jetzt aus und greife dann später noch mal an."
Sauber schockt die Konkurrenz - fast
Für kurzzeitige Aufregung sorgte Sauber-Pilot Sergio Perez. Der Rookie knallte kurz vor dem Ende der Session mit 1:21,176 Minuten eine ultraschnelle Bestzeit auf den Asphalt. Zum Vergleich: Der Mexikaner war knapp eineinhalb Sekunden schneller als die Massa-Zeit.
Wenig später dann die Erklärung von Sauber- Technikchef James Key. "Sergio hatte ein langsames Auto vor sich und hat die Strecke abgekürzt", wird er bei "Auto, Motor und Sport" zitiert. "Diese Zeit wäre ansonsten leider nicht möglich." Dennoch: Auch ohne die Mogel-Bestzeit stellte Perez den Sauber auf Rang vier - und das trotz eines Hydraulik-Lecks.
McLaren mit Knubbel-Nase
Gesprächsthema des Tages war allerdings dennoch eine skurrile Konstruktion auf der Nase des McLaren von Jenson Button. Immer wieder ging der MP4-26 mit einer Beule und vier dünnen Metallstreben an der Frontpartie (siehe Bild links) auf die Strecke.
Laut des britischen Fachmagazins "Autosport" soll es sich bei der Konstruktion allerdings nicht um eine technische Innovation, sondern lediglich um ein Messgerät für die Weiterentwicklung des Frontflügels handeln. "Die Nase, die wir beim Barcelona-Test einsetzen, ist Teil eines langfristig angelegten Entwicklungspakets, das wir evaluieren", sagte ein McLaren-Sprecher gegenüber "Motorsport-Total.com".
Probleme gab es bei McLaren lediglich mit dem Auspuff. Ein technischer Defekt unterbrach am Vormittag eine Rennsimulation bereits nach 13 Runden.
Mercedes testet ab Mittwoch
Michael Schumacher und Nico Rosberg waren nicht am Start, Mercedes greift erst am Mittwoch ins Testgeschehen ein. Timo Glock (Virgin) muss wegen einer Blinddarm-OP auf eine Teilnahme an den abschließenden Testfahrten vor Saisonstart verzichten.
Bei Force India, das bis zur Mittagspause das neue KERS testete, kam auch Nico Hülkenberg zum Einsatz. Allerdings verlor er auf Stammfahrer Paul di Resta eine Sekunde.
Die Testzeiten des ersten Tages im Überblick
Fahrer | Team | Bestzeit | Runden |
Mark Webber | Red Bull | 1:22,544 | 97 |
Jenson Button | McLaren | 1:22,910 | 74 |
Witali Petrow | Lotus-Renault | 1:22,937 | 27 |
Sergio Perez | Sauber | 1:24,117 | 90 |
Nick Heidfeld | Lotus-Renault | 1:24,735 | 20 |
Paul di Resta | Force India | 1:25,039 | 38 |
Davide Valsecchi | Lotus-Renault | 1:25,406 | 50 |
Sebastien Buemi | Toro Rosso | 1:26,004 | 48 |
Nico Hülkenberg | Force India | 1:26,030 | 31 |
Luiz Razia | Lotus-Renault | 1:26,723 | 29 |
Jerome d'Ambrosio | Virgin | 1:32,060 | 57 |
Alle Teams und Fahrer der Saison 2011 im Überblick