Rosberg-Gerüchte verdichten sich: Nico Rosberg werden schon länger latente Verbindungen zu Ferrari nachgesagt. Angesichts der schwachen Leistungen von Felipe Massa bei der Scuderia in Indien und der Weigerung Rosbergs, sich konkret zu seiner Zukunft zu äußern, nehmen die Spekulationen aktuell richtig Fahrt auf.
Der "Express" zitierte einen Vertrauten von Rosberg in den vergangenen Tagen gleich zweimal. Einmal mit den Worten: "Nico denkt über Ferrari nach." Dann mit der Ergänzung: "Nico war in der Woche vor Indien schon in Maranello. Ferrari will ihn haben." Und zwar angeblich schon 2012, nicht erst 2013.
Klingt nach Verhandlungstaktik, denn Rosberg befindet sich gerade in Gesprächen mit Mercedes über eine langfristige Zusammenarbeit. Ein offizielles Statement lehnte Rosberg auf Anfrage von SPOX ab.
Vor wenigen Wochen sagte er im SPOX-Interview über Mercedes und Teamkollege Michael Schumacher: "Mercedes gibt mir die Möglichkeit, das Team mit anzuführen. In dieser Position fühle ich mich wohl. Es ist eine große Herausforderung, gegen Michael zu fahren, und wir arbeiten gut zusammen. Die Frage nach dem alleinigen Leader stellt sich für mich im Moment nicht. Das kann gerne so weitergehen wie bisher."
Nun ist aber auch von Mercedes-Seite keine klare Aussage in Sachen Rosberg zu bekommen. "Der Markt ist offen", orakelte Sportchef Norbert Haug in der "Bild am Sonntag". Offenbar sind die Verhandlungen nicht so einfach, wie er vielleicht erwartet hatte.
Auf Ferrari-Seite hat Massa zwar einen gültigen Vertrag für die Saison 2012. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass ein solcher Vertrag gelöst würde. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo soll mit Massas Leistungen sehr unzufrieden sein.
Auch Räikkönen-Comeback wird heißer: Der nächste große Name auf dem Wechselkarussell. Laut "Motorsport aktuell" stehen die Chancen für ein Comeback des Iceman bei Williams für die kommende Saison sehr gut. Er soll erste Wahl der Engländer sein und sogar schon mehrfach für Gespräche in Grove vorbeigeschaut haben.
Hintergrund des Comebacks könnten Öl-Millionen aus Qatar sein, die Räikkönen mitbringen soll. Die Qatar National Bank würde dem Team nicht nur wichtigen Spielraum für die Rückkehr ins vordere F-1-Mittelfeld geben, sie würde auch Räikkönens Gehalt übernehmen.
Klingt nach einem guten Deal für das Team und auch für die Fans, die Räikkönen sicher gerne wiedersehen würden. Ob er sportlich bei Williams aber glücklich werden würde, hängt davon ab, ob das Team nach der katastrophalen Saison 2011 unter der Führung des neuen starken Mannes Mike Coughlan schnell wieder auf die Beine kommt.
Geschäftsführer Adam Parr dementiert zumindest das Interesse an Räikkönen nicht. "Es sieht danach aus, als sei Kimi sehr hungrig nach einer Rückkehr, und es würde ein Team sicher antreiben, einen Weltmeister in den Reihen zu haben", sagte Parr "BBC Sport". "All das würde für ein Team, das darüber nachdenkt, was es in Zukunft macht, sicher eine Rolle spielen. Und wir denken über unsere Zukunft nach. Entschieden ist aber noch nichts."
Sutil-Abgang noch nicht besiegelt: Bei Force India bangen weiter Adrian Sutil und Nico Hülkenberg um ihren Job für 2012. Noch vor dem Grand Prix in Abu Dhabi will Teamchef Vijay Mallya seine Piloten über die Fahrerpaarung für 2012 informieren. Paul di Resta scheint gesetzt zu sein, in Indien sickerte zudem durch, dass Hülkenberg den zweiten Platz bekommen wird.
Steht Sutil also auf der Straße? Soweit ist es laut Mallya noch nicht. "Ich habe drei tolle Fahrer, die alle für nächstes Jahr noch in Frage kommen. Es wird eine ganz schwere Entscheidung für mich, die ich mit Bedacht fällen muss", sagte Mallya.
Überraschungen sind also nicht ausgeschlossen, aber Fakt ist, dass die Chancen für Sutil nicht allzu gut stehen. Und auch die erste Alternative Williams könnte von Räikkönen blockiert werden.
Kubica-Comeback steht in den Sternen: Bliebe eventuell noch Lotus-Renault, denn dort kann man nicht mehr lange auf die Genesung von Robert Kubica warten. "Wir warten immer noch darauf, dass Robert uns sagt, dass er testen kann. Die 2009er Autos stehen bereit, aber er ist es nicht", sagte Teamchef Eric Boullier. "Wir müssen auch einen Plan für den Fall parat haben, dass es nicht klappt, was ich mir nicht wünsche."
Dieser Plan scheint so auszusehen, dass 2012 Witali Petrow und Romain Grosjean beste Chancen auf die Cockpits haben. Die Tatsache, das GP2-Champion Grosjean in Abu Dhabi und Brasilien freitags testen darf, spricht für ernsthafte Absichten des Teams. Bruno Senna können trotz respektabler Leistungen wohl nur zusätzliche Millionen aus Brasilien retten.