Michael Schumacher kämpft nach dem schweren Ski-Unfall weiter um sein Leben, seine Ehefrau weicht seit über einer Woche nicht von seiner Seite - nun hat sich Corinna Schumacher erstmals selbst öffentlich zu Wort gemeldet. In einem bewegenden Statement wandte sie sich an die internationale Presse und bat um Unterstützung und mehr Zurückhaltung in der Berichterstattung.
"Bitte unterstützen Sie uns in unserem gemeinsamen Kampf mit Michael. Es ist mir wichtig, dass Sie die Ärzte und das Krankenhaus entlasten, damit diese in Ruhe arbeiten können", ließ Corinna Schumacher am Dienstag mitteilen, "vertrauen Sie bitte deren Statements und verlassen Sie die Klinik. Bitte lassen Sie auch unsere Familie in Ruhe." Es wird nach offiziellen Angaben das einzige Statement von Corinna Schumacher bleiben.
Seit neun Tagen im Belagerungszustand
Seit neun Tagen wird die Universitätsklinik in Grenoble, in der Schumacher weiter mit dem Tod ringt, von internationalen Berichterstattern belagert. Die Familie Schumacher wird bei der Ankunft an der Klinik Tag für Tag immer wieder gefilmt. Bei zuletzt teilweise chaotischen Zuständen sollen Reporter sogar wichtige Arbeitsabläufe in dem Krankenhaus behindert haben. Die behandelnden Ärzte baten bereits vergangene Woche um mehr Rücksicht, damit sie bei ihrer Arbeit nicht gestört würden.
Derweil liegt Schumacher nach seinem Unfall in den französischen Alpen mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma weiter im künstlichen Koma. "Ich kann bestätigen, dass Michaels Zustand als stabil bezeichnet werden kann", teilte Schumachers Managerin Sabine Kehm am späten Montagabend mit: "Ich kann nicht bestätigen, geäußert zu haben, dass er sich nicht mehr in Lebensgefahr befindet."
Zuvor hatte bereits das Krankenhaus vermeldet, dass Schumachers Zustand stabil, aber unverändert kritisch sei. Der 45-Jährige werde weiter ständig beaufsichtigt, hieß es. Aus Gründen der Privatsphäre wurden aber keine "Details seiner Behandlung" genannt.
Pressekonferenz am Mittwoch
Über den Stand der Ermittlungen zu Schumachers Sturz am 29. Dezember will die ermittelnde Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Albertville bei einer Pressekonferenz informieren. Neben der Befragung von Zeugen könnten möglicherweise zwei Videos zur Aufklärung des Unfallhergangs beitragen.
Schumacher hat bei dem Unglück eine Helmkamera getragen, diese war angeblich eingeschaltet, ihre Bilder sollen verwertbar sein. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf gut informierte Quellen im Umfeld der Ermittlungsbehörden. Ob das Material tatsächlich Aufschluss über den Unfallhergang oder Schumachers Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des Unglücks gibt, bleibt offen. Zudem hat ein deutscher Tourist nach Angaben des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" mit einem Smartphone angeblich die letzten Sekunden von Schumachers Fahrt aufgenommen.