Ziemlich beste Feinde

Alexander Maack
18. November 201417:58
Nico Rosberg (r.) und Lewis Hamilton beim gemeinsamen Feierngetty
Werbung

Zweikämpfe, Fahrfehler, Fabelleistungen und vermeintliche Betrügereien - Lewis Hamilton und Nico Rosberg haben in den 18 Rennen bis zum Saisonfinale der Formel 1 in Abu Dhabi schon zahlreiche Highlights geliefert. SPOX blickt zurück auf das Jahr der Silberpfeile und ihrer überlegenen Mercedes-Powerunit stand.

SPOX

Bahrain-GP

Schon beim dritten Lauf mit dem neuen Reglement ist eines glasklar: Das Mercedes-Werksteam befindet sich auf dem besten Weg, Großes zu vollbringen. Hält der W05-Hybrid, ist kein Kraut gegen die beiden Silberpfeil-Piloten gewachsen. Auf der bahrainischen Wüstenstrecke ist es Rosberg, der im Qualifying die Nase vorn hat und bei seinem 150. Grand Prix von der Pole startet.

Der 900. Grand Prix der Formel-1-Geschichte wird dann ein Feuerwerk: Hamilton geht am Start an seinem Teamkollegen vorbei, verbraucht aber mehr Benzin. Rosberg macht Jagd: In Runde 18 geht er in Turn 1 wieder vorbei, in den nächsten Kurven wechselt die Führung im Sekundentakt. Letztlich ist es Hamilton, der ohne Rücksicht auf Verluste in der vierten Kurve die Tür zuknallt. Eine Runde später wiederholt sich das Spiel.

Box greift ein

Mercedes reagiert und gibt seinen Piloten beim direkt folgenden Boxenstopp unterschiedliche Reifenmischungen. Auf den langsameren harten Slicks fällt Rosberg zurück, erst nach dem dritten und letzten Stopp während einer Safety-Car-Phase kann er mit Softs attackieren und wird gleich mal eingebremst - Paddy Lowe meldet sich bei beiden Piloten: Sie sollen ihre Autos heil ins Ziel bringen.

In Runde 52 folgt das Duell der Saison. Rosberg ist in Turn 1 wieder vorn, wieder lässt keiner dem anderen einen Millimeter zu viel Spielraum und wieder entscheidet Hamilton das Duell in der vierten Kurve für sich. Dieses Mal bleibt er so überzeugt auf der Ideallinie, das Rosberg sogar deutlich vom Gas gehen muss, um einen Unfall zu vermeiden.

"Was er gemacht hat, war nicht okay", echauffiert sich der Deutsche über Funk. "Wenn bei so einem Manöver etwas passiert wäre, hätte derjenige bei mir antreten müssen", sagt Aufsichtsratschef Niki Lauda anschließend.

Das Rennen in der SPOX-Analyse

Die Show stimmt

Bis zur nächsten Überquerung der Ziellinie hat Rosberg den Rückstand aber schon wieder zugefahren und geht vor der Startkurve wieder vorbei. Doch die Linie ist zu weit. Nächster Konter! "Das war das aufregendste Rennen meiner Karriere. Heute war das eine großartige Show von allen Teams", erklärt er später: "Ich dachte ungefähr neunmal, dass ich ihn überholt habe, aber er ist immer wieder zurückgekommen."

Die nächsten Runden übersteht Hamilton unbeschadet, weil die weichen Reifen von Rosberg stärker abbauen. Der Engländer rettet seinen zweiten Saisonsieg ins Ziel. "Es war unheimlich aufregend. Nico ist wirklich sehr, sehr gut gefahren", sagt er später: "Es war schwierig, ihn bis zum Ende hinter mir zu halten. Er war sauschnell auf den weicheren Reifen. Das war ein tolles Rennen. Ich war richtig erleichtert, als ich über die Ziellinie gekommen bin."

Was Hamilton noch mitnahm: Er war eigentlich zu langsam, um das Rennen zu gewinnen. Die Pace war nicht zufriedenstellend. "Jetzt muss ich rausfinden, was er besser macht als ich und mich im nächsten Rennen verbessern", kündigte er an. LeMans-Legende Alan McNish dachte dagegen schon viel weiter: "Am Ende des Jahres werden wir wohl den besten Zweikampf unter Teamkollegen erlebt haben, den es je gegeben hat."

Seite 1: Ein erstes Ausrufezeichen in Bahrain

Seite 2: In Monaco brennt der Baum

Seite 3: Hamilton und der Heimsieg

Seite 4: Rosbergs Versuch in Belgien etwas zu beweisen

Seite 5: Monza und die endgültige Wende

SPOX

Monaco-GP

In China streikte Rosbergs Auto, in Spanien holte sich Hamilton die WM-Führung - Zeit für eine Revanche. Rosberg zeigt Hamilton am Samstag, wie es geht: Im Qualifying ist er schneller, bis er beim letzten Versuch einen Fehler macht. Er parkt seinen Silberpfeil im Notausgang, liegt aber noch in Führung. Hamilton kann die Zeit nicht unterbieten, weil Gelbe Flaggen geschwenkt werden und ist fuchsteufelswild.

Die Geschichte von den Jugendfreunden, die schon im Kart für dasselbe Team unterwegs waren und bis heute die besten Buddys sind, ist endgültig als schlechtes Disney-Märchen enttarnt. Hamilton fühlt sich betrogen. "Möglicherweise" habe Rosberg betrogen, sagte der Engländer den Journalisten und erinnerte an den Kampf zwischen seinem Vorbild Ayrton Senna und dessen Dauergegner Alain Prost: "Ich hätte wissen müssen, dass das passiert"

Ob Hamilton das Jahr 1989 meinte, als beide in Suzuka kollidierten und Prost der WM-Titel fast schon zuerkannt wurde, oder das Jahr 1990 als Senna seinen zu Ferrari gewechselten Ex-Partner von der Strecke rammte - unklar.

Wolff schlichtet

"Man kann es keinem Fahrer verübeln - wenn es um jeden Millimeter und den kleinsten Vorteil gegenüber dem Teamkollegen geht -, dass man dann vielleicht emotional reagiert", sagt Motorsportchef Toto Wolff in der Nachbetrachtung: "Man kann nicht erwarten, dass die beiden auf Kuschelkurs gehen, wenn sie wissen, dass sie das Werkzeug haben, um Weltmeister zu werden."

Was eindeutig ist: Rosberg fuhr nicht absichtlich in den Notausgang. Ein solches Handeln wäre den Sportkommissaren in Zeiten gläserner Fahrer aufgefallen. Sie untersuchten die Daten, doch eine absichtliche Handlung wie bei Michael Schumachers 2006er Parkmanöver in der Rascasse war nicht festzustellen.

"Was heute mit Rosberg passiert ist, war das Gleiche, was bei Schumacher vor ein paar Jahren war", macht Hamilton seinem Ärger trotzdem Luft. Dass man in Monaco immer mit einer Gelbphase rechnen muss und seine schnellste Runde am besten schon vor dem letzten Versuch abrufen sollte, das bedenkt er nicht.

Rosberg geht also vom ersten Startplatz ins sonntägliche Rennen im Fürstentum. Um es kurz zu machen: Er verbremst sich nochmals an derselben Stelle, kämpft mit zu hohem Benzinverbrauch, gewinnt aber auf der überholunfreundlichen Strecke den fünften Grand Prix seiner Karriere, zieht mit Weltmeister-Vater Keke gleich und fährt sich dabei in den Schlussrunden einen souveränen Vorsprung heraus, weil Hamilton abreißen lassen muss.

Das Rennen in der SPOX-Analyse

Schlechte Laune im Fürstentum

Der Brite bekundet später, er hätte etwas ins Auge bekommen - trotz des hochmodernen und geschlossenen Schutzhelms. Übermäßiger Reifenverschleiß ist wohl eher die Ursache gewesen. Die schlechte Laune ist ihm anzumerken. Auch am Sonntag fühlt er sich ungerecht behandelt, weil das Team ihn nach Adrian Sutils Crash nicht rechtzeitig vor der Safety-Car-Phase zum Stopp hereinholte.

Was nach Monaco klar ist: Bei Mercedes brennt der Baum. "Zwischen den Fahrern knistert es nicht ein bisschen, sondern heftig. Das treibt mich in den Wahnsinn, aber so ist Racing eben", sagt selbst der Daimler-Vorstandsvorsitzende, Dieter Zetsche. Niki Lauda bestellt beide Fahrer vorsorglich zur Aussprache vor dem Kanada-GP ein. Die Differenzen können beigelegt werden - vorerst.

Seite 1: Ein erstes Ausrufezeichen in Bahrain

Seite 2: In Monaco brennt der Baum

Seite 3: Hamilton und der Heimsieg

Seite 4: Rosbergs Versuch in Belgien etwas zu beweisen

Seite 5: Monza und die endgültige Wende

SPOX

Großbritannien-GP

Am Samstagabend saß Lewis Hamilton bei seiner Familie. Abschalten. Die Seele baumeln lassen. Frust hatte sich breit gemacht. Seit Barcelona wollte nichts mehr so laufen wie gewünscht. Erst Rosbergs Sieg in Monaco mit Begleitgeräuschen, dann der bittere Ausfall in Kanada. Während Rosberg den Silberpfeil mit verringerter Leistung und Bremsproblemen über die Ziellinie rettete, musste Hamilton abstellen.

Der Racer schlechthin musste zusehen, während sein Teamkollege seine Ingenieursqualitäten bewies und den Wagen als Zweiter ins Ziel brachte. Und danach? Leistet sich Hamilton im Qualifying von Spielberg einen bitteren Fehler und startet nur als Neunter. Rosberg lässt sich den Vorteil selbstredend nicht nehmen und schraubt den WM-Vorsprung auf nie gekannte Höhen: 39 Punkte.

Beim ersten Heimspiel des Mercedes-Teams nahe des Werks in Brackley muss aus Hamiltons Sicht endlich die Wende her. Doch beim Qualifying ziehen im wörtlichen und bildlichen Sinn dunkle Wolken auf. Hamilton verpokert sich, fährt in die Box statt seine zweite Runde in Q3 in Angriff zu nehmen.

Rosberg profitiert

Wieder ist es Rosberg, der profitiert: Startplatz 1 scheint ihm den Sieg schon am Samstag zu sichern. Doch Hamilton fährt mit gestreichelter Seele und wilder Entschlossenheit wie von Sinnen. Eine Sekunde pro Runde nimmt er dem gebürtigen Wiesbadener auf der härteren Reifenmischung ab. Am Ende wird er gewinnen.

"Habt ihr den Animationsfilm Monster AG gesehen? Die sammeln da Energie durch Angst. Aber sie erkennen, dass Freude und Lachen viel mehr wert sind. Und das spüre ich, wenn ich hierherkomme", erklärt Hamilton anschließend den Einfluss des britischen Publikums: "Das ist genau wie im Film. Es ist einfach ein Boost an Energie. Darum bin ich dankbar für die Unterstützung."

Die Aufholjagd hat aber nicht nur fahrerische Gründe. Rosberg kämpft wie schon in China, als die Telemetrie komplett den Geist aufgab, mit der Technik. Schon in Runde 21 berichtet er über Getriebeprobleme. Acht Umläufe später rotieren seine Hände hektisch um das Lenkrad, während er versucht das System des W05-Hybrid neuzustarten.

Doch die Versuche sind sinnlos. Hamilton fliegt vorbei, Rosberg stellt das Auto ab. 30 Sekunden trennen den Engländer am Ende vom Zweitplatzierten Valtteri Bottas im Williams. Die Wiedergutmachung für die Pleiten in den Zeittrainings ist erstmal gelungen.

Das Rennen in der SPOX-Analyse

Neustart für Hamilton

"Ich verwende nur Energie auf Sachen, die ich beeinflussen kann. Das ist abgehakt. Ich muss versuchen das zu akzeptieren. Es geht weiter", versucht Rosberg den Misserfolg direkt abzuhaken: "Das Momentum ist immer noch bei mir."

Hamilton sieht das nach seiner Fabelfahrt anders. "Ich ziehe einen Strich unter die ersten neun Rennen. Ich schalte jetzt in den Angriffsmodus", lässt der Weltmeister von 2008 wissen: "Ich muss einfach nur in den normalen Qualifying-Modus schalten. Das wäre gut."

In Deutschland und Belgien gelingt es nicht. Hamilton muss nach ganz hinten, weil erst die Bremsen streiken und dann die ganze Powerunit abbrennt. Zweimal betreibt er Schadensbegrenzung. In Hockenheim holt er Platz zwei hinter dem Teamkollegen, in Ungarn profitiert er vom Safety Car, das Rosberg den Sieg klaut und nimmt ihm den dritten Platz ab. Das Momentum kippt erst durch eine Aktion des Deutschen.

Seite 1: Ein erstes Ausrufezeichen in Bahrain

Seite 2: In Monaco brennt der Baum

Seite 3: Hamilton und der Heimsieg

Seite 4: Rosbergs Versuch in Belgien etwas zu beweisen

Seite 5: Monza und die endgültige Wende

SPOX

Belgien-GP:

Rosberg kommt mit mächtiger Wut aus der Sommerpause. In Ungarn hatte das Team Hamilton angewiesen, er solle den eigenen Teamkollegen vorbeilassen. Während Rosberg geduldig wartete, dachte sein WM-Konkurrent nicht im geringsten daran, Platz zu machen. Er wusste, dass dem Deutschen noch ein Stopp fehlt. Er wusste, dass er mit ihm um Platz drei kämpft.

Was in Spa folgte, ist die logische Konsequenz. Das Fass ist mittlerweile zum Bersten gefüllt. Die harten Manöver von Hamilton in Bahrain, die Ausnutzung von besseren und gleichzeitig fordernden Motorprogrammen durch beide Piloten, das Parkmanöver von Monaco, die verweigerte Teamorder in Budapest. Es brodelt.

Rosberg ist wild entschlossen, nicht mehr klein beizugeben. Und er setzt es in die Tat um. Als Hamilton Les Combes von innen anbremst, setzt er sich außen daneben. Doch es ist nicht weit genug. Während Hamilton ihn im toten Winkel nicht sehen kann und auf der Ideallinie bleibt, schlitzt ihm Rosberg mit dem Frontflügel den linken Hinterreifen auf.

Der unvermeidbare Eklat

Der Eklat ist da. Statt eines Doppelsiegs für Mercedes steht neben Hamiltons Ausfall nur ein Zweiter Platz zu Buche. Das teaminterne Klima schlägt komplett um. Niki Lauda hatte eine "Harakiri-Aktion" gesehen, "inakzeptabel" ist das am häufigsten ausgesprochene Wort der Mercedes-Führung.

Einen Fehler zugeben will niemand. "Die Sportkommissare sahen das als normalen Rennunfall. So sehe ich es auch", verteidigt sich Rosberg: "Ich akzeptiere, dass man über den Unfall unterschiedlicher Meinung sein kann. Solange sie nicht polemisch eingefärbt ist." Rumms.

"Er hat im Grunde gesagt, er hat es mit Absicht gemacht hat. Er sagte, er hätte es vermeiden können. Er sagte: 'Ich habe es gemacht, um etwas zu beweisen'. Ich war baff, als ich im Meeting zugehört habe. Er kam einfach da rein und sagte, dass das alles mein Fehler wäre", plaudert Hamilton im Anschluss Interna aus der teaminternen Aufarbeitung aus. Doppel-Rumms.

Rosberg hatte seine Ankündigung wahr gemacht. Viele hatten ihm vorgeworfen, er ziehe in den entscheidenden Momenten immer zurück, er sei kein echter Racer, der um jeden Preis gewinnen wolle. Mehr Egoismus forderte selbst sein Renningenieur aus Formel-BMW-Zeiten, Peter Sieber beim "Motorsport Magazin".

Das Rennen in der SPOX-Analyse

Mit Ecken und Kanten

Doch die erreichte Weiterentwicklung kommt nicht gut an. Das Upgrade des netten, fairen Sportsmanns erzeugt Reibung. Die Fans pfeifen bei der Siegerehrung, Motorsportchef Wolff droht mit Konsequenzen. Auch bei der Teamführung glühen die Drähte unter Vollast. Von Montreal bis Monza gab es binnen sechs Rennwochenenden drei Krisensitzungen, auch Aussprachen genannt.

Es ist Zeit, die Reißleine zu ziehen. "Sollte es zu einer Situation kommen, bei der man ganz klar sagen kann, dass einer beiden Fahrer einen Unfall produziert hat, würde das heißen, dass unser System gescheitert wäre, beide frei fahren zu lassen. Dann würden wir intervenieren und die Sache langweiliger machen", hatte Wolff schon in Monaco angekündigt. Nach Spa ist es soweit.

Rosberg entschuldigt sich in der Folgewoche öffentlich per Pressemitteilung für seinen Überholversuch, mit dem er bei Hamilton etwas ausgelöst hat. Der Engländer zieht das Momentum binnen kürzester Zeit auf seine Seite, fährt allen um die Ohren.

Seite 1: Ein erstes Ausrufezeichen in Bahrain

Seite 2: In Monaco brennt der Baum

Seite 3: Hamilton und der Heimsieg

Seite 4: Rosbergs Versuch in Belgien etwas zu beweisen

Seite 5: Monza und die endgültige Wende

SPOX

Italien-GP

Zwei Wochen nach dem Eklat von Spa setzt Hamilton in Monza alles auf eine Karte. Er setzt Rosberg nach seinem verpatztem Start von der Pole so sehr unter Druck, dass der gleich zweimal den Notausgang nach der Zielgeraden nimmt. Verschwörungstheoretiker wittern eine Regieanweisung von Mercedes. Doch das ist Unfug.

Hamilton missachtete die Funk-Anweisung, nach dem Stopp seine Reifen zu schonen und fuhr eine gnadenlose Attacke. Er katapultierte sich ins DRS-Fenster, dann fährt Rosberg geradeaus. Ob es Probleme mit der Energierückgewinnung waren? Niemand weiß es.

Sicher scheint: Hätte Hamilton nicht gnadenlos gepusht, Rosberg hätte einen Fehler wohl vermeiden können. So wie es der Engländer später machte. Als er sich ebenfalls einen Verbremser leistet und fortan mit einem Bremsplatten und mit ständigen Vibrationen umherkreist, ist Rosberg außer Reichweite.

Rosbergs Nervenschwäche

"Lewis kam sehr schnell von hinten, ich musste meine Pace hochschrauben. Als Resultat habe ich mir einen Fehler geleistet", erklärt Rosberg anschließend einsichtig und gewinnt dem Ergebnis als Teamplayer etwas Positives ab: "Immer noch Zweiter, immer noch viele Punkte - das ist kein komplettes Desaster. Nach den Schwierigkeiten sind wir zum ersten Mal seit langem Erster und Zweiter geworden. Wir sind wieder da, wo wir sein müssen."

Der Italien-GP markiert trotzdem einen Wendepunkt. Der ständige Umschwung mit Siegen beider Fahrer ist in den nächsten Monaten beendet. Hamilton feiert vetteleske fünf Siege in Folge. Die Wut aus Spa kanalisiert sich in Glanzvorstellungen. Rosbergs Vorsprung schmilzt, der Druck nimmt schlagartig zu, als in Singapur beim zweiten Ausfall wieder die Technik streikt.

Das Rennen in der SPOX-Analyse

Hamilton unschlagbar?

Beim Russland-GP verbremst Rosberg sich schließlich schon in der ersten Kurve so stark, dass er mit einem Bremsplatten zum Reifenwechsel muss, in den USA wählt er die falsche Einstellung der Powerunit und versucht sich aussichtslos mit geringerer Leistung zu verteidigen. Es läuft nicht mehr.

"Lewis Hamilton ist unschlagbar. So einfach ist das", lobt Niki Lauda nach dem Austin-Rennen in höchsten Tönen: "Er wird Rennen für Rennen noch besser und macht keinen einzigen Fehler. Er hat einen starken Charakter und ist absolut fokussiert."

Ein Fehler wie in China 2007 scheint fast unmöglich, bis er in Brasilien den Sieg verschenkt, weil er zu viel will und sich direkt vor dem Boxenstopp dreht. Glücklicherweise haben die modernen Formel-1-Autos ein System, das ein Absterben des Motors verhindert. Wäre Hamilton ausgeschieden, sein Rückstand vor dem Saisonfinale würde einen Zähler betragen. Die Spannung wäre nicht mehr auszuhalten.

Seite 1: Ein erstes Ausrufezeichen in Bahrain

Seite 2: In Monaco brennt der Baum

Seite 3: Hamilton und der Heimsieg

Seite 4: Rosbergs Versuch in Belgien etwas zu beweisen

Seite 5: Monza und die endgültige Wende

Stand in der Fahrer- und Kontrukteurs-WM