Der Plan war ein anderer: Eigentlich sollten die Antriebseinheiten vor dem ersten Rennen in Melbourne homologisiert werden. Nach diesem Zulassungsprozess wären technische Änderungen nicht mehr erlaubt. Doch der Weltverband vergaß im Sportlichen Reglement, ein Datum einzutragen.
"Es war immer so angedacht - allerdings nicht explizit in den Regeln angegeben -, dass die Hersteller bei den Modifikationen an den Motoren innerhalb der Einschränkungen der Regeln umgehen müssen und ihren Motor dann vorlegen müssen", erklärte ein Sprecher des Automobilweltverbands FIA.
Damit war der Saisonstart am 15. März im australischen Melbourne gemeint. "Das ist einfach. Aber wenn man es liest, steht es da nicht", sagte der Sprecher über das Sportliche Reglement. Das Datum der Homologation für die neuen Motoren wurde nicht niedergeschrieben.
Renault, Ferrari und Mercedes können nachrüsten
Renault, Ferrari und Mercedes können somit zu Beginn der Saison 2015 noch mit den alten Aggregaten antreten und erst später die neuen Modelle festschreiben lassen. Der Vorteil: Sie können die 32 sogenannten Tokens für die Weiterentwicklung der Powerunits voll ausnutzen und 28 Prozent der Antriebseinheit verändern, ohne unter Zeitdruck zu geraten. Bis dahin fahren die Teams einfach weiter mit den Modellen für 2014. Die sind schließlich schon homologisiert.
Genau das könnte zum Problem für Honda werden. Das Sportliche Reglement legt fest, dass jeder Hersteller bis zum 28. Februar 2014 seine Powerunit fertig hat. Für den Einstieg der Japaner wurden die Vorgaben nicht angepasst.
FIA setzt Honda Frist
Der Weltverband will aber laut einem Schreiben vom Technischen Deligierten der FIA, Charlie Whiting, das dem Fachmagazin "Autosport" vorliegt, dass der McLaren-Partner nun bis zum 28. Februar 2015 seine Antriebseinheit vorlegt. Dies sei "eine Voraussetzung für einen neuen Hersteller".
Während Mercedes nur fürchten muss, dass der bisher eklatante Vorsprung deutlicher schmilzt, droht Honda bei Schwächen im Laufe der Saison weit ins Hintertreffen zu geraten. Doch auch für die anderen Teams könnte die vergessene Aktualisierung der Daten Folgen haben.
Die Homologisierung und die Beschränkung der Weiterentwicklung sollte zur Kostenkontrolle dienen. Kommt es zu einem Wettrüsten, werden die Hersteller die Zusatzkosten wohl auch auf die Kundenteams umlegen.
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