Plante Audi Red-Bull-Übernahme? Informationen von "Motorsport-Total.com" zufolge bahnte sich zuletzt ein großer Coup an: Angeblich plante Audi, um dessen F1-Einstieg es immer wieder Gerüchte gibt, das Formel-1-Team von Red Bull zu übernehmen und ab der Saison 2017 in Eigenregie weiterzuführen. Demnach hatte Audi im vergangenen Herbst intern einen weiteren Anlauf genommen, um die Konzernspitze von der Königsklasse zu überzeugen, eine RB-Übernahme für 300 Millionen Euro soll im Gespräch gewesen sein.
Bislang war lediglich bekannt, dass Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz sein zweites Team Toro Rosso verkaufen will. Dass auch die Topmannschaft zum Verkauf stehen könnte, ist neu - gleichzeitig dürfte der Marketingeffekt nach bereits mehreren Titelgewinnen nicht mehr deutlich wachsen.
Weiter berichtet das Onlineportal, dass die Übernahmepläne allerdings durch die Konzernführung in letzter Sekunde beendet wurden. Einerseits will der Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piech angeblich nicht mit F1-Boss Bernie Ecclestone zusammenarbeiten, andererseits aber hat sich der Wolfsburger Konzern auch ein striktes Sparprogramm auferlegt und hätte einen F1-Einstieg nur schwer öffentlich und gegenüber den Gewerkschaften kommunizieren können.
Dennis gegen "Blendwerk"-Einsparungen: Nachdem sich McLaren und Ferrari bei der Sitzung der F1-Kommission in Genf am Dienstag strikt gegen Vorschläge gestellt hatten, die den kleineren Teams das Leben in der Königsklasse aus finanzieller Sicht etwas leichter machen könnten, hat sich jetzt McLaren-Boss Ron Dennis zu Wort gemeldet. "Es ist jedes Jahr das Gleiche. Die Formel-1-Teams geben das Geld aus, das ihnen zur Verfügung steht und sie finden immer wieder neue Wege, dies zu tun", stellte der Brite klar.
Weiter monierte er: "Größtenteils sind die Streitigkeiten über die Reduzierung der Kosten nichts anderes als Blendwerk. Tatsächlich meinen sie, dass sie durch finanzielle Beschränkungen konkurrenzfähiger werden könnten. Es ist dreimal so teuer, wirklich konkurrenzfähig zu sein als einfach mitzufahren. Daher werden sie niemals konkurrenzfähig sein, solange es Teams gibt, die dreimal so viel Geld ausgeben."
Manor-Rückkehr wird konkreter: Marussia-Nachfolger Manor wird wohl tatsächlich an der kommenden Saison teilnehmen. Einem Bericht von "Motorsport-Magazin.com" zufolge wird noch am Donnerstag mit einem Statement gerechnet, wonach sich die Insolvenzverwalter von FRP Advisory zurückziehen. Ermöglicht werde das durch eine Übereinkunft zwischen Team und Gläubigern, demnach wird Ex-Sainsbury's-Chef Justin King offizieller Investor für Manor.
Die "Autosprint" hatte bereits am Mittwoch vermeldet, dass Manor schon das Nenngeld für die Teilnahme 2015 gezahlt habe. Damit bleibt aber die Frage nach den Fahrern: Jordan King, der 20-jährige Sohn von Justin King, soll ein möglicher Kandidat sein. Unklar ist auch noch, ob Manor tatsächlich schon beim Auftakt in Australien dabei sein wird. Die ersten drei Rennen dürfte das Team den Regeln zufolge noch verpassen.
Vettel weist Schumi-Vergleich zurück: Nachdem Ferrari-Boss Maurizio Arrivabene Sebastian Vettel am Mittwoch öffentlich mit Michael Schumacher verglichen und erklärt hatte, Vettel würde ihm manchmal "wie eine Kopie von Schumi" vorkommen, hat der 27-Jährige jetzt im F1-Sonderheft der "Sport Bild" auf den schmeichelhaften Vergleich reagiert: "Einen Fahrer mit Michael zu vergleichen, ist so gut wie unmöglich. Was Michael erreicht hat, ist einmalig. Er hat in seiner eigenen Liga gespielt."
Darüber hinaus mahnte der Heppenheimer zum wiederholten Mal zu Gelassenheit - trotz der positiven ersten Tests: "Der erste Eindruck bei den Tests war gut, aber man muss den Ball erst mal schön flach halten. Ich weiß, wie viel Arbeit noch vor uns liegt. Denn Ferrari ist ein Team, das sich gerade im Umbruch befindet. Es wird schon noch eine Weile dauern, bis sich jeder wohlfühlt und zurechtgefunden hat in seiner neuen Aufgabe - mich eingeschlossen."
Force-India-Tests scheiterten an Sponsoren: Medienberichten zufolge war Force India deutlich näher an Testfahrten in Jerez als bislang angenommen. Wie Luis Vasconcelos, Korrespondent der finnischen Zeitung "Turun Sanomat", meldet, stand der indische Rennstall bereits in Gesprächen mit Ex-Sauber-Testfahrer Sergey Sirotkin. Der Russe hätte demnach dank einer großzügigen Sponsorenzahlung mit dem 2014er Auto fahren sollen.
Allerdings scheiterte der Plan angeblich letztlich daran, dass das von einem russischen Sponsor versprochene Geld nie gezahlt wurde. An sich wäre es andernfalls eine Win-Win-Situation gewesen: Sirotkin hätte nach dem Aus bei Sauber den Kontakt zur Königsklasse halten können, während Force India offenbar ohnehin nur mit einem Paydriver testen wollte, um sich finanzielle Vorteile zu sichern.
Sirotkin wird jetzt künftig für das Rapax-Team in der GP2 starten, Pascal Wehrlein darf stattdessen für Force India testen. Doch der 19-Jährige hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, wie er gegenüber "Sportbox" bestätigte: "Ja, wir standen und stehen weiterhin in Verhandlungen. Ich hoffe, dass wir früher oder später eine Einigung erzielen. Aber solange die Dokumente nicht unterschrieben sind, ist es leider nicht perfekt."
Lotus spielt Probleme herunter: Nach einer enttäuschenden Vorsaison mit dem achten Platz in der Konstrukteurswertung kamen zunehmend auch finanzielle Probleme auf, unter anderem wurde von ausstehenden Gehaltszahlungen berichtet. Doch in diesem Jahr will Lotus mit den Mercedes-Antriebseinheiten wieder durchstarten und Teamchef Gerard Lopez spielte auch die kolportierten finanziellen Schwierigkeiten herunter.
"Wir konnten vergangenes Jahr mit einem Verlust von nur einer Million Dollar eine bemerkenswerte Jahresbilanz aufweisen. Damit konnten wir den besten Finanzabschluss unter den Privatiers im gesamten Starterfeld aufweisen", erklärte Lopez laut "Motorsport-Magazin.com". Daher stünden auch genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, um den E23 weiter zu entwickeln: "Unser technischer Leiter hat grünes Licht bekommen, ein aggressives Entwicklungsprogramm einzuleiten."
Hamilton muss abbrechen: Weltmeister Lewis Hamilton musste den ersten Testtag in Barcelona vorzeitig beenden. Der gesundheitlich angeschlagene Brite brach bereits am Vormittag nach nur elf Runden in seinem Mercedes die Testläufe ab, das Team reagierte prompt und holte vorübergehend Pascal Wehrlein, der eigentlich für Force India unterwegs war, zurück. Am Samstag soll Hamilton wieder hinter dem Steuer sitzen, Nico Rosberg, der ebenfalls angeschlagen ist, greift am Freitag und am Sonntag ein.
Bottas vermisst Bahrain: Aus finanziellen Gründen werden die diesjährigen Tests in Europa statt in Bahrain durchgeführt. Geht es nach Williams-Pilot Valtteri Bottas ein Fehler, wie er gegenüber der Zeitung "Turun Sanomat" ausführte: "Natürlich war es besser in Bahrain. Bahrain war deutlich näher an den Temperaturen dran, die uns bei der WM erwarten." Zumindest aber sei die Arbeit in Barcelona, auf einer tatsächlichen Saison-Strecke, "keine Verschwendung".
Darüber hinaus hofft Bottas, dass Williams in diesem Jahr die Lücke nach oben weiter schließen kann: "Hoffentlich sind wir in dieser Saison näher dran. Es gibt viele positive Dinge, die für ein besseres Gefühl mit dem Auto sorgen als im vergangenen Jahr." Unter anderem setzt Williams auf eine sehr kurze Nase, die wohl mehrere Teams kopieren dürften: "Ich denke der Ansatz ist, so viel Luft wie möglich unter die Front des Autos zu bekommen."
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