"Ich bin draußen. Crash. Jemand hat mich in Turn 2 ins beschissene Heck getroffen. Dann hat mich jemand in Turn 3 ins beschissene Heck getroffen", gab Vettel seinem Team eine deutliche Statusmeldung: "Ernsthaft: Was zur Hölle soll das?"
Ausgerechnet Kvyat hatte ihn gleich doppelt angeschoben. Dem russischen Red-Bull-Piloten hatte Vettel schon beim vorangegangenen Lauf in China seine Meinung gesagt, weil er für seinen Geschmack beim Start zu aggressiv eine Lücke genutzt hatte.
"Ziemlich klar, ich habe gerade die Ausschnitte gesehen", sagte Vettel nach seiner Rückkehr ins Sotschi-Fahrerlager, die er auf einem Motorroller absolvierte: "Ich wurde ein bisschen in Turn 2 in einen Dreher geschoben und wurde heftig in Turn 3 angeschoben. Deshalb habe ich mich gedreht und ich konnte den Einschlag in der Mauer nicht vermeiden."
"Ich würde Kvyat umbringen"
Seinen anfänglichen Frust hatte er da schon wieder überwunden. "Letztlich passieren solche Dinge, aber es ist brutal", so Vettel: "Es war nicht mein Fehler, ich hätte nichts anders machen können."
Von Hass auf Kvyat wollte Vettel nichts wissen: "Ich habe keine Abneigung gegen ihn. Ich glaube, er hat vor zwei Wochen einen Fehler gemacht und er hat heute einen Fehler gemacht. Das ist ziemlich offensichtlich, aber es hilft mir nicht, weil ich nicht mehr im Rennen bin."
Kvyat bekam für seine übermotivierten Angriffe von den Rennkommissaren eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe. Vettel wurde im Laufe des Rennens am Kommandostand von Red Bull gesehen, wie er sich mit Teamchef Christian Horner unterhielt. Das Gespräch mit Kvyat werde er aber nicht suchen, erklärte der vierfache Weltmeister.
Auch Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda attackierte Kvyat scharf. "Er kann nicht vor lauter Blödheit da überall drauf fahren. Vettel macht alles richtig und Kvyat knallt ihm einfach voll hinten drauf", ätzte der Österreicher bei Sky: "Was der hier zusammengefahren hat? Wenn ich Vettel wäre, ich würd ihn umbringen. Schon zwei Rennen lang immer wieder das Gleiche."
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