Gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunkunternehmen Großbritanniens hat Farid Shidfar, US-amerikanischer Unternehmer und Besitzer der P2M-Motorsport-Company die Gerüchte bestätigt. Er habe von einer in Peking ansässigen Unternehmergruppe die finanzielle Zusicherung bekommen, um den Vegas-GP auf den Formel-1-Kalender zu bringen.
"Sie sind sehr nah dran an Las Vegas und machen Geschäfte mit Medien, Sport, Technologie und Unterhaltung. Sie sind ein gewaltiges Konglomerat", erklärte Shidfar die Hintermänner.
"Sie sind im letzten Jahr aus heiterem Himmel aufgrund ihrer Unternehmungen in Nevada zu uns gekommen. Seitdem haben wir alles mit Sorgfalt geprüft", sagte der US-Amerikaner über das Projekt.
Uneigennützig handeln die Chinesen dabei keineswegs. "Die Vorteile, die sie erhalten werden, sind strategischer Natur. Deshalb sind sie sehr begeistert."
Strecke durch Tilke bereits designet
Die finanzielle Absicherung eines teuren Grand Prix scheint damit vorhanden. Nur: Wo soll in Las Vegas überhaupt gefahren werden? Bei den bisherigen zwei Grands Prix im Zockerparadies fuhr die Formel 1 Anfang der 1980er Jahre auf dem sogenannten Caesars Palace Grand Prix Circuit, einem 3,650 Kilometer langen Kurs auf dem Parkplatz des gleichnamigen Hotels und Kasinos.
Eine solche Lösung soll in Zukunft vermieden werden. Der deutsche Streckenpapst Hermann Tilke hat bereits Hand angelegt. "Wir haben erfolgreich eine Rennstrecke designt, die zum Teil auf dem Las-Vegas-Strip verläuft und keine Auswirkungen auf die Resorts hat", so Peter Wahl, der die Tilke GmbH mit dem Bauingenieur anführt.
"Der Kurs hat definitive einen eigenen Charakter und soll die Fahrer mit Highspeed und verschiedenen scharfen Kurven herausfordern", so Wahl weiter: "Das Beste: Die Strecke ist so designt, dass viele Zuschauer empfangen werden können. Ich kann es kaum erwarten, dass das erste Auto angelassen wird. Ich glaube, das Las-Vegas-Rennen wird eines der Highlights des F1-Kalenders."
Wann gibt's den Las-Vegas-Grand-Prix?
Die Frage ist offenbar mittlerweile nicht mehr ob, sondern wann der zweite US-GP neben dem Rennen in Austin, Texas von der Formel 1 gefahren wird. Shidfar gibt an, 14 Monate Vorbereitungszeit zu benötigen. Damit wäre eine Premiere in der Saison 2017 möglich. Wahrscheinlicher ist allerdings eine erste Austragung im Jahr 2018.
Für die europäischen Strecken ist das eine schlechte Nachricht. Der Kalender der Saison 2016 beinhaltet erstmals 21 Rennen. Die Teams betonen regelmäßig, das sei die absolute Obergrenze des logistisch und personell Machbaren. Kommt ein zweites US-Rennen dazu, bedeutet das im Umkehrschluss, dass ein Grand Prix auf dem alten Kontinent entfallen wird. Seit Jahren zählt Bernie Ecclestone den Deutschland-GP an, weil ihm die Einnahmen zu gering sind.
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