Mercedes prüft Selbstbestrafung

Von SPOX
Lewis Hamilton schaffte in Silverstone den Titel-Hattrick
© getty

Mercedes hat angekündigt, nach den nächsten beiden Grand Prix in Ungarn und Deutschland zu entscheiden, ob das Team Strafversetzungen für Lewis Hamilton mutwillig in Kauf nimmt. Der Formel-1-Weltmeister kratzt schon jetzt am oberen Limit der laut Reglement verfügbaren Power Units.

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Eine Entscheidung hat Mercedes noch nicht gefällt. "Wir werden vielleicht Strafen gegen ihn bekommen, aber das wissen wir noch nicht. Wir müssen abwarten, wie die nächsten beiden Rennen sich entwickeln", so Motorsportdirektor Toto Wolff.

Die Sorgen entstanden früh in der Saison. In China und Russland gingen zwei Bauteile der Turbo-Energierückgewinnung kaputt. Hamilton hat bereits alle fünf laut Reglement zur Verfügung stehenden Einheiten der MGU-H benutzt, dabei ist noch nicht mal die Hälfte der Saison absolviert. Auch alle fünf verfügbaren Turbos hat Mercedes seinem Weltmeister bereits eingebaut.

Sechste Power Unit könnte Lewis 35 Plätze kosten

Die Unzuverlässigkeit, deren Ausräumung Wolff bereits nach den Jahren 2014 und 2015 als Hauptziel für den Winter definiert hatte, wird den WM-Kampf wahrscheinlich beeinflussen. Der Einbau des ersten Teils einer neuen Power Unit führt zu einer Strafversetzung um zehn Plätze. Der Einbau der fünf weiteren Teile zieht je eine Strafversetzung um fünf Plätze nach sich. Eine komplett neue, sechste Power Unit für die Saison 2016 würde also eine Strafversetzung um 35 Plätze bedeuten.

"Wir haben versucht, es mit vier zu schaffen und jetzt ist klar, dass wir es mit fünf machen", so Wolff. Erst in der Sommerpause, die nach dem Deutschland-GP ansteht, werde Mercedes entscheiden, ob das Team freiwillig eine sechste Power Unit einsetzt, um Ausfälle zusätzlich zu Strafen zu verhindern.

Bei der Entscheidung geht es auch darum, den perfekten Zeitpunkt zu finden. Die Strafversetzung soll möglichst wenig ins Gewicht fallen. Für den Einbau der sechsten Power Unit bei Hamilton wäre daher eine Strecke optimal, auf der Überholen einfach ist. Der Belgien-GP in Spa-Franchorchamps wäre durch seine langen Geraden prädestiniert. Monza wäre im Gegenzug weniger geeignet, weil dort alle Teams mit geringstmöglichem Abtrieb unterwegs sind.

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