Der Eigentümer des Silverstone Circuit, der British Racing Drivers' Club (BRDC), kündigte am Dienstag an, dass sie ab 2020 den Großen Preis von Großbritannien ohne eine Verbesserung des finanziellen Angebots des neuen Formel-1-Besitzers Liberty Media nicht mehr ausrichten würden. Vorsorglich kündigte der BRDC den noch bis 2026 laufenden Vertrag mittels einer Ausstiegsklausel schon zu 2019.
"Wir haben diese Entscheidung getroffen, weil es für uns finanziell nicht länger tragfähig ist, den Großen Preis von Großbritannien unter den aktuellen Vertragsbedingungen auszurichten", sagte BRDC-Vorsitzender John Grant vor dem Rennen in Silverstone am Wochenende: "Wir haben 2015 Verluste in Höhe von 2,8 Millionen Pfund (3,1 Millionen Euro/d.Red) gemacht, und wir erwarten dieses Jahr einen ähnlichen Betrag. Wir haben jetzt einen Wendepunkt erreicht, an dem wir unsere Leidenschaft für den Sport nicht länger unsere Entscheidungen bestimmen lassen können."
Grant hofft aber, dass "eine Einigung noch erreicht werden kann, damit wir für viele Jahre zu einer nachhaltigen und finanziell tragfähigen Zukunft für den Großen Preis von Großbritannien in Silverstone sorgen können".
Die Formel 1 beklagte, dass für die Bekanntgabe der Kündigung angesichts des anstehenden Rennens ein schlechter Zeitpunkt gewählt worden sei. "Eigentlich ist die Woche vor dem Rennen ein Fest für die Formel 1 und Silverstone", sagte ein Sprecher: "Stattdessen hat Silverstone diese Woche genutzt, um sich zu positionieren und die Auflösungsklausel zu ziehen, die in drei Jahren in Kraft treten wird."
In Silverstone fand 1950 das erste Formel-1-WM-Rennen überhaupt statt.