Platz 5, Lewis Hamilton:
Schadensbegrenzung. Mehr war für den amtierenden Weltmeister wegen eines Getriebewechsels und der damit verbundenen Rückversetzung auf Startplatz neun nicht drin. Dass es Hamilton aufs Podium schaffte, lag dabei insbesondere am starken ersten Stint.
Wie er sich gegen Max Verstappen verteidigte, war legitim. Somit traf ihn auch keine direkte Schuld am Plattfuß und Ausfall des Red-Bull-Piloten. Die Rennleitung entschied nicht umsonst auf Rennunfall. Überragend war sein Dreifach-Überholmanöver, bei dem er in einem Atemzug an Hülkenberg, Ocon und Alonso vorbeizog. Am Ende kam Hamilton keine sechs Sekunden hinter Teamkollege Bottas ins Ziel - eine starke Aufholjagd.
Platz 4, Kevin Magnussen:
Gute Nachrichten für Kevin Magnussen und Romain Grosjean: Die Haas-Mechaniker können es doch noch! Alle Boxenstopps liefen reibungslos, alle Räder blieben da, wo sie sollten. Diesen Teil-Erfolg münzte Magnussen in einen echten Erfolg um und fuhr zum besten Finish seit seinem F1-Debüt beim Großen Preis von Australien 2014 (3. Platz im McLaren). Beeindruckend ist der Erfolg vor allem mit Blick auf Grosjean. Der Franzose verabschiedete sich bereits im ersten Quali-Segment, während Magnussen bis auf Rang sieben fuhr.
Platz 3, Marcus Ericsson:
Alfa Romeo und Julia - so oder so ähnlich könnte eine neue Liebesgeschichte rund um Sauber und die italienische Traditionsmarke heißen. Wobei Julia in diesem Stück dann von Marcus Ericsson gespielt werden müsste. Schließlich fuhr der Schwede zu seinem besten Ergebnis seit dem Großen Preis von Italien 2015.
Dabei sah am Samstag noch alles wie üblich aus: Platz 17, vorletzte Startreihe, wenig Hoffnung auf Zählbares. Doch mit geschicktem Reifenmanagement und klugem Spritverbrauch schaufelte sich Ericsson Stück für Stück nach vorne. Dank Einstopp-Strategie sogar bis auf den neunten Rang.
Platz 2, Sebastian Vettel:
Michael Schumacher, Nico Rosberg, Jenson Button und Hamilton schafften das, was Sebastian Vettel am Sonntag gelang: ein Sieg beim 200. Formel-1-Rennen der Karriere. Und viel schwieriger hätte dieser für den Heppenheimer wohl nicht ausfallen können.
39 (!) Runden lang brannte Vettel seine Softreifen in den Asphalt. 39 Runden? Eine Dauer, die weder von Pirelli empfohlen wurde, noch von Ferrari geplant war. Doch Mercedes setzte die Roten mit seiner Einstopp-Strategie unter Druck, Vettel musste seinen Mut zusammennehmen und das Risiko eingehen, auf den gelben Pneus zu Grunde zu gehen.
Das tat der 30-Jährige nicht. Vielmehr machte er sich einen Namen als Reifenflüsterer und streichelte den SF71H bis ins Ziel. Bottas im Rückspiegel? Egal! Vettel wehrte alle Versuche der Silberpfeile ab und fuhr zum zweiten Sieg in Folge - wer darauf gewettet hat, darf sich nun wohl über einige Kröten mehr im Portemonnaie freuen.
Ach ja: Dass Vettel in der Qualifikation die Nerven behielt und trotz Patzer im ersten Q3-Run dann doch noch zur Pole Position fuhr, unterstreicht seine Fabelform nur noch mehr.
Platz 1, Pierre Gasly:
"Ein echter Kerl" sei der 22-Jährige jetzt, sagte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko am Sonntag über seinen Schützling. Ein echter Kerl, der in seinem erst siebten Formel-1-Rennen eine famose Vorstellung darbot. Vierter Platz beim siebten Grand Prix - das schaffte zuletzt ein gewisser Sebastian Vettel 2007 im Toro Rosso. Wo dessen Reise hin ging, ist bekannt.
Dass Pierre Gasly nun auch automatisch viermaliger Weltmeister wird, ist damit freilich nicht gesagt. Sein Talent aber hat er in Bahrain eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Wie er seinen Start in der Spitzengruppe gemeistert hat, war souverän. Wie er sein Rennen taktisch anging und den ohnehin überlegenen Hamilton ohne Gegenwehr ziehen ließ, um keine unnötige Zeit zu verlieren, verdient Respekt. Wie er die anderen Mittelfeld-Teams hinter sich hielt, war beeindruckend. Teilweise fuhr Gasly sogar schnellere Rundenzeiten als Hamilton.
"Schon allein der Prozess, es zu realisieren, ist unglaublich", jubelte Gasly nach dem Rennen: "Man steckt so viel Konzentration und Energie in so ein Rennen. Es ist ganz schön ermüdend, sich um alles kümmern zu müssen. Wenn man über die Ziellinie fährt, kommen die Emotionen. Und ich bin in solchen Situationen sehr emotional!"
So stimmten die User ab:
Bei den Usern führt Vettel das Ranking deutlich an. 71 Prozent, also rund 1.000 Stimmen, gehen an den Ferrari-Piloten. Auf Platz zwei folgt Gasly mit 172 Stimmen, noch vor Hamilton, der sich aber immerhin über 65 Votes freuen darf. Das komplette User-Voting könnt Ihr oben nachlesen.