"Ich war letztendlich derjenige, der schuld war", gestand Vettel gegenüber RTL ein, erklärte aber auch: "Ich hatte einfach keine Möglichkeit mehr auszuweichen."
Vettel startete in das erste Frankreich-Rennen seit zehn Jahren von Platz drei und kam gut weg. Da er allerdings vorne auf Lewis Hamilton auflief und rechts Bottas fuhr, ging ihm in der ersten Kurve der Platz aus.
Vettel traf Bottas am linken Hinterreifen und beschädigte sich so seinen Frontflügel. Der Mercedes erlitt einen Plattfuß.
"Lustigerweise lag es daran, dass mein Start zu gut war", begründete Vettel den Zwischenfall. Er habe "relativ früh gebremst, aber keinen Grip" gespürt und sich somit verbremst: "Da blieb mir nichts anderes übrig."
Sebastian Vettel: "Es war von Anfang an der Wurm"
Vettel fiel auf Platz 17 zurück, Bottas war zwischenzeitlich sogar nur 18. "Wir gingen ungefähr Seite an Seite in die Bremszone. Ich ließ ihm innen genug Platz. Doch er fuhr geradeaus und traf mich. Ich fing mir einen Reifenschaden ein, auch der Unterboden wurde beschädigt. Das hat mein Rennen dramatisch beeinträchtigt", schilderte Bottas die Situation aus seiner Perspektive.
Die Aufholjagd des Finnen endete auf dem siebten Platz. Vettel wurde immerhin noch Fünfter - und das trotz einer Fünf-Sekunden-Strafe. "Es war von Anfang an der Wurm drin, dafür ist das Ergebnis okay", sagte der Heppenheimer.
Lewis Hamilton und Niki Lauda kritisieren zu milde Strafe gegen Vettel
Hamilton äußerte derweil sein Unverständnis für die milde Strafe. "Wenn jemand dein Rennen ruiniert und dann einen Klaps auf die Hand kriegt, dann ist das ziemlich schwach", kritisierte der amtierende Weltmeister: "Man sollte nicht mehr dazu in der Lage sein, eine Aufholjagd zu starten und vor dem anderen das Ziel sehen."
Auch Niki Lauda, Aufsichtsratsvorsitzender bei Mercedes, schimpfte: "Dass Vettel nur fünf Sekunden kriegt, ist ein gewaltiger Fehler. Das verstehe ich nicht. Es ist zu gering. Sie hätten ihm mehr Strafzeit geben können. Fünf Sekunden sind nichts! Denn er hat das gesamte Rennen von ihm selbst und Bottas zerstört."
Vettel liegt jetzt in der WM 14 Zähler hinter Hamilton. Entsprechend ist RTL-Experte Christian Danner mit Blick auf den Titel der Meinung, dass man sich "so etwas gegen einen Hamilton nicht erlauben kann".
Schon am nächsten Wochenende hat Vettel allerdings die Chance, die Lücke wieder zu schließen. Ohne Pause geht es nach Österreich, eine Woche später zum Großbritannien-GP.
Frankreich-GP: Das Rennergebnis
Pos. | Fahrer | Team | Zeit |
1 | L. Hamilton | Mercedes | 1:30.11.385 |
2 | M. Verstappen | Red Bull | + 07.090 |
3 | K. Räikkönen | Ferrari | + 25.888 |
4 | D. Ricciardo | Red Bull | + 34.736 |
5 | S. Vettel | Ferrari | + 1:01.935 |
6 | K. Magnussen | Haas F1 | + 1:19.364 |
7 | V. Bottas | Mercedes | + 1:20.632 |
8 | C. Sainz | Renault | + 1:27.184 |
9 | N. Hülkenberg | Renault | + 1:31.973 |
10 | C. Leclerc | Sauber | + 1:33.873 |