Japan-GP der Formel 1: Sebastian Vettel crasht - Lewis Hamilton marschiert Richtung WM-Titel

Lewis Hamilton hat nun 71 Formel-1-Siege auf seinem Konto und steht kurz vor seinem fünften WM-Titel.
© getty

Lewis Hamilton hat mit einem Start-Ziel-Sieg beim Großen Preis von Japan einen weiteren Schritt Richtung WM-Titel gemacht. Der Mercedes-Pilot setzte sich souverän vor Teamkollege Valtteri Bottas und Max Verstappen im Red Bull durch. Sebastian Vettel wurde nach einer Kollision nur Sechster.

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Der Ferrari-Fahrer startete nach einem enttäuschenden Qualifying sehr gut ins Rennen, kam aber nach wenigen Runden mit Verstappen ins Gehege und fiel bis ans Ende des Feldes zurück. Jegliche Chance aufs Podest war damit vernichtet, die anschließende Aufholjagd mit Blick auf den WM-Kampf nur noch Kosmetik.

Hamilton ließ sich von den Zweikämpfen hinter sich - Verstappen geriet in der Startrunde auch mit Kimi Räikkönen (5.) aneinander und handelte sich dabei eine Fünf-Sekunden-Strafe ein - nicht beeindrucken und fuhr einsam seine Kreise. Der amtierende Champion steht nun bei neun Saisonsiegen.

Zwischen dem drittplatzierten Verstappen und Räikkönen kam Daniel Ricciardo als Fünfter im zweiten Red Bull ins Ziel. Racing-Point-Pilot Sergio Perez wurde Siebter, Romain Grosjean (8./Haas), Esteban Ocon (9./Racing Point Force India) und Carlos Sainz Junior (10./Renault) komplettierten die Punkteränge. Nico Hülkenberg schied in Renault-Diensten aus.

In der Fahrer-Weltmeisterschaft steht Hamilton jetzt bei 331 Zählern. Vettel (264) hat vier Rennen vor Schluss 67 Punkte Rückstand. Bottas folgt mit 207 Punkten.

Japan-GP: Der Start

Ohne Kollisionen schaffte es das Feld durch die ersten Kurven. An der Spitze gab es keine Verschiebungen, Hamilton blieb ohne Probleme vor Bottas und Verstappen. Vettel kassierte währenddessen sofort Gasly und Hartley, wenig später musste auch Grosjean dran glauben.

Strategie beim Japan-GP

Pirelli empfahl eine Ein-Stopp-Strategie, an die sich auch alle Top-Teams hielten. Während Mercedes seine Fahrer nach 23 bzw. 24 Runden an die Box lotste und sie von Soft auf Medium umsattelte, kam der auf Supersofts gestartete Räikkönen bereits nach 17 Umläufen zum Stopp. Auch er fuhr auf der härtesten Mischung weiter.

Eine andere Vorgehensweise wählte Ferrari bei Vettel. Nach seiner Karambolage mit Verstappen zögerte man seinen Stopp länger heraus und nahm ihm seine Supersoft-Gummis erst in der 26. Runde ab. Anschließend ging es auf Softs weiter.

Highlight des Rennens: Vettel gegen Verstappen

Vettel kollidierte in der achten Runde nach einem Angriff vor der Löffelkurve mit Verstappen. Der Heppenheimer versuchte sich innen vorbeizuquetschen, war für ein Überholmanöver aber zu weit hinten. Während Verstappen ohne Platzverlust weiter fahren konnte, drehte sich Vettel in die Auslaufzone und fiel auf den vorletzten Platz zurück.

Top des Rennens: Daniel Ricciardo

Nach dem Motorschaden am Samstag noch frustriert wie selten zuvor, glänzte der Australier im Rennen mit einer starken Aufholjagd vom 15. Platz. Durchs Mittelfeld marschierte er problemlos, anschließend war er zeitweise sogar schneller als die Mercedes und hielt auch mit Verstappen mit. Dass es nicht fürs Podium reichte, lag einzig und allein am verkorksten Qualifiyng.

Flop des Rennens: Sebastian Vettel

Vettel begann perfekt und war schon nach wenigen Runden in Schlagdistanz zu Mercedes, einzig Verstappen stand ihm noch im Weg. Klar war: Vettel musste den 21-Jährigen bald überholen. Klar ist aber auch: Die vollzogene Attacke war zu übermotiviert und ungeduldig. So holt man in der WM nicht auf.

Reaktionen beim Japan-GP:

Lewis Hamilton (Mercedes): "Ich bin sehr glücklich. Das ganze Wochenende war sehr stark, diese Strecke ist die beste der Welt. Jede Sekunde hat Spaß gemacht. Das Auto hat sich gut angefühlt, die Reifen haben durchgehalten."

Valtteri Bottas (Mercedes): "Ich habe den Plan umgesetzt, die Pace hat sich gut angefühlt. Am Ende hatte ich hinten ein paar Blasen, dadurch wurde ich etwas langsamer."

Max Verstappen (Red Bull): " Ich hatte einen Schaden am Auto, trotzdem war der zweite Stint sehr gut. Ich bin nicht wie ein Verrückter aus der Schikane gekommen, insofern war die 5-Sekunden-Strafe lächerlich. Sebastian habe ich Raum gelassen, aber in der Kurve kannst du nicht überholen."

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