Das Rennen war für den Heppenheimer nach nicht mal einer Runde gelaufen. Im Zweikampf mit Daniel Ricciardo, der seinen Red Bull später mit Batterieproblemen abstellen musste, drehte er sich und fiel bis auf den 15. Platz zurück. Zwar pflügte sich Vettel im Anschluss zügig durchs Feld, bis zu seiner erfolgreichen Attacke gegen Valtteri Bottas (5./Mercedes) musste er sich bis zur vorletzten Runde gedulden.
Nachdem zunächst Räikkönen bis zu seinem Boxenstopp an der Spitze lag, übernahm Hamilton für weite Strecken des Rennens die Führung. Als der Engländer schließlich zu seinem zweiten Reifenwechsel beordert wurde, fiel er auf den vierten Platz zurück. Von dort aus kämpfte er sich zurück auf Platz drei.
Für Räikkönen war es der erste Sieg nach 2044 Tagen oder besser gesagt seit dem Großen Preis von Australien 2013 (damals noch im Lotus unterwegs).
Hinter den ersten Fünf überquerten die beiden Renault-Piloten Nico Hülkenberg und Carlos Sainz Junior als Sechster bzw. Siebter die Ziellinie. Die Top 10 machten Sergio Perez (8./Racing Point), Brendon Hartley (9./Toro Rosso) und Marcus Ericsson (10./Sauber) perfekt. Esteban Ocon, ursprünglich als Achter gewertet, wurde später disqualifiziert, weil sein Racing Point Force India in der ersten Runde zu viel Sprit verbrannte. Auch Haas-Fahrer Kevin Magnussen (eigentlich Neunter) wurde aus der Wertung genommen - bei ihm war der Benzinverbrauch über die Renndistanz zu hoch.
In der WM hat Hamilton nun einen Vorsprung 70 Punkten vor Vettel und insgesamt 346 Zähler auf seinem Konto.
US-GP: Der Start
Wie von Ferrari erhofft, kam Räikkönen mit seinen weicheren Reifen besser als Hamilton weg und ging sofort vorbei. Vettel blieb hinter Ricciardo, erst dahinter ging es wieder zur Sache. Stroll räumte Alonso in den Esses ab, zahlreiche Verschiebungen waren die Folge. Verstappen war der große Nutznießer - von Platz 18 gestartet ging es schnell in die Top 10.
Strategie beim US-GP:
Mit dem aktivierten Virtual Safety Car im Rücken war in Runde 11 der perfekte Moment gekommen, um zeitsparend einen Boxenstopp zu absolvieren. Während Ferrari Räikkönen aber draußen ließ, reagierte Mercedes und schnallte Hamilton die Softreifen auf. Wie von Ferrari vermutet, musste Hamilton aber wegen stark abbauender Hinterreifen ein zweites Mal an die Box.
Räikkönen, im Gegensatz zu allen anderen Spitzenfahrern auf Ultras gestartet, bog erst in der 21. Runde Richtung Boxengasse ab. Damit konnte er ohne Probleme durchfahren.
Vettel wechselte nach 26 Umläufen seine Gummis, für ihn ging es ebenfalls auf Softs weiter. Sein Rückstand war aber schon zu groß, als dass nach vorne noch viel gegangen wäre.
Highlight des Rennens: Lewis Hamilton gegen Kimi Räikkönen
Hamilton holte nach seinem Stopp mit Siebenmeilenstiefeln auf Räikkönen auf. Als er direkt im Getriebe des Ferraris hing, hielt er sich aber zurück. Nur zaghaft versuchte er, den Finnen zu attackieren. Obwohl ein Überholmanöver ausblieb, war der rundenlange Zweikampf von gehöriger Intensität geprägt. Auch im Fernduell sorgten die beiden für das Highlight.
Top des Rennens: Max Verstappen
Nach seinem mechanischen Schaden im Qualifying und einem Getriebewechsel ging es von der vorletzten Startreihe ins Rennen. Ein Hindernis für Verstappen? Von wegen! Nach nicht mal drei Umläufen lag er schon auf Platz neun. Anschließend ging es - auch mithilfe eines Undercuts - zwischenzeitlich bis auf den zweiten Platz nach vorne.
Flop des Rennens: Sebastian Vettel
Das Bild erinnerte an den Japan-GP vor zwei Wochen: Wieder befand sich Vettel früh in einem Duell mit einem Red Bull und wieder drehte sich der Ferrari-Fahrer. Diesmal schien der 180-Grad-Turn sogar noch vermeidbarer. Vettels Rennen war damit früh verloren.
Reaktionen zum US-GP:
Kimi Räikkönen (Ferrari): "Es war ein tolles Wochenende. Ich hatte einen guten Start. Danach musste ich hart pushen und die Reifen am Leben erhalten. Natürlich bin ich sehr glücklich."
Max Verstappen (Red Bull): "Es war besser als erwartet. Ich hatte eine sehr gute erste Runde und war schnell vorne mit dabei. Am Ende gingen mir die Reifen aus, dadurch konnte ich Kimi nicht mehr attackieren. Gegen Lewis hatte ich einen Lockup, habe mich dann aber gut verteidigt."
Lewis Hamilton (Mercedes): "Gratulation an Kimi, er hat einen super Job gemacht und es unter Kontrolle. Auch Max war stark. Ich hätte gedacht, dass es am Ende besser läuft, aber es war nicht mehr drin."