Vettel war mit hoher Geschwindigkeit in Kurve 3 geradeaus in die Streckenbegrenzung geprallt. "Ich sehe ja nicht viel von der Aufhängung, aber vorne links ist irgendwas passiert", hatte Vettel erklärt: "Danach hatte ich keine Chance mehr, das Auto weiter um die Kurve zu lenken. Ich konnte nur noch verlangsamen und bin dann doch unsanft eingeschlagen." Der Einschlag sei aber "nicht so heftig gewesen, sonst würde ich wahrscheinlich nicht so gut gelaunt hier sitzen".
Durch den Unfall verlor Ferrari wichtige Zeit. Fast sechs Stunden stand das Auto in der Box, ehe Vettels neuer Teamkollege Charles Leclerc (Monaco) kurz vor Ende des Tages wenigstens noch eine Installationsrunde fahren konnte. Bereits tags zuvor hatte Ferrari Probleme mit dem Kühlsystem des Autos, die ebenfalls zwei Stunden Zeit kosteten.
Red-Bull-Pilot Pierre Gasly sorgt für Schreckmoment
Am Donnerstag fuhr Leclerc erst 45 Minuten nach Testbeginn auf die Strecke, stieg dann aber mächtig aufs Gas. In 1:16,231 Minuten legte er auf der weichsten Reifenmischung C5 in einem simulierten Qualifying die Wochenbestzeit vor, die bis zum Ende des Tages Bestand hatte. Der Monegasse drehte 138 Runden, zwei weniger als der fleißigste Fahrer, George Russell im Williams. Rund 20 Minuten vor Testende rollte Leclerc jedoch mit technischen Problemen aus.
Für einen Schreckmoment sorgte Red-Bull-Pilot Pierre Gasly (Frankreich) am Nachmittag. Der 23-Jährige verlor in Kurve 9 die Kontrolle über seinen Boliden und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Gasly blieb unverletzt, der Arbeitstag für den neuen Teamkollegen des Niederländers Max Verstappen war jedoch nach 65 Runden beendet.
Auf eine Zeitenjagd verzichtete das Weltmeister-Team Mercedes mit dem fünfmaligen Champion Lewis Hamilton (Großbritannien) und dem Finnen Valtteri Bottas. Hamilton fuhr am Vormittag 85 Runden und auf der zweithärtesten Reifenmischung C2 eine Rundenzeit von 1:18,097 Minuten. Bottas kam am Nachmittag auf 96 Runden, seine Bestzeit lag mit der mittleren Mischung C3 bei 1:18,862.