Sebastian Vettel hat die Schuld an seinem Dreher beim Großen Preis von Bahrain auf sich genommen. Zuspruch für den viermaligen Formel-1-Weltmeister gibt es derweil vom Ferrari-Teamchef.
"Der Dreher geht auf meine Kappe", gab Vettel bei Sky zu und erklärte: "Ich war auf der schlechteren Seite, sodass ich schlagartig das Auto verloren habe. Ab da war der Zug abgefahren."
Es war die 38. Runde, als Lewis Hamilton den zu diesem Zeitpunkt auf Platz zwei fahrenden Heppenheimer attackierte und ihn im Duell auf die Kampflinie zwang. Dort brach Vettel beim Herausbeschleunigen das Heck aus und er drehte sich. Wenige Meter später löste sich zudem sein Frontflügel, sodass er zu einem dritten Stopp an die Box musste und auf den neunten Rang zurückfiel. Von dort aus kämpfte er sich noch auf Platz fünf vor.
"Mit Sicherheit kann ich nicht zufrieden sein", sagte Vettel über das Ergebnis und erklärte den Verlust seines Frontflügels mit den starken Vibrationen am Auto, die seine durch den Dreher ruinierten Reifen auslösten. Noch während des Rennens funkte er an sein Team: "Es tut mir leid."
Doch nicht nur dieser Zwischenfall dürfte Vettels Laune getrübt haben, auch sein vorheriges Tempo war alles andere als gut. Zwar war er lange Zeit auf Podestkurs, hatte gegen Teamkollege Charles Leclerc aber keine Chance. "In dem Rennen gibt es nicht viel Positives, die Pace hat einfach nicht gepasst", so der 52-malige GP-Sieger.
Tatsächlich war Vettel im gesamten Rennen überraschend langsam. Schließlich dominierte Ferrari in Bahrain nicht nur alle Freien Trainings, sondern fuhr im Qualifying eine Doppel-Pole ein. Im Rennen zeigte dann Leclerc, welches Potenzial das rote Auto besaß. Nur ein technischer Defekt vereitelte den ersten Formel-1-Sieg des Monegassen. Doch Vettel? Der lag bis zum Dreher mehrere Sekunden hinter seinem Teamkollegen und war mehr mit Hamilton als mit einem möglichen Erfolg beschäfigt.
Nico Rosberg kritisiert Sebastian Vettel
Trotzdem in Schutz nahm ihn Teamchef Mattia Binotto. "Wir können auf zwei Fahrer zählen. Es war kein besonders gutes Rennen, aber er war vor dem Fehler Zweiter. Er liefert immer noch sehr gut und in Zweikämpfen ist es nie einfach. Dass so etwas passiert, ist verständlich", sagte der Italiener.
Wesentlich härter ging da schon RTL-Experte Nico Rosberg mit seinem früheren Fahrerkollegen ins Gericht: "Wir haben heute wieder genau den gleichen Sebastian Vettel gesehen wie im vergangenen Jahr. Ein Rad-an-Rad-Duell, und schon schmeißt er es wieder weg. Da muss er einen Weg raus finden."
In der letzten Saison war Vettel mehrmals in ähnliche Zwischenfälle verwickelt. So drehte er sich unter anderem beim Großen Preis der USA im Duell mit Daniel Ricciardo und beim Italien-GP kurz nach dem Start. In Japan kam er im Zweikampf gegen Max Verstappen von der Strecke ab.
gettyBahrain-GP: Rennergebnis:
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
1 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:34:21.295 |
2 | Valtteri Bottas | Mercedes | +0:02.980 |
3 | Charles Leclerc | Ferrari | +0:06.131 |
4 | Max Verstappen | Red Bull | +0:06.408 |
5 | Sebastian Vettel | Ferrari | +0:36.068 |
6 | Lando Norris | McLaren | +0:45.754 |
7 | Kimi Räikkönen | Alfa Romeo | +0:47.470 |
8 | Pierre Gasly | Red Bull | +0:58.094 |
9 | Alexander Albon | Toro Rosso | +1:02.697 |
10 | Sergio Perez | Racing Point | +1:03.696 |