Formel 1 - Japan-GP: Mercedes ist Weltmeister! Bottas siegt - Vettel verteidigt Platz zwei vor Hamilton

Die Formel 1 gastierte an diesem Wochenende in Japan.
© getty

Mercedes ist Konstrukteursweltmeister 2019! Beim Großen Preis von Japan gewann Valtteri Bottas vor Sebastian Vettel im Ferrari und Teamkollege Lewis Hamilton. Die Silberpfeile sind damit in dieser Formel-1-Saison nicht mehr einzuholen.

Cookie-Einstellungen

Einen Tag nach dem Supertaifun, der eine Verlegung des Qualifyings auf den Sonntagmorgen erzwang, übernahm Bottas schon am Start die Führung.

Danach kontrollierte der Finne den ersten Stint. Erst hielt er den Abstand auf Vettel bei gut zwei Sekunden, ehe der Heppenheimer mit Reifenproblemen zu kämpfen hatte und massiv an Boden verlor.

Bis zu seinem Boxenstopp betrug Vettels Rückstand mehr als sieben Sekunden, auch Hamilton - in den ersten Runden noch mit Sicherheitsabstand - war jetzt schneller und holte auf.

Problem für Ferrari: Weil sich Charles Leclerc nach einem Startunfall mit Max Verstappen frühzeitig aus der Spitzengruppe verabschiedete, war Vettel auf sich allein gegen die beiden Mercedes gestellt. Leclerc kam als Sechster ins Ziel, wird nach einer Zeitstrafe wegen der Kollision aber als Siebter gewertet.

Nach den ersten Reifenwechseln blieb das Bild gleich. Die Silberpfeile dominierten das Geschehen und ließen Vettel zunächst keine Chance.

Weil Hamilton zehn Runden vor Schluss etwas überraschend zu seinem zweiten Stopp kam, rutschte Vettel auf Platz zwei zwischen die beiden Mercedes. Zwar holte Hamilton mit neuen Reifen im Eiltempo auf, scheiterte dann aber am Topspeed des Ferraris. Somit verteidigte Vettel seinen zweiten Platz.

Hinter den Podest-Fahrern wurde Alexander Albon im Red Bull Vierter. Verstappen schied beim Heimspiel von Motorenpartner Honda nach 15 Runden aus. Fünfter wurde McLaren-Fahrer Carlos Sainz, Sechster Leclerc.

Die Top 10 komplettierten Daniel Ricciardo (6./Renault), Pierre Gasly (8./Toro Rosso), Sergio Perez (9./Racing Point) und Nico Hülkenberg (10./Renault). Kurios: Weil das Zeitnahmesystem nicht reibungslos funktionierte, wurde das Rennergebnis nach 52 und nicht nach den gefahrenen 53 Runden gewertet. Über die Ziellinie fuhr Hülkenberg nämlich eigentlich als Neunter und Lance Stroll als Zehnter. Perez war kurz vor Ende gecrasht und stellte seinen Racing Point ab.

In der Fahrer-WM hat Hamilton jetzt 338 Punkte auf seinem Konto, Bottas 274. Dritter ist Leclerc mit 223 Zählern vor Verstappen und Vettel mit jeweils 212. In der Teamwertung steht Mercedes nun bei uneinholbaren 612 Punkten, Ferrari und Red Bull folgen mit 435 beziehungswiese 323 Zählern. Damit sind die Stuttgarter zum sechsten Mal in Folge Weltmeister.

Japan-GP: Der Start

Vettel rollte bedenklich früh los (die Rennleitung ermittelte ohne Folgen wegen Frühstarts), stieg deswegen nochmals auf die Bremse und verlor so das Momentum. Bottas gab ebenfalls sehr zeitig Gas und schoss damit direkt von Platz drei an beiden Ferraris vorbei auf eins.

Vettel behauptete sich immerhin gegen Leclerc, der in der ersten Kurve wiederum mit Verstappen in Kontakt kam. Verstappen erwischte zuvor einen Mega-Start und war außen eigentlich schon an Leclerc vorbei. Es kam zur Berührung, der Red-Bull-Pilot drehte sich ins Gras und fiel auf P18 zurück. Leclerc beschädigte sich seinen Frontflügel.

Dahinter blieb Hamilton Vierter. Albon verlor seine Position an die beiden McLaren. Im Mittelfeld sprang Hülkenberg von 14 auf 10 vor.

Reifenstrategie beim Japan-GP:

Während Hamilton nach gut 20 Runden zum Reifenwechsel (von Soft auf Medium) kam und scheinbar auf ein Einstopprennen gesetzt wurde, war klar, dass Bottas zwei Mal an die Garage kommen würde - erst nach 17 (Medium), dann nach 36 Runden (Soft).

Doch auch Hamilton wechselte gegen Rennende überraschend ein zweites Mal (Runde 43). Ob der Stopp wegen kaputter Reifen sein musste oder ein Geschenk an Bottas war, ist offen. Klar ist nur: Mercedes gab den Doppelsieg mit dem zusätzlichen Stopp aus der Hand.

Vettel hatte Probleme mit dem Reifenabbau und kam als erster der Spitzengruppe nach 16 Runden in die Box. Er wechselte von alten auf neue Softs, ehe es nach 31 Umläufen zum zweiten Mal zu den Mechanikern ging.

Leclerc kam aufgrund seines kaputten Frontflügels gezwungenermaßen schon in der 3. Runde herein.

Highlight des Rennens: Leclerc vs. Verstappen

Ein Duell, das in diesem Jahr schon öfter für Aufregung gesorgt hat, lieferte auch in Japan wieder Schlagzeilen. Verstappen schien schon an Leclerc vorbei zu sein, doch der fuhr immer weiter auf die Außenbahn und gab seinem Widersacher (wenn auch unabsichtlich) einen mit. Einige Runden später kam es wieder zum Zweikampf der Strecke - diesmal ohne Berührung. Die Kollision nach dem Start wurde untersucht und zog eine 15-Sekunden-Strafe für Leclerc nach sich.

lec
© getty

Top des Rennens: Valtteri Bottas

Ein perfekter Start und ein nahezu fehlerfreies Rennen. Würde Bottas öfter so fahren, die WM gegen Hamilton wäre wohl spannender.

Flop des Rennens: Ferrari-Starts

Vettels Anfahren war denkbar ungünstig, auch Leclerc erwischte nicht gerade einen guten Start. Die Folge: Vettel verlor seine Spitzenposition an Bottas, Leclerc brachte sich gegen Verstappen in Bedrängnis - mit besagten Konsequenzen.

Artikel und Videos zum Thema