Formel 1 - Sebastian Vettel bei Ferrari vor dem Schicksalsjahr

SID
Sebastian Vettel fährt seit 2015 für Ferrari.
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Sebastian Vettel steht vor einer entscheidenden Saison, seine Zukunft bei Ferrari über 2020 hinaus ist ungewiss. Am Dienstag stellt die Scuderia das neue Auto des Heppenheimers vor. Kann Vettel damit wieder um die WM kämpfen?

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Gemütliche Stunden zu Hause in der Schweiz mit den Kindern und Ehefrau Hanna, ein Ausflug zum legendären Ski-Rennen in Kitzbühel - Sebastian Vettel hat seinen Winterurlaub voll genossen. Mit wieder ganz aufgeladenen Akkus startet der Heppenheimer jetzt ins neue Jahr, am Dienstag präsentieren Vettel und Ferrari der Welt um 18.30 Uhr ihr neues Auto. Die Jagd der Roten auf Weltmeister Lewis Hamilton und Mercedes beginnt an einer historischen Stätte - dem altehrwürdigen Theater Romolo Valli der norditalienischen Stadt Reggio Emilia.

"Ich habe nicht geleistet, was ich leisten kann", hatte Vettel zuletzt über sein verkorkstes Vorjahr gesagt. Doch 2020 soll wieder alles anders werden, mit seinem sechsten Dienstwagen vom Traditionsrennstall soll endlich der ersehnte erste WM-Titel in Rot her.

Teamchef Mattia Binotto hat eine deutliche Verbesserung des neuen Boliden im Vergleich zum insgesamt enttäuschenden SF90H, der nur drei von 21 Rennen gewann, versprochen. "Es stimmt, dass wir viel mehr Rennen hätten gewinnen können, doch um einen Titel zu holen, brauchst du das schnellste und das zuverlässigste Auto", sagte Binotto: "Wir müssen eine Lücke schließen, und das ist machbar."

Neuer Ferrari besser für Sebastian Vettels Fahrstil?

Die Szene blickt also gespannt auf Reggio Emilia, wo 1797 in der damaligen Cispadanischen Republik, dem Vorläufer des Königreichs Italien, die italienische Flagge offiziell angenommen wurde. Später stieg die Trikolore auch zum Symbol des vereinten Italiens auf. "Daher ist das Theater der perfekte Platz, den neuesten Ferrari zu enthüllen", hieß es von Ferrari. Die ersten Testfahrten starten am 19. Februar in Barcelona.

2020 soll in der Formel 1 die Flagge wieder deutlich häufiger geschwenkt werden. Es heißt, dass das neue Auto mehr zum Fahrstil Vettels, der in der Vorsaison nur auf Rang fünf in der WM und damit auch hinter seinem jungen Teamkollegen Charles Leclerc landete, passen könnte. Vettel jedenfalls steht selten wie nie in seiner Zeit bei Ferrari unter Druck. Zumal der Vertrag von Jungspund Leclerc im Winter bis 2024 verlängert wurde, Vettels Kontrakt hingegen läuft im Dezember aus. Zukunft offen.

"Wir müssen sowohl die Leistung, die Art und Weise, wie er sich an das Auto anpasst, als auch seine Motivation für die Zukunft sehen", sagte Binotto: "Es geht nicht darum, ob er Fehler macht oder nicht. Es geht wirklich darum, wie er seine Zukunft sieht und wie wir unser Team sehen."

Klar ist, dass Ferrari die "Pflicht" hat, sich "den Sieg als Ziel zu setzen". Und damit die Wahrscheinlichkeit erhöht wird, fließen noch mehr Millionen als zuvor ins Team. "Ferraris Ambition bleibt der WM-Titel. Wir werden stark in die Entwicklung des Autos 2020 investieren", sagte Ferrari-Chef Louis Camilleri: "Dieses Jahr wird für die Formel 1 ein wichtiges." Gleiches gilt für Vettel.

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