Formel 1: Hamilton schnappt sich die Pole - Vettel erneut enttäuschend

SID
Lewis Hamilton hat sich in Spanien die Pole Position geschnappt.
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Lewis Hamilton reckte den Daumen in die Luft und nahm die 92. Pole Position seiner Karriere recht souverän zur Kenntnis - seinen einzigen echten Gegner im Qualifying von Spanien hatte der Weltmeister in Schach gehalten: Valtteri Bottas im zweiten Mercedes lag letztlich sechs Hundertstelsekunden zurück, es war ein enges Duell um die Spitze.

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Wieder einmal ganz weit weg war Sebastian Vettel, der Heppenheimer richtete sich auf Startplatz elf langsam im Mittelfeld der Formel 1 ein. Schon zum dritten Mal im sechsten Rennen scheiterte er vor dem letzten Qualifying-Abschnitt - es wird langsam Normalität. Am Sonntag fehlten zwei Tausendstel zum Einzug ins entscheidende Q3.

"Platz elf mit diesem Abstand ist hart, aber ich war einfach zu weit weg von einem guten Gefühl mit dem Auto", sagte Vettel bei Sky: "Ich drücke vor jedem Rennwochenende den Resetknopf und versuche, das Beste herauszuholen." Für das Rennen am Sonntag (15.10 Uhr im LIVETICKER) erwarte er aber "keine Wunder".

Einer der größten Gegner Hamiltons war "die Hitze hier in Barcelona, das ist körperlich sehr anstrengend und macht uns auch das Reifenmanagement schwer. Wir saßen im Team lange zusammen und haben vor allem über Sonntag gesprochen. Dann wird Red Bull wieder sehr stark sein." Und Max Verstappen lauert bereits auf dem dritten Startplatz.

Vettels Leistung am Samstag bestätigte: Der Hesse steht bei Ferrari in der zweiten Reihe. Schon bei den beiden Rennen zuletzt in Silverstone war er stets deutlich langsamer als Leclerc unterwegs und rätselte über die Gründe. Anschließend entdeckte die Scuderia dann einen kleinen Schaden am Chassis und stattete Vettel daher mit einem neuen Fahrgestell aus.

Vettel allenfalls ein wenig konkurrenzfähiger

Ferrari bezeichnete dies von Beginn an als nicht relevant für die Performance - Vettel hatte zumindest ein wenig Hoffnung in den neuen Unterbau gesetzt. In den Trainingssessions und im Qualifying zeigte er sich aber allenfalls ein wenig konkurrenzfähiger, knüpfte insgesamt an seine jüngsten Leistungen an.

Ohne Glanz hievte er sein Auto in den zweiten Quali-Abschnitt, war dabei rund drei Zehntel langsamer als Leclerc. Im Q2 bewegte er sich durchgehend am Rande der gefährlichen Grenze - und fiel am Ende über die Klippe: Zwar war der Rückstand auf Rang zehn minimal, viel mehr wäre aber nicht möglich gewesen. Leclerc rutschte noch knapp hinein und holte am Ende Startplatz neun.

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Mercedes einsam an der Spitze

An der Spitze stand Mercedes wieder recht einsam, zum sechsten Mal ging die Pole an einen der in diesem Jahr schwarzen Silberpfeile. An der so deutlichen Überlegenheit in der Qualifikation könnte sich ab dem kommenden Grand Prix in Spa (30. August) etwas ändern: Dann nämlich soll der Sondermodus der Motoren für die heiße Phase der Zeitenjagd verboten werden, und Mercedes verfügt über den stärksten Extraschub.

Die Stärke am Samstag konnte das Weltmeisterteam zuletzt allerdings nicht ins Rennen retten, und da ruht auch in Spanien die Hoffnung der Konkurrenz: In Silverstone gewann Verstappen, weil Mercedes auf dem warmen Asphalt nicht mit seinen Reifen klar kam. Das gleiche Szenario ist in Barcelona vorstellbar, und Verstappen steht auf Startplatz drei in Schlagdistanz.

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