"Wir fühlen uns ungerecht behandelt, ja", sagte Marko nach dem Rennen der Bild. Was war passiert? Mitte des Rennens versuchte Hamilton außen herum ein Manöver gegen den RB-Piloten, dieser hielt jedoch, ähnlich wie bereits zuvor, hart dagegen und drängte beide Fahrzeuge von der Strecke.
Als Verstappen im Anschluss von seiner Boxencrew gebeten wurde, seine Position an Hamilton abzugeben, wurde es wild: Unmittelbar vor der Start-und-Zielgeraden ging er vom Gas, Hamilton näherte sich mit Vollgas von hinten. Der sichtlich verwirrte Hamilton rechnete nicht mit einem Abbremsen des Red Bulls, konnte nicht mehr ausweichen und krachte ins Heck von Verstappen.
"Wir arbeiten daran zu beweisen, dass sich der Bremsdruck von Max Verstappen beim Unfall mit Hamilton nicht erhöht hat. Er hat nicht gebremst, damit Hamilton in ihn reinfährt", beschwerte sich Marko und schob die Schuld Richtung Mercedes: "Hamilton hat sich einfach verschätzt und ist Max ins Auto gefahren."
Red Bull: Formel 1 "wie auf dem Basar"
Im Zentrum von Markos Kritik stand aber nicht Mercedes, sondern das Auftreten der Rennleitung um Renndirektor Michael Masi. "Die neuartige Vorgehensweise, dass man während des Rennens wie auf dem Basar mitgeteilt kriegt, dass man den Gegner vorbeilassen soll, damit es keine Strafe gibt" rege Marko auf. Red Bull sammle nun Fakten um eine neue Beurteilung der Rennvorfälle zu erwirken und wünscht sich, dass es "dann hoffentlich eine Bestrafung für die Hamilton-Seite gibt".
Zwar sei der WM-Kampf in diesem Jahr sehr hart, doch Red Bull stößt nicht nur der Vorfall beim Saudi-Arabien-GP sauer auf. Marko: "Ich erinnere mich an Silverstone und Budapest. In Silverstone wurde Max von Hamilton abgeschossen, in Budapest gleich beide unserer Autos. Wenn das fair sein soll, weiß ich nicht." Nun hofft Red Bull, dass das "Resultat nochmal analysiert und im besten Fall auch revidiert wird".
Auch Ex-Formel-1-Rennfahrer Ralf Schumacher äußerte sich nach dem Rennen bei Sport1 zum Vorfall in Dschidda. "Max wollte bestimmt nicht, dass ihm Lewis aufs Auto fährt. Aber er hat nun auch ein bisschen verzögert und langsam runtergeschaltet", sagte Schumacher.
Er hob hervor, wie sehr er das Risiko liebt, doch "Max muss nur aufpassen, dass er es nicht übertreibt. Das wird bei ihm schon mal grenzwertig, manchmal muss er da etwas cleverer sein."
Formel 1: Die WM-Wertung nach 21 von 22 Rennen
Platz | Fahrer | Team | Punkte |
1 | Max Verstappen | Red Bull | 369,5* |
2 | Lewis Hamilton | Mercedes | 369,5* |
3 | Valtteri Bottas | Mercedes | 218 |
4 | Sergio Perez | Red Bull | 190 |
5 | Charles Leclerc | Ferrari | 158 |
6 | Lando Norris | McLaren | 154 |
7 | Carlos Sainz | Ferrari | 149,5* |
8 | Daniel Ricciardo | McLaren | 115 |
9 | Pierre Gasly | AlphaTauri | 100 |
10 | Fernando Alonso | Alpine | 77 |
*Beim 12. WM-Lauf in Belgien wurden aufgrund der nicht vollständig absolvierten Renndistanz nur halbe Punkte vergeben.