Stunden zuvor hatte Mercedes auf eine Berufung wegen zweier mutmaßlicher Verstöße gegen das sportliche Reglement im letzten Rennen verzichtet, erst damit stand endgültig fest, dass Max Verstappen (Red Bull) erstmals Weltmeister ist. Der Niederländer sei "ein würdiger Gewinner, ein Champion", sagte Wolff trotz aller Enttäuschung.
Wolff traf vor allem die Machtlosigkeit gegen die Entscheidungen. "Du bist einer Situation ausgesetzt, die du nicht ändern kannst. Es ist wie in einem totalitären Regime", sagte der Österreicher, "und dann auch noch gegen jede Regel."
Allerdings betonte Wolff auch, die Formel 1 sei "die wichtigste Unwichtigkeit der Welt. Aber die Welt ist weitermarschiert. Es ist nicht Weltpolitik. Es ist Sport, es ist unser kleiner Mikrokosmos", sagte der 49-Jährige, der seit dem Renntag erstmals öffentlich sprach.
"Was mir am Sport so gut gefällt, ist die Ehrlichkeit der Stoppuhr. Und diese Ehrlichkeit war am Sonntag nicht gegeben", so Wolff: "Das ist nicht das Ende der Wert. Es ist einfach sehr frustrierend."
Hamilton, der sich bis heute nicht geäußert hat, sei "hin- und hergerissen. Das Schweigen ist da, weil die Worte fehlen." Die Anfeindungen in den Sozialen Medien gegen Mercedes, Hamilton und seine Person beschäftigen Wolff aber nicht: "Am Ende des Tages geht mir das am Hut vorbei."