Formel 1: Mick Schumacher unter Druck - Daniel Ricciardo will offenbar nicht zu Haas

Von Felix Götz / SID
Mick Schumacher steht mächtig unter Druck.
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Mick Schumacher hat im Kampf um das Haas-Cockpit für die Saison 2023 offenbar einen Konkurrenten weniger. Daniel Ricciardo möchte den Job beim US-Rennstall nämlich wohl gar nicht haben. Allerdings schießt nun Boss Gene Haas scharf.

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"Wenn er an uns interessiert ist, hat er bestimmt keine Scheu, mich anzurufen. Ich werde ihm aber nicht hinterherlaufen", sagte Haas-Teamchef Günther Steiner der US-amerikanischen Nachrichtenagentur AP auf Ricciardo angesprochen: "Ich möchte, dass er zuerst für sich selbst entscheidet, was er tun will, bevor er sich zu etwas überreden lässt."

Der 33-jährige Australier muss McLaren Ende 2022 vorzeitig verlassen und wird seit Wochen als Nachfolger von Mick Schumacher gehandelt. Allerdings will Sport1 erfahren haben, dass der kriselnde Ricciardo lieber als Testfahrer bei einem großen Rennstall unterschreiben würde, als in einem langsamen Auto weiter hinterherzufahren.

Daher bleibt aktuell Nico Hülkenberg neben Schumacher der einzige Kandidat auf einen Platz bei Haas. Steiner räumte ein, mit dem 35-jährigen Deutschen in Kontakt zu stehen.

"Ja, ich habe mit Nico Hülkenberg gesprochen. Aber gemacht ist noch gar nichts", sagte Steiner bei RTL und n-tv. Hülkenberg ist aktuell ohne Team, er sprang in dieser Saison aber bereits für Sebastian Vettel ein, als dieser wegen Corona passen musste.

Haas-Boss: Schumacher "kostet uns ein Vermögen"

Fakt ist: Teambesitzer Gene Haas erwartet in den verbleibenden vier Rennen der Saison von Schumacher Punkte, um vielleicht doch auch 2023 für Haas fahren zu können. Bislang hat der 23-Jährige lediglich 12 Zähler und damit zehn weniger als sein dänischer Teamkollege Kevin Magnussen eingefahren.

Zuletzt wetterte der Boss gegenüber The Associated Press: "Ich denke, Mick hat eine Menge Potenzial, aber er kostet uns ein Vermögen und er hat viele Autos geschrottet. Das hat uns viel Geld gekostet, das wir einfach nicht haben."

Mick Schumacher steht mächtig unter Druck.
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Mick Schumacher steht mächtig unter Druck.

Steiner macht Schumacher Druck

"Leistung bringen heißt Punkte machen", machte auch Steiner Druck auf den Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher: "Er sitzt im Auto und kann beweisen, was er kann. Es liegt auch in seinen Händen. Natürlich bedeutet das Druck, aber er kann es selbst beeinflussen. Er war zuletzt guter Stimmung, er weiß, worum es geht."

Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich für Schumacher am Sonntag beim USA-GP in Austin (21 Uhr im LIVETICKER). "Austin ist eine Strecke, von der wir erwarten, dass sie unserem Auto sehr gut liegt", sagte Schumacher: "Wir wissen, dass es in letzter Zeit schwierig war und wir meist von einem unglücklichen Rennen oder Wochenende im Allgemeinen betroffen waren. Hoffentlich können wir das bei unserem Heimrennen ändern und in die Punkte fahren."

Mittelfristig dürfte Haas angesichts eines neuen US-Titelsponsors (MoneyGramm, ab 2023) auf einen Fahrer aus den USA setzen. Das deutete Steiner am Donnerstag an. "Wir hätten gerne einen amerikanischen Fahrer. Die Zeit dafür kommen", sagte Steiner: "Wir müssen aber die richtige Person dafür finden." Druck, einen US-Piloten zu verpflichten, habe man aber nicht: "Wir versuchen, uns für den besten Fahrer zu entscheiden, der das Team voranbringt."

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