Max Verstappen lächelte. Was hatte der Formel-1-Dominator nicht mit seinem Red-Bull-Wagen geschimpft, alles andere als zufrieden zeigte sich der Weltmeister in Abu Dhabi mit seinem RB19, die Konkurrenten hatten sich schon Hoffnungen gemacht - doch dann hängte Verstappen wieder einmal alle ab.
"Das ganze Wochenende war schwierig, aber dann kam im Qualifying doch alles zusammen. Ich hatte kleine Rutscher, die kosten dich hier sehr viel. Das ist im Training oft passiert, im Qualifying weniger", sagte Verstappen, der sich auf dem Yas Marina Circuit die vierte Pole in Serie sicherte und im letzten Rennen der Saison am Sonntag seinen 19. Grand-Prix-Sieg im Jahr 2023 holen könnte (Sonntag, 14.00 Uhr/Sky).
Der Niederländer lieferte mit seinen 1:23,445 Minuten in dem Moment, als es darauf ankam, souverän ab und ließ dem Rest des Feldes im Qualifying keine Chance. Charles Leclerc im Ferrari und Oscar Piastri (McLaren) landeten auf Platz zwei und drei. Nico Hülkenberg (Emmerich) legte in seinem Haas eine ganz starke Vorstellung hin und startet als Achter.
"Mal abwarten, wie es im Rennen läuft - normalerweise passt das ja. Ich bin sehr, sehr stolz über das, was wir bisher in diesem Jahr erreicht haben", sagte Verstappen, der in der Wüste nun seine grandiose Saison krönen kann.
Dabei hatten Leclerc und Co. schon ihre Chance gewittert, Verstappen hatte vor dem Qualifying keine guten Trainingseinheiten erwischt, über Probleme geklagt und mit seinem RB19 geschimpft. "Ich weiß nicht, was da vor sich geht", meinte der 26-Jährige unter anderem.
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko hatte nicht mehr als die zweite Startreihe erwartet - und verlor so eine Wette gegen Teamchef Christian Horner. Der Brite auf den Verstappen-Faktor und rechnete mit Platz eins oder zwei, Marko muss nun 500 Euro zahlen. Das Geld geht an die Mechaniker. "Die werden morgen einen schönen Abend haben", sagte Marko bei Sky.
Verstappen steht ja schon lange als Titelverteidiger fest, dahinter können auch sein Teamkollege Sergio Perez und Rekordweltmeister Lewis Hamilton nicht mehr von den Plätzen zwei und drei in der WM-Wertung verdrängt werden. Auch Red Bull steht als Titelverteidiger bei den Konstrukteuren fest, aber dahinter verspricht der Kampf zwischen Mercedes und Ferrari um Platz zwei aber noch ein bisschen Spannung. Dabei geht es auch um rund zehn Millionen Dollar an Prämien vom Weltverband FIA.
Für beide Traditionsteams lief es im Qualifying nicht nach Wunsch, Hamilton wurde im Silberpfeil nur Elfter, Carlos Sainz landete im Ferrari sogar nur auf Rang 16. "Wir haben vier Punkte Rückstand, alles ist offen", sagte Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur.