Formel 1: Max Verstappen rast auf die Pole - und stützt Helmut Marko

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08. März 202419:12
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Max Verstappen fährt in Saudi-Arabien auf die Pole Position - doch der Machtkampf bei Red Bull überlagert auch diesen Erfolg.

Helmut Marko lächelte es noch spöttisch weg. Das sei doch alles "net so tragisch", sagte der 80-Jährige über seine mögliche Ablösung bei Red Bull Racing - wenig später ergriff dann der Weltmeister das Wort, und bei ihm klang das schon anders.

"Helmut muss bleiben, das ist auch für mich ganz wichtig", sagte Max Verstappen mit ernstem Blick, und spätestens jetzt war klar, dass es hier auch um die Zukunft des besten Piloten beim besten Team der Formel 1 geht.

Während des Qualifyings hatte sich diese Nachricht durch das Fahrerlager von Dschidda gefressen: Nach einem Bericht des ORF steht Marko vor dem Aus beim Weltmeister-Rennstall, als Folge aus den endlosen Wirren um Teamchef Christian Horner.

"Meine Loyalität zu ihm ist sehr groß, das habe ich jedem im Team bis ganz nach oben immer mitgeteilt", sagte Verstappen: "Er ist ein wichtiger Teil meiner Entscheidungsfindung auch in der Zukunft." Wenn eine solch "wichtige Säule" wegfalle, "dann ist das auch für meine Situation nicht gut."

Marko, Förderer des Weltmeisters, kündigte am Abend ein Gespräch mit Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff für Samstag an. Es sei ohnehin "beiderseitig", so Marko, "es muss alles passen, damit ich da weiterarbeiten will."

Auf der Strecke arbeitet das Team höchst erfolgreich. Verstappen wird auch das zweite Saisonrennen am Samstag (18.00 Uhr MEZ/Sky) von ganz vorne starten, vor Charles Leclerc im Ferrari und Sergio Perez im zweiten Red Bull. Doch irgendwie ging dieser sportliche Erfolg schon wieder unter angesichts dieser nächsten dramatischen Entwicklung bei den Weltmeistern.

Vor Wochen schon waren Vorwürfe einer Mitarbeiterin gegen Teamchef Horner über ein "unangemessenes Verhalten" publik geworden. Diese wurden nach einer internen Untersuchung zurückgewiesen, ohne dass Details bekannt wurden. Anschließend schickte ein anonymer Absender vermeintliche Informationen zum Fall an zahlreiche ranghohe Vertreter in Formel 1 und FIA.

In Saudi-Arabien sickerte nun durch, dass die betroffene Mitarbeiterin bei Red Bull suspendiert wurde. Markos Situation ist nun auch wegen Verstappens enger Beziehung zum Österreicher so interessant. Zuletzt waren ja bereits Spekulationen über einen Abgang des Weltmeisters zu Mercedes laut geworden.

Seit 2005, seit Red Bull in der Formel 1 ein eigenes Team an den Start bringt, ist der ehemalige Rennfahrer Marko dort tätig, war ein Vertrauter des mittlerweile verstorbenen Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz. Zudem war er stets für das Nachwuchsprogramm der Bullen zuständig, dem Verstappen seit 2014 angehört. "Er hat dieses Team mit Dietrich aufgebaut, und er war immer loyal", sagte Verstappen.

Ein Faktor des Machtkampfes ist zudem die Eigentümer-Struktur bei Red Bull: Mehrheits-Eigner ist eine thailändische Familie um Chalerm Yoovidhaya, die Horner stets stützte. In Österreich liegen 49 Prozent des Unternehmens.

Formel 1: Qualifying beim GP von Saudi-Arabien

PlatzNameausgeschieden in
1Verstappen
2Leclerc
3Perez
4Alonso
5Piastri
6Norris
7Russell
8Hamilton
9Tsunoda
10Stroll
11BearmanQ2
12AlbonQ2
13MagnussenQ2
14RicciardoQ2
15HülkenbergQ2
16BottasQ1
17OconQ1
18GaslyQ1
19SargeantQ1
20ZhouQ1
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