Vettel sprengt Mercedes-Formation

Sebastian Vettel qualifizierte sich in Sakhir als Zweiter - wie bei seinem ersten Ferrari-Sieg
© getty

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat sich zum ersten Mal in seiner Karriere die Pole Position für den Großen Preis von Bahrain (So., 17 Uhr im LIVE-TICKER) gesichert. Der Mercedes-Pilot fuhr im Qualifying in Sakhir in 1:32,571 Minuten die absolute Bestzeit und holte damit beim vierten Rennen zum vierten Mal den besten Startplatz.

Cookie-Einstellungen

"Ich fühle mich großartig, ich bin sehr glücklich", sagte Hamilton, der in allen drei Zeitabschnitten der Quali die Bestzeit für sich verbucht hatte: "Ich bin wirklich dankbar, dass ich dieses Biest unter mir habe und damit die Kurven attackieren kann."

Während sein Teamkollege brillierte, enttäuschte Nico Rosberg im Silberpfeil. Er reihte sich hinter Sebastian Vettel mit 0,558 Sekunden Rückstand auf den Polesetter nur als Dritter ein. Der Deutsche war bei den letzten beiden Rennen in Bahrain mit seinem Silberpfeil von der Platz eins gestartet, Hamilton hatte es dagegen noch nie nach ganz vorn geschafft.

Das gesamte Ergebnis des Qualifyings in der Übersicht

"Ich habe die Strategie nicht richtig hinbekommen. Ich habe zu viel an das Rennen gedacht und Sebastians Speed unterschätzt", gab Rosberg zu. In Q2 war er 1,2 Sekunden langsamer gefahren als Hamilton, um seinen Reifensatz für den Start zu schonen. Das habe ihn aus dem Rhythmus gebracht, erklärte der 29-Jährige: "Dritter zu sein, ist nicht ideal."

Seine Bosse waren weniger überrascht über die Pace der Italiener. "Ferrari ist da. Die Tage, als wir den soliden Vorsprung hatten, als es nur zwischen den Beiden war, waren 2014, heute ist 2015. Dass man durch einen Ferrari getrennt ist, ist für mich nichts Überraschendes mehr", sagte Motorsportchef Toto Wolff bei Sky.

Vettel stellt Malaysia-Reihenfolge her

Ein Grund dafür ist allerdings auch Vettel. Obwohl er anfangs ähnliche Probleme wie Rosberg hatte, fand er ein besseres Gefühl. "Es war eine schwierige Session, ich habe anfangs nicht in den Rhythmus gefunden, den ich im Training hatte", erklärte der vierfache Weltmeister.

Letztlich beschränkte er den Rückstand aber auf 0,411 Sekunden und sicherte sich eine hervorragende Ausgangslage für das Rennen. Schon bei seinem Sieg in Malaysia waren die ersten drei in derselben Reihenfolge gestartet.

"Ich bin stolz, die Mercedes getrennt zu haben. Die hingen in den letzten Qualifyings immer aufeinander. Es ist ein großer Schritt für uns", sagte Vettel, der sich auch über die Platzierung seines Teamkollegen freuen konnte.

Kimi Räikkönen wurde hinter Rosberg Vierter vor den Williams-Piloten Valtteri Bottas (5.) und Felipe Massa (6.). Es war sein bestes Qualifying-Resultat seit dem Deutschland-GP 2013, damals fuhr er noch für Lotus.

Hülkenberg überzeugt als Achter

Nico Hülkenberg schaffte es im Force India zum ersten Mal in der Saison 2015 am Samstag in die Top Ten. Hinter Daniel Ricciardo (Red Bull/7.), aber vor Carlos Sainz jr. (Toro Rosso/9.) und Romain Grosjean (Lotus/10.) nimmt er das Rennen als Achter auf.

"Ich hätte nicht erwartet, dass wir es aus eigener Kraft in die Top 10 schaffen", gab Hülkenberg bei Sky zu: "Ich habe dafür keine Erklärung. Gut, dass wir so weit vorne stehen, aber wir sind noch nicht geheilt. Wir haben nach wie vor unsere Probleme am Auto und viele Baustellen."

Das gesamte Qualifying im RE-LIVE

Der Wind spielte auf dem 5,142 Kilometer langen Bahrain International Circuit eine entscheidende Rolle. Räikkönen schätzte schon in Q1 vor der ersten Kurve den Bremspunkt falsch ein, leistete sich einen Fehler und verbremste sich bei Gegenwind deutlich. Die Konsequenz: Mit starken Vibrationen aufgrund des Bremsplatten verlor er eine Sekunde auf Rosbergs erste Zeit.

Button bleibt zum dritten Mal stehen

Immerhin lief es beim Finnen noch besser als bei Jenson Button: Der McLaren-Honda-Pilot stellte sein Auto während seiner Einrollrunde ab. Es war bereits der dritte ungeplante Stopp des früheren Weltmeisters auf der Strecke während des GP-Wochenendes. Besonders ärgerlich: Fernando Alonso schaffte es als Neunter locker über Q1 hinaus und startet von Platz 14.

Der Profiteur des Ausfalls: Nico Hülkenberg. Der Force India-Pilot qualifizierte sich in Q1 vor Pastor Maldonado (Lotus/16.), Daniil Kvyat (17.) und den beiden Manor-Fahrern als 15. gerade noch für Q2 und stieß anschließend im Gegensatz zu Teamkollege Sergio Perez (11.) überraschenderweise sogar noch in die Top Ten vor.

Quali-Duelle: So steht es im teaminternen Wettkampf

Artikel und Videos zum Thema