Überholen ist ja doch möglich!

Max Verstappen manövierte in Brasilien Sergio Perez und Felipe Nasr im Senna-S aus
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Platz 6, Daniil Kvyat: Mit dem alten, angeblich schwächeren Renault-Motor qualifizierte sich der Russe vor Teamkollege Daniel Ricciardo. Danach war das einzige Ziel, die Position zu halten und von Ausfällen zu profitieren. Red Bull machte den Fehler, Kvyat eine Runde zu spät an die Box zu holen. So schlüpfte Hülkenberg per Undercut vorbei. Den Force India auf der Strecke zu überholen, erwies sich als unmöglich. Die grundsolide Leistung kann das nicht schmälern.

Platz 7, Nico Hülkenberg: 0,662 Sekunden brummte der Deutsche seinem Force-India-Teamkollegen Sergio Perez im Qualifying auf und qualifizierte sich für die ersten fünf Startreihen. Es folgte die nächste Überraschung: Beide Red Bull und Felipe Massa im Williams mussten sich in Q3 geschlagen geben. Dass Hülkenberg das Autodromo Jose Carlos Pace mit seiner rutschigen Streckenchrakteristik liegt, ist bekannt. Doch dass er so gut abschneidet?

Seinen Fehler der durchdrehenden Räder beim Start machte Hülkenberg beim ersten Stopp wieder gut, als er Kvyat per Undercut überholte. Gegen Valtteri Bottas' Williams hätte er sowieso keine Chance gehabt. Hülkenbergs sechster Platz sicherte Force India Platz 5 in der Konstrukteurswertung und zusätzliche Millionen aus der Ecclestone'schen Vermarktungsschatulle. Besser war das Team noch nie.

Platz 8, Kimi Räikkönen: Der Rückstand auf Sebastian Vettel im Qualifying war nach zwei Fehlern in Q3 zu groß. Der im Rennen genauso. Nach drei Rennen in Folge ohne einen einzigen Zähler bekommt der Iceman trotzdem mal wieder Punkte von mir. Sein nach eigenem Bekunden "langweiliges" Rennen absolvierte er diszipliniert, ohne Fehler. Spektakel lieferte er nach den beiden Unfällen mit Landsmann Bottas dieses Mal nicht, dafür aber Punkte.

Platz 9, Valtteri Bottas: Wie Vettel in Kanada rechne ich auch Bottas sein Überholmanöver unter Roter Flagge im Training negativ an. Gelbe Flaggen bedeuten Gefahr, doppelt Gelb geschwenkt wird bei großer Gefahr. Was bedeutet dann Rot? Bestimmt nicht die Freigabe zum Vorbeifahren!

Abseits seiner Regelschwäche zeichnete sich Bottas dafür einmal mehr aus. Beim Start machte er die drei Strafplätze direkt wieder gut. Für einen Angriff auf Räikkönens Ferrari war der Williams aber nicht gut genug. Dass Bottas sich im Qualifying zwischen die beiden Ferraris geschoben hatte, war schon herausragend.

Platz 10, Jenson Button: Die Beurteilung der McLaren-Piloten bleibt die schwerste Aufgabe in der Saison 2015. Button hatte in Sao Paulo das Glück, dass seine Honda-Technik hielt. Q2 verpasste er um weniger als eine Zehntel, im Rennen versuchte sein Team ihn mit der aggressiven Drei-Stopp-Strategie an Nasrs Sauber vorbeizulotsen. Das Experiment scheiterte zwar, Button machte dennoch einen guten Job. Immerhin hatte er Spaß, nachdem er am Samstag mit Sonneanbeter Fernando Alonso das Siegerpodest besuchte.

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