Hamilton gewinnt Wimpernschlag-Quali

Da kommt keiner ran: Lewis Hamilton sicherte sich bereits zum fünften Mal die Pole in China
© getty

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat sich beim Qualifying zum Großen Preis von China (So., 8 Uhr im LIVE-TICKER) mit der Bestzeit in 1:35,782 Minuten die Pole Position gesichert. Der Brite startet damit beim dritten Rennen der Saison 2015 zum dritten Mal von ganz vorn. Nico Rosberg scheiterte in Shanghai aber nur knapp daran, seinen Mercedes-Teamkollegen zu verdrängen. Sebastian Vettel belegte Rang drei.

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"China ist eine gute Strecke für mich", sagte Hamilton, der zum dritten Mal in Folge und zum fünften Mal in seiner Karriere in China von der Pole startet, fast schon lapidar auf der Pressekonferenz: "Das Auto fühlt sich sehr gut an. Insgesamt war es das gesamte Wochenende über wesentlich besser als in Malaysia. Wir haben neue Teile und ich bin sehr dankbar, dass alles so gut funktioniert."

Das Qualifying-Ergebnis im Überblick

0,042 Sekunden war der Deutsche am Samstag im entscheidenden Moment langsamer als Hamilton. Als Letzter in den Umlauf gestartet, hatte der Vizeweltmeister die beste Ausgangsposition aller Piloten. "Vier Hundertstelsekunden - das ist nichts!", erklärte er sichtlich angefressen: "Die Pole wäre definitiv drin gewesen. Natürlich bin ich frustriert. Ich wäre gerne auf die Pole gefahren."

Nachdem der Deutsche in den ersten beiden Abschnitten der Qualifikation jeweils mit Respektabstand hinter seinem Teamkollegen gelandet war, überraschte er am Ende. Er verlor zwar zu Beginn der Runde Zeit, war im dritten Sektor des 5,451 Kilometer langen Shanghai International Circuit aber wesentlich besser. So verpasste er seine erste Pole seit dem Saisonfinale nur um einen Wimpernschlag.

Ferrari-Poker geht nur bei Vettel auf

Wie Rosberg beeindruckte auch Vettel im letzten Sektor und wurde Dritter. Zwar verpasste Vettel die Chance, mit Hamilton bei der Anzahl der in Shanghai eingefahrenen Pole Positions gleichzuziehen, enttäuscht war er darüber nicht. "Die Jungs hier waren etwas schneller, als wir es erwartet hatten", sagte Vettel über die Mercedes-Piloten: "Das war heute aber das Maximum für uns."

Der deutsche Ferrari-Pilot profitierte selbst unter anderem von einem Fehler seines Teamkollegen: Kimi Räikkönen rutschte auf seiner letzten Runde schon in der zweiten Kurve viel zu weit von der Ideallinie weg und verlor über eine halbe Sekunde auf Vettel. Er musste sich am Ende mit Rang sechs begnügen. Felipe Massa und Valtteri Bottas im Williams schoben sich als Vierter und Fünfter vor den Finnen.

"Das Auto hat sich im ersten Sektor richtig schlecht verhalten. Das Heck rutschte ständig herum. Warum, das weiß ich nicht", gab Räikkönen zu Protokoll. Ferrari hatte zuvor taktiert und seine beiden Piloten mit gebrauchten Reifen auf den ersten Q3-Run geschickt, um einen neuen Satz der schnelleren, weichen Reifenmischung fürs Rennen aufzubewahren.

Bei Vettel ging der Poker auf, der Iceman muss sich nun wahrscheinlich hinter den Williams abmühen. Der gesparte Reifen ist allerdings kein großer Vorteil für Ferrari: Mercedes kam in Q1 ohne den soften Slick aus und fuhr die für die Qualifikation nötigen Zeiten auf den Mediums.

Nur ein Red Bull in den Top Ten

Hinter den Mercedes, Ferrari und Williams komplettierten Daniel Ricciardo (7./Red Bull), Romain Grosjean (8./Lotus) und die Sauber-Piloten Felipe Nasr (9.) und Marcus Ericsson (10.) die Top Ten. Die Schweizer durften sich abermals freuen, während das frühere Weltmeisterteam Red Bull hadern musste: Daniil Kvyat schied als Zwölfter in Q2 mit Motorenproblemen aus.

Nico Hülkenberg scheiterte unterdessen frühzeitig. Er schied als 16. schon nach Q1 aus. Langsamer waren nur die McLaren-Piloten Jenson Button und Fernando Alonso, sowie die Manor von Will Stevens und Roberto Merhi.

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