"Es hat sehr lange gedauert. Ich kann gar nicht ausdrücken, wie glücklich ich bin", freute sich der 30-Jährige nach der 43. Pole seiner Karriere: "Die Session war nicht die einfachste. Es gab viele Dinge, die einen aus dem Rhythmus bringen. Wir hatten Probleme mit Reifen und Verkehr. Diese Strecke ist so hart, es ist schwierig zu sagen, wie schwer."
Das gesamte Qualifying-Ergebnis im Überblick
Wie wichtig die Pole Position im Fürstentum am Mittelmeer ist, verdeutlicht der Blick in die Statistikbücher: Zehn der letzten elf Rennen gewann der Mann, der auf dem Stadtkurs im Fürstentum anfangs ganz vorne stand. In den letzten beiden Jahren war dies Rosberg.
Rosberg bremst sich selbst aus
Am Samstag war der Deutsche weniger glücklich. Er brach seine Jagd auf die Pole vorzeitig ab, nachdem er sich beim finalen Versuch schon vor der ersten Kurve einen kapitalen Verbremser leistete. Dasselbe war ihm schon während Q2 passiert.
"Ich hatte zu Beginn des Qualifyings einen guten Rhythmus, habe aber am Ende nachgelassen. Ich musste ans Limit gehen, bin ein bisschen drüber und dann war's das", sagte der Vizeweltmeister.
Sebastian Vettel konnte daraus keinen Vorteil ziehen. Der vierfache Weltmeister war in seinem Ferrari Drittschnellster, hatte aber 0,751 Sekunden Rückstand auf Hamilton. "Wir haben das Beste aus dem heutigen Tag gemacht. Es wurde hinten raus immer schwieriger, wir haben Probleme gehabt, die Reifen auf Temperatur zu bringen", so Vettel: "Heute Morgen war es wärmer und besser für uns."
Schlechter war Teamkollege Räikkönen, der hinter den Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo (4.) und Daniil Kvyat (5.) nur Sechster wurde, nachdem er am Vormittag einen Unfall gebaut hatte. Fast hätte der Australier sogar noch Platz 3 angegriffen: Laut Motorsportberater Helmut Marko war er zu Beginn seiner Runde mit dem falschen Motorsetup unterwegs.
Sainz muss aus der Box starten
Probleme gab es bei zwei der drei Spanier. Fernando Alonso stellte seinen McLaren-Honda in Q2 mit technischem Defekt ab und bekommt Startplatz 15 zugeteilt. Carlos Sainz jr. leistete sich zuvor einen vermeidbaren Schnitzer: Er bog in Q1 nicht zum Wiegen ab, als die Regelhüter ihn kontrollieren wollten.
Als Konsequenz sprachen die Stewards nach dem Qualifying eine empfindliche Strafe aus. Dem Toro-Rosso-Piloten wurden sämtliche Zeiten gestrichen. Sainz verlor Startplatz 8 und muss das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen. Pastor Maldonado (Lotus) und Max Verstappen (Toro Rosso) rutschen auf Platz 8 und 9 vor, Jenson Button hat als Zehnter im McLaren freie Reifenwahl.
Hülkenberg profitiert doppelt
Auch Nico Hülkenberg gehört zu den Profiteuren, dabei musste er schon in Q1 eine Schrecksekunde verdauen. Beim Anbremsen der Mirabeau-Kurve kämpfte er mit Übersteuern, schlug an der Kurvenaußenseite mit dem linken Hinterrad an und musste zu einem ungeplanten Stopp an die Box. Im letzten Moment sicherte er sich noch die Teilnahme an Q2 und geht als 13. direkt vor Williams-Pilot Felipe Massa ins Rennen.
Glück im Unglück: Lotus wechselte beim Auto von Romain Grosjean vor dem 3. Training das Getriebe. Laut Reglement sind sechs Rennen in Folge mit einem Teil vorgeschrieben, die hatte der Franzose noch nicht absolviert. Grosjean rutscht auf Platz 15 zurück, Hülkenberg gewann also zwei Plätze durch Strafen anderer Fahrer. Trotzdem kassierte der Deutsche eine deutliche Niederlage: Sein Teamkollege Sergio Perez wurde Siebter.
Einen ganz frühen Feierabend hatte überraschenderweise Massa-Teamkollege Valtteri Bottas. Der finnische Williams-Pilot geht nur als 17. ins Rennen, weil er schon in Q1 scheiterte. Das passierte ihm zuvor letztmals beim Korea-GP 2013.