Platz 6, Carlos Sainz jr.: Der Spanier leistete sich eine Pirouette und einen Rallye-Drift im Rennen. Deshalb kam er hinter Hülkenberg und Räikkönen ins Ziel. Sonst überzeugte Sainz. Er ging das Tempo der Ferrari dauerhaft mit, bei Nässe ließ er die Williams schnell hinter sich. Was herausstach war seine Leistung im Qualifying. In Q2 nahm er Toro-Rosso-Teamkollege Daniil Kvyat sechs Zehntel ab, in Q1 waren es fünf.
Platz 7, Nico Rosberg: Noch hat der Deutsche die WM-Führung inne. Ob das noch lange so bleibt? Ein Punkt trennt beide Mercedes-Piloten. Sollte es in Ungarn regnen, wird Hamilton definitiv vorbeiziehen. Rosberg enttäuscht aktuell bei Nässe. Wie in Monaco wurde er auch in Silverstone düpiert. Sonst fuhr der Deutsche gar nicht schlecht. Lediglich von Verstappen überholt zu werden, war kostspielig. Rosberg verlor anschließend zu viel Zeit.
Platz 8, Fernando Alonso: Der zweimalige Weltmeister fluchte während des Rennens über seine McLaren-Crew. Zu Recht. Er hatte sich Startplatz 9 erkämpft, hielt mit den Konkurrenten ordentlich mit, bis ihn sein Team zum Boxenstopp rief. So lag selbst Kvyat plötzlich vor Alonso. Den einzigen Fehler, den sich der Spanier ankreiden muss, war sein Abflug ins Abbey-Kiesbett. Er wollte zu viel und fiel so hinter Teamkollege Jenson Button zurück.
Platz 9, Esteban Gutierrez: Der Mexikaner verlor das Haas-interne Duell im Qualifying denkbar knapp, im Rennen drehte er die Reihenfolge schnell um. Seine Pace schien dürftig, doch dafür gibt es einen Grund: Haas ereilte während des Rennens ein Stromausfall. Keine Telemetrie, zehn Runden lang. Die Ingenieure seien in einen Panik-Modus verfallen, gab Teamchef Günther Steiner zu. Dafür schlug sich Gutierrez noch ordentlich.
Platz 10, Rio Haryanto: Premiere im Driver-Ranking! Ein Indonesier bekommt einen Punkt. Haryanto zeigte sich gut erholt von der Demontage, die ihm Teamkollege Pascal Wehrlein in Spielberg beigebracht hatte. Er hielt den Manor, dem die Strecke in Silverstone überhaupt nicht liegt, unter Kontrolle und war dabei dauerhaft schneller als der DTM-Champion. Seine Pace im Rennen? Annehmbar. Nur setzte er das Auto leider ins Kiesbett und schied so aus.
Härtefall, Sergio Perez: Dank der VSC-Phase lag der Mexikaner plötzlich auf Platz 4. Er hatte dazu kaum etwas beigetragen. Als er schließlich in Abbey abflog, ruinierte Perez sich die Reifen. Das erklärt, warum Hülkenberg im letzten Stint viel schneller war. Perez' Wochenende war ein gebrauchtes. Schon das Quali-Duell bei Force India hatte er verloren und im Gegensatz zu Hülkenberg die Top 10 verpasst.
Untauglich, Valtteri Bottas: Zumindest in Silverstone konnte der Finne die in ihn gesteckten Erwartungen nicht mal ansatzweise erfüllen. "Sicherlich eines meiner schlechtesten Rennen", lautete sein Fazit. Gut getroffen. Nach Platz 6 im Qualifying folgte eine beispiellose Talfahrt. Selbst auf Trockenreifen fand Bottas nie seinen Renntrim. Seine Reifen blieben kalt. So ging es bis auf Rang 14 zurück.
Formel 1: Kalender und WM-Stand 2016 im Überblick