Platz 6, Esteban Ocon: Wo wir schon bei Konstanz sind: Die zeigt auch der junge Franzose. Zwar immer einen Tick langsamer als Perez, ist Ocon trotzdem mitverantwortlich dafür, dass Force India nun das einzige Team ist, das in dieser Saison in jedem Rennen beide Autos ins Ziel - und sogar in die Punkte - gebracht hat.
In der Quali hätte sogar noch ein besseres Ergebnis als Platz zehn herausspringen können. Allerdings drückte der Youngster den DRS-Knopf zu früh. Der Flügel öffnete sich nicht, ein Zeitverlust von rund drei Zehnteln war die Folge.
Übrigens: Auch Ocon ist Mercedes-Junior und hofft entsprechend auf ein (baldiges) Engagement im Werksteam. Mit seinen Leistungen macht er Wehrlein, Bottas und Co. ernsthafte Konkurrenz. Wolff und Niki Lauda werden am Saisonende also die Qual der Wahl haben - zumal Namen wie Vettel und Alonso auch immer wieder durch den Raum schwirren.
Platz 7, Nico Hülkenberg: Der Wind, der Wind, das höllische Kind - so ungefähr dürfte der Emmericher Gebrüder Grimms "Hänsel und Gretel" nach der Quali umgetextet haben. Schließlich waren die unruhigen Luftverhältnisse mitverantwortlich dafür, dass der Renault-Pilot Q3 verpasste. Diese Bedingungen liegen dem gelben Auto nämlich ganz und gar nicht.
Doch jubeln durfte Hülkenberg nach dem Rennen trotzdem. Warum? Weil der Spanien-GP mit umgekehrten Vorzeichen überraschte. War Hülk im bisherigen Saisonverlauf in der Quali stark und verlor sonntags an Boden, überzeugte er diesmal im Rennrhythmus. Dank der vielen Ausfälle durfte er sich über einen starken sechsten Platz freuen.
Platz 8, Daniel Ricciardo: Wirklich unterhaltend dürfte der Sonntagnachmittag für den Sunnyboy nicht gewesen sein. Von der ersten bis zur letzten Runde fuhr er ein ziemlich einsames Rennen, von hinten drohte keine Gefahr und vorne waren Hamilton und Vettel über eine Minute entfernt. Ricciardo holte also das Maximum heraus.
Abzüge gibt es für die Qualifikation. Eine halbe Sekunde Rückstand auf Teamkollege Verstappen ist zu viel. Der Grund für den gewaltigen Rückstand: die Schikane. Ähnlich wie Vettel kam Ricciardo mit dem Links-Rechts-Turn zumindest am Samstag auf keinen grünen Zweig.
Platz 9, Carlos Sainz Jr.: Dank Wehrleins Strafe bekam der Spanier eine Position geschenkt. Auf der Strecke gelang es ihm nämlich nicht, den Sauber-Piloten zu überholen. Trotzdem zeigte er eine gute Leistung bei seinem Heimspiel. Stallgefährte Daniil Kvyat hatte er klar im Griff und mit ein bisschen mehr Fortune hätte er auch den Sprung ins dritte Quali-Segment schaffen können. Lediglich ein Zehntel fehlte ihm hier auf Ocon.
Platz 10, Kevin Magnussen: Der Däne schwankt in dieser Saison gewaltig. An einem Rennwochenende fährt er komplett außer Form den eigenen Ansprüchen hinterher, beim nächsten Grand Prix zeigt er dann wieder eine anständige Leistung. Letzteres war in Spanien der Fall.
Im Qualifying setzte sich Magnussen (11.) deutlich gegen Teamkollege Romain Grosjean (14.) durch. Im Rennen hatte er die Pace für die Punkte, sogar Platz acht war in Reichweite. Die Chance auf Zählbares zerstörte er sich allerdings kurz vor Schluss in einem unnötigen Zweikampf mit Kvyat, bei dem er sich den Reifen aufschlitzte.
Untauglich, Lance Stroll und Jolyon Palmer: Was diese beiden Piloten bisher zeigen, genügt in keiner Weise dem Anspruch an einen Formel-1-Fahrer. Das klingt hart, doch ein anderes Urteil kann man bei den Leistungen von Stroll und Palmer nicht fällen.
Während Hülkenberg seinen Renault souverän in die Top 10 manövrierte, wurde Palmer Vorletzter. Natürlich war seine Drei-Stopp-Strategie auch nicht der Weisheit letzter Schluss, doch mit einem an diesem Tag gut funktionierenden Franzosen-Auto muss trotzdem mehr gelingen. Daran gibt es keinen Zweifel.
Und Stroll? Der fand sich am Ende des Feldes wieder und ließ sich sogar von Teamkollege Massa überholen, der fast die komplette erste Runde mit einem Plattfuß fahren musste. Und das alles auf einer Strecke, die nicht einmal neu für den 18-jährigen Rookie war. Blamabel.