Der frühere DFB-Schiedsrichterbeobachter Manfred Amerell lehnt im Zivilprozess mit dem ehemaligen FIFA-Referee Michael Kempter einen Vergleich ab.
"Es wird keinen Vergleich geben. Das ist vom Richter vielleicht lieb gemeint, kommt aber nicht infrage. Ein Vergleich würde die Vorwürfe ja legalisieren", sagte Amerell.
Amerell hat Kempter wegen Verletzung seines Persönlichkeitsrechts auf 150.000 Euro Schadenersatz verklagt. Von Kempter wird Amerell der sexuellen Belästigung bezichtigt.
Amerell geht es nach eigener Aussage nicht ums Geld. Die "kaputt gemachte Seele" sei nie mehr zu reparieren, hatte der 63-Jährige der "Sport-Bild" gesagt.
Vergleichsvorschlag in den nächsten Tagen erwartet
Kempters Anwalt Christoph Schickhardt will dagegen zunächst den gerichtlichen Vergleichsvorschlag abwarten.
"Wir können ja nicht etwas ablehnen, was wir gar nicht kennen. So ein gerichtlicher Vergleichsvorschlag ist zumeist gut durchdacht", sagte Schickhardt. Den Vergleichsvorschlag erwartet er in den nächsten Tagen.
Das Landgericht Hechingen hatte in der vergangenen Woche eine Entscheidung auf den 18. April vertagt. Möglich ist eine Urteilsverkündung, aber auch die Fortsetzung des Verfahrens.
Bis zum 14. März haben beide Parteien noch Zeit, weitere Schriftsätze einzureichen. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Augsburg die Ermittlungsverfahren gegen Amerell und Kempter wegen fehlenden Tatverdachts eingestellt.