"Ich muss nach dem, was ich höre und lese, davon ausgehen, dass es einen beachtlichen Grad an Verdächtigungen gibt, den man nicht einfach wegschieben kann", sagte Zwanziger wenige Stunden vor der Wahl des FIFA-Präsidenten im Interview mit dem "ZDF-Morgenmagazin".
"Ich muss davon ausgehen, dass man unter diesem Gesichtspunkt die Vergabe der WM noch einmal überprüfen muss. Wie das zu geschehen hat, dazu will ich mich erst äußern, wenn ich mehr über den Sachverhalt weiß. Ich komme von außerhalb und war nicht Mitglied der Exekutive", so der DFB-Präsident weiter.
Mehrere Mitglieder der FIFA-Exekutive, die über die Vergabe der WM-Endrunde an Katar entschieden haben, stehen unter Korruptionsverdacht.
DFB stimmt für Sepp Blatter
Trotz der immer größer werdenden Krise in der FIFA will Zwanziger als Kopf des DFB am Mittwoch bei der Wahl in Zürich für Amtsinhaber Joseph S. Blatter stimmen.
"Ich kann doch nicht aufgrund von Verdachtsmomenten, die bisher in gar keinem Fall über die Person Blatter sich haben bewahrheiten lassen, sagen, nun ist er nicht mehr wählbar. Er hat sich ordnungsgemäß beworben, er ist der einzige Kandidat, und der Gegenkandidat ist der Korruption verdächtig, nicht Blatter. Solange dies so ist, muss eine Wahl stattfinden, damit die FIFA in der Lage ist, aufzuklären", sagte Zwanziger.