Der Zwist zwischen Odebrecht und dem Olympia-Organisationskomitee, das angeblich die Arena mit offenen Rechnung und zahlreichen Schäden zurückgegeben hat, wird bereits vor Gericht ausgefochten.
Die größten Reparaturposten sind das Dach, das durch das Feuerwerk bei den olympischen Eröffnungs- und Schlusszeremonien in Mitleidenschaft gezogen worden war, sowie elektrische Leitungen, teilweise von Dieben entwendet, und Schäden an herausgerissenen Sitzschalen und am Mobiliar in den VIP-Logen. Zudem blieben viele Rechnungen unbezahlt, wie etwa für Strom, der Ende Januar vom Energielieferanten gesperrt worden war.
An der Übernahme des Betreibervertrages für das im Landesbesitz befindliche Stadion, in dem die deutschen Fußballer 2014 ihren WM-Traum wahr gemacht haben, sind die französischen Unternehmergruppen Lagardere und GL Events interessiert. Wegen der ungeklärten Frage, wer für Schäden und unbezahlte Rechnungen aufkommen muss, ziehen sich die Verhandlungen jedoch hinaus.
Odebrecht hatte im November vergangenen Jahres nach fast neun Monaten die Arena vom Olympiakomitee zurückbekommen. Weil das Stadion-Konsortium aber nicht für Schäden und Rechnungen gerade stehen will, wurden die notwendigen Instandhaltungsarbeiten seitdem nicht durchgeführt. Mario Andrada, Mediensprecher des Comitê Rio 2016, wies allerdings darauf hin, dass nach einer gemeinsamen Inspektion mit Odebrecht von einem Gutachter nur geringfügige Schäden in Höhe von umgerechnet 120.000 Euro festgestellt worden seien.