50+1: DFB-Vize Koch kontert Ismaik

SID
DFB-Vize Rainer Koch (l.) besteht vehement auf der 50+1-Regel
© getty

Rainer Koch, Vize-Präsident des DFB, hat nochmals vehement die 50+1-Regel im deutschen Fußball verteidigt. 1860-München-Investor Hasan Ismaik wollte 50+1 kippen.

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"In den Profiligen spielt natürlich Geld eine große Rolle, aber der unternehmerische Ansatz eben nicht der einzige ist. Es ist nichts wichtiger als die Einheit des Fußballs. Deswegen dürfen wir nicht zulassen, dass alles kommerziell betrachtet wird", sagte Jurist Koch im Interview mit der Münchner Abendzeitung.

Ismaik stand zuletzt in den Schlagzeilen, als der Traditionsverein 1860 München nach dem sportlichen Abstieg aus der 2. Bundesliga direkt in die Regionalliga durchgereicht wurde. Ismaik hatte eine neuerliche Geldspritze für den Klub verweigert. 1860 erhielt daraufhin keine Lizenz für die 3. Liga und muss künftig in der Regionalliga antreten. Ismaik schloss aus, seine Anteile am Verein zu verkaufen.

Rainer Koch: Wir verstehen Fußball anders

Koch, Chef des Bayerischen Fußball-Verbandes, weiter: "Wir verstehen Fußball anders und wollen, dass Profifußball vorrangig als Sport und nicht nur als kapitalistisches Investment begriffen und reguliert wird. Genau deshalb gibt es die 50+1-Regel." Koch selbst hatte versucht, Ismaik das deutsche Modell mit der 50+1-Regel zu erläutern.

"Die 50+1-Regel steht seit Jahren juristisch im Feuer. Wer Fußball nur als kommerzielles Business begreift, möchte alleine und ungestört über die Geschäfte 'seines' Unternehmens bestimmen, stört sich deshalb an der mit dieser Regel verbundenen Beschneidung unternehmerischer Freiheiten und beruft sich auf europarechtliche und andere Gesetze", sagte Koch.

Die Wirksamkeit der 50+1-Regel auch im Amateurbereich ist laut Koch in Bayern auf jeden Fall gegeben. Es habe eine entsprechende Satzungsänderung gegeben. "Das hat sich als wirkungsvoll herausgestellt", sagte Koch, "der BFV ist ein Verband, der sehr schnell reagieren kann. Es ist alles satzungskonform gelaufen, jeder weiß jetzt: Die 50+1-Regel gilt in der Regionalliga Bayern."

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