Todestag von Robert Enke - Berater Jörg Neblung im Interview: "Du wirst alt, mein Lieber, habe ich gescherzt"

Jochen Tittmar
10. November 202409:44
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Am 10. November jährt sich der Todestag von Robert Enke zum 15. Mal. Ein Interview mit Jörg Neblung, dem langjährigen Berater des Torwarts.

Dieses Gespräch wurde erstmals zu Robert Enkes 10. Todestag am 10. November 2019 veröffentlicht

Neblung lernte Enke 1996 kennen, als dieser zu Borussia Mönchengladbach wechselte. Später gehörte Neblung zu den wenigen Menschen, die von Beginn an von Enkes Erkrankung wussten. Im Interview mit SPOX blickt Neblung zurück und spricht über Enkes letzte Tage, dessen Schauspielkunst, die gemeinsame WG-Zeit in Köln und was sich seitdem rund um den Fußball verändert hat.

Herr Neblung, Robert Enkes Tod jährt sich am Sonntag zum zehnten Mal. Wie schnell ist die Zeit seitdem für Sie vergangen?

Jörg Neblung: Ich stelle fest: Je älter man wird, desto schneller läuft die Sanduhr. In diesem speziellen Fall ist es ziemlich unglaublich, dass es schon zehn Jahre sein sollen. Das sagen auch alle Beteiligten. Ein sehr einschneidendes Erlebnis ist wohl einfach länger präsent. Mir kommt es vor, als läge Roberts Tod fünf Jahre zurück.

War das damals Ihre erste Erfahrung mit dem Tod einer Ihnen nahestehenden Person?

Neblung: Ja.

Was hat diese Erfahrung in Ihnen ausgelöst?

Neblung: Demut vor dem Leben und Dankbarkeit für das, was man hat. Ich bin heute noch sehr dankbar und froh, dass ich diesen Stempel habe, der Enke-Berater zu sein - trotz dieses schwierigen Ausgangs. Ich möchte einfach die Zeit, die wir zusammen hatten, nicht missen. Wir hatten sehr schöne Momente, harte Kämpfe, schwierige Phasen durch den Tod seiner Tochter und seine Depression. Das Positive überwiegt aber definitiv. Ich denke sehr gerne an ihn zurück und spreche auch gerne über ihn.

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