"Um den europäischen Fußball zu schützen": Streit um vollgestopften Terminplan erreicht nächste Eskalationsstufe

SID
FIFPro und die FIFA haben Profifußballer aus 69 Ländern gebeten, für drei Spieler abzustimmen, die es verdient haben, nach der Saison 2020/21 in der Welt-11 zu stehen. SPOX zeigt die 23 Stars, die die meisten Stimmen absahnten.
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Der europäische Fußball-Ligenverband European Leagues, Spaniens La Liga und die Spielergewerkschaft FIFPro gehen wegen der immer höher werdenden Belastung durch den Spielkalender gemeinsam gegen die FIFA vor. Wie die drei Organisationen am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz in Brüssel mitteilten, sei bei der Europäischen Kommission eine Beschwerde eingereicht worden, in der sie dem Weltverband den Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung vorwerfen.

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Die FIFA missbrauche, so das Bündnis, "einen offensichtlichen Interessenkonflikt", in dem sie "gleichzeitig Regulierungsinstanz, Organisator und Akteur der Wettbewerbe ist". Damit verstoße der Weltverband gegen europäisches Recht.

Zudem werfen die Organisationen der FIFA vor, dass dessen Regeln "den wirtschaftlichen Interessen der nationalen Ligen sowie der Gesundheit der Spieler im europäischen Fußball" schaden. Es sei daher eine "Beschwerde vor der Europäischen Kommission notwendig geworden, um den europäischen Fußball zu schützen", hieß es weiter.

Die European Leagues, zu denen auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) gehört, La Liga sowie die FIFPro beschuldigen die FIFA wegen der jüngsten Änderungen des Spielplans, insbesondere aufgrund der Einführung der neuen Klub-WM nach der laufenden Saison mit 32 Mannschaften.

Anfang September hatte die FIFPro bereits die Belastung von internationalen Fußballprofis massiv kritisiert. Die Spielergewerkschaft sprach von einer "Kannibalisierung des Wettbewerbskalenders", die "physische und mentale Gesundheit der Spieler müsse Priorität haben, um die Integrität des Spiels zu wahren".

Die Gewerkschaft fordert deshalb Schutzmaßnahmen für die Spieler, um deren Reisen zu beschränken sowie Pausen und eine angemessene Erholung zu ermöglichen, damit die Athleten ihr Leistungslimit erreichen könnten.

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