"Das ärgert mich, aber auch damit kann ich umgehen. Effenberg war, glaube ich, selbst kein Kind von Traurigkeit", sagte Arnold dem kicker.
Öffentliche Aussagen wie die von Effenberg hätten zu dem Shitstorm beigetragen, meinte der Mittelfeldspieler vom VfL Wolfsburg weiter.
Auslöser der ganzen Situation war eine Szene mit Arnold am 28. September beim 2:2 gegen den VfB Stuttgart. Sein Gegenspieler Atakan Karazor wurde nach einem Zweikampf zu Unrecht vom Platz gestellt. Der VfB-Kapitän erhielt die Gelb-Rote Karte, obwohl er im Zweikampf den Ball spielte und danach vom ebenfalls bereits verwarnten Arnold am Knöchel getroffen wurde.
"Das ist ganz schwach von Maxi Arnold, das muss ich wirklich sagen", echauffierte sich Effenberg daraufhin im Sport1-Doppelpass. Der Wolfsburger habe den Schiedsrichter getäuscht.
Und weiter: "Wofür braucht Arnold denn da eine Behandlung? Der Schiedsrichter muss in Sekundenschnelle entscheiden, entscheidet hier falsch. Das Spiel, was manche Spieler in solchen Szenen spielen, ist unterste Schublade."
Arnold: "Als hätte ich irgendetwas verbrochen"
Arnold wurde nach der Szene mit Karazor in den Sozialen Medien teilweise auf unterirdische Art und Weise beschimpft und bedroht.
"Ich kam mir vor, als hätte ich irgendetwas verbrochen. Ganz schlimm fand ich: Ein VfL-Post bei Instagram über ein von mir initiiertes Wölfe-Camp für Familien mit krebskranken Kindern wurde mit Hass-Kommentaren geflutet. Das ging so weit, dass die Kommentarfunktion deaktiviert werden musste. Das war ein Thema fernab des Fußballs, da geht es nicht um Sieg oder Niederlage, Gelbe Karte oder Rote Karte. Sondern um Wichtigeres. Und dann kommentieren da Menschen, dass Sie einem den Tod wünschen", so Arnold.
Normalerweise kümmere er sich nicht besonders darum, was über ihn gesagt wird, erklärte der 30-Jährige: "In diesem Fall hat es mich schon beschäftigt, weil ich mich frage, wie Menschen dazu in der Lage sind, so etwas zu schreiben. Auch in den Direktnachrichten, die man erhält, werden schlimme Dinge geschrieben. Für mich ist das leider ein Spiegelbild der Gesellschaft."
Arnold über Karazor: "Ein gutes Gespräch"
Arnold nahm sogar mit Karazor Kontakt auf: "Ja, dadurch, dass die Sache so dermaßen hochgekocht ist, hatte ich das Gefühl, dass wir zumindest mal reden sollten. Und das war auch ein gutes Gespräch."
Arnold wechselte 2009 aus der Jugend von Dynamo Dresden nach Wolfsburg, wo der dreimalige deutsche Nationalspieler noch bis 2026 unter Vertrag steht. In der laufenden Saison kommt er bislang in sechs Pflichtspielen für die Wölfe auf ein Tor und eine Vorlage.