Das Bundesligaduell zwischen dem VfL Wolfsburg und dem VfB Stuttgart sorgte am Samstag für viel Aufregung. Bei den Schwaben hinterließ vor allem die Gelb-Rote Karte für Atakan Karazor für ein vermeintliches Foul am Wolfsburger Maximilian Arnold einen bitteren Beigeschmack. Im Nachhinein stellte sich nämlich heraus, dass Arnold bei der Aktion nicht Opfer, sondern Täter war. Trotzdem ließ er sich fallen, als wäre er der Gefoulte gewesen. Dies stößt beim ehemaligen Bayern-Profi Stefan Effenberg auf heftige Kritik.
"Das ist ganz schwach von Maxi Arnold, muss ich ehrlich sagen", zeigte sich der ehemalige Bayern-Kapitän in der Sendung "Doppelpass" auf Sport1 über die Aktion des Wolfsburgers enttäuscht und führte weiter aus: "Leider Gottes macht es die Sache für den Schiedsrichter so schwer. Denn der Spieler täuscht den Schiedsrichter, weil er die falsche Wahrnehmung hatte, aber sieht natürlich die Reaktion von Maxi Arnold, der theatralisch zu Boden geht, sich da rumwälzt, eine Behandlung braucht. Sag mir mal bitte einer: Wofür braucht der da eine Behandlung?", wundert sich der 56-Jährige. "Das Spiel, was manche Spieler spielen in den Zweikämpfen, das ist unterste Schublade."
Beim Ligaspiel zwischen Wolfsburg und Stuttgart war es in der 63. Spielminute zu einem Zweikampf zwischen Stuttgarts Atakan Karazor und Wolfsburgs Maximilian Arnold gekommen, den Schiedsrichter Sven Jablonski als Foulspiel von Karazor an Arnold wertete. In der Wiederholung war aber sehr schnell zu erkennen, dass Arnold Karazor auf den Fuß gestiegen war und nicht umgekehrt.
VfB Stuttgart legt Einspruch gegen Entscheidung ein
Da der VAR bei Gelb-Rot nicht eingreifen darf, konnte Jablonski seine Fehlentscheidung nicht korrigieren, so zeigte er dem bereits gelbvorbelasteten Karazor Gelb-Rot und schickte ihn zu Unrecht vom Platz, was der Schiedsrichter nach dem Spiel auch prompt zugab. "Die Gelb-Rote Karte war falsch", gestand der 34-Jährige. "Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass der VAR bei jedem Platzverweis ran darf, weil das einen immensen Eingriff ins Spiel darstellt." Der Vizemeister musste daraufhin fast 30 Minuten zu zehnt auskommen, am Ende reichte es nur für ein 2:2.
Der eigentliche Übeltäter Arnold, der vor der Szene ebenfalls gelbvorbelastet war und eigentlich hätte vom Platz fliegen müssen, zeigt sich indes nicht geständig. "Wir treffen uns beide", sagte er nach dem Spiel, "ich habe einen Stich im Knöchel gemerkt, das tut mir jetzt auch noch weh."
Der VfB fühlte sich von der groben Fehlentscheidung verständlicherweise benachteiligt und kündigte daher Einspruch beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) gegen die drohende Sperre Karazors ein. Der Klub bezog sich dabei auf einen "offensichtlichen Irrtum des Schiedsrichters."
Die Schwaben müssen am Dienstag in der Champions League auswärts gegen Sparta Prag ran.