Mojito auf Wolke 7

SID
Die Emirates Towers sind zwei zusammengehörende Wolkenkratzer in Dubai
© Getty

Am fünften Tag des Trainingslagers in Dubai zieht SPOX-Reporter Thomas Gaber im Kampf gegen eine penetrante Knoblauch-Fahne alle Register, um Bayern-Keeper Michael Rensing nicht zu verschrecken. Anschließend geht's in luftige Höhen zum Cocktails schlürfen. Mit dabei: Ein spendabler Scheich...

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Hätte ich doch bloß keinen Caesars Salad bestellt! Der Parmesan, die Chicken-Streifen und die Croutons waren ja wunderbar, aber dieses Brot...

Knoblauch-Pampe pur, dumm nur, dass ich's zu spät gemerkt habe und die Zehe schon in den Backenzähnen hing. Aus dem Mund zu muffeln ist an sich kein act, wenn man die nächsten Stunden niemanden küsst oder kommunikativ tätig wird.

Wenn man aber eine Stunde später einen Interview-Termin mit dem Torhüter des FC Bayern München hat, kann das ziemlich peinlich werden... Und mit einmal schnell Zähneputzen ist's auch nicht getan. Da braucht's schon noch zwei Packungen Wrigley's oder Fisherment's, egal ob Friends oder Feinds. Hab ich welche da? Natürlich nicht.

Extra-Minze gegen Extra-Gestank

An der Hotelrezeption komme ich auch keinen Schritt voran, also heißt meine letzte Hoffnung The Palace Old Town Hotel, die hübsche Hütte der Bayern. Da ist alles vom Feinsten und da gibt's sicher auch einen Wrigley's.

Im Old Town löchere ich die Angestellten so penetrant, dass ich ein ganzes Arsenal von Kaugummisorten vorgelegt bekomme. Der grüne da muss es sein, Extra-Minze gegen Extra-Gestank. Die Wirkung ist verblüffend. Michael Rensing plaudert eine halbe Stunde mit mir und rümpft kein einziges Mal die Nase.

Cocktail im Emirates Tower

Höchst erfreut über meinen Atemzustand verlasse ich das Old Town und fahr rüber zum Emirates Tower. Gerüchten zufolge soll es da eine Bar im 51. Stock geben mit herrlichem Blick über die Baustelle Dubai.

Drei Kollegen warten schon in der Lobby. Die Bar ist schnuckelig, es mieft ein bisschen nach kaltem Rauch, in Dubai darf drinnen noch fleißig gequarzt werden. Die adrette Bardame Kerstin, eine Nieder-Österreicherin, empfiehlt uns Mojito, angeblich der beste Cocktail in der Stadt.

Scheich Al Mojito in Geberlauner

Gesagt, bestellt. Der Abend verläuft erfolgreich. Ich habe nicht gestunken, sitze auf Wolke 7 (250 Meter über dem Erdboden) und trinke die beste Plörre in town. Auch meine Kollegen können sich nicht beklagen. Frank G. aus M. gräbt erfolgreich und ergattert Kerstins Handynummer.

Und Alex H., ebenfalls aus M., bandelt mit Scheich Al Mojito an, der angeblich Tourismuschief in Saudi-Arabien ist. Der Scheich zwirbelt sich den teuersten Schampus in die Zwiebel und lädt Alex H. nach Jeddah ein, wo die Bayern am Montag ein Testspiel absolvieren.

Um nach Saudi-Arabien zu kommen, braucht man ein Visum, das mehrere Wochen vorher beantragt werden muss. Aber nicht, wenn man Scheich Al Mojito kennt. "I'll give you visa, no problem." Vielleicht gibt's demnächst für Alex H. ja noch einen Ferrari. Oder ein Haus. Oder ein Schiff. Oder einen Flughafen. In Dubai geht alles. Da darf man zwischenzeitlich auch mal stinken.

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