Kurz nach seiner Trennung von der Eintracht redet Funkel über seine Beweggründe und blickt auf fünf Jahre beim hessischen Traditionsklub zurück.
Trainer Friedhelm Funkel und Bundesligist Eintracht Frankfurt gehen nach der Saison getrennte Wege. Im Interview mit dem begründet der 55-Jährige seine Entscheidung und sinniert über seine Zeit bei den Hessen.
Frage: Friedhelm Funkel, nach fünf emotionalen Jahren kehren Sie Eintracht Frankfurt als Trainer den Rücken. Was war am Ende ausschlaggebend für die Entscheidung, nachdem Sie bis zuletzt immer wieder betont hatten, die Eintracht nicht vor Vertragsende im Jahr 2010 verlassen zu wollen? Der Druck der Fans?
Friedhelm Funkel: "Die Entscheidung, den Vertrag zum Ende der Saison aufzulösen, ist langsam gereift und hat nichts mit den Fans zu tun. Ich wollte mit dieser Maßnahme für die kommende Saison den Druck von den Spielern nehmen, da sie zuletzt offensichtlich Probleme hatten, mit der Situation umzugehen. Die Spieler sollen unbelastet in die neue Spielzeit gehen."
Besser als Cristiano Ronaldo? Werde Fußball-Profi in Empire of Sports!
Frage: Wann haben Sie denn dann endgültig den Entschluss gefasst, nicht mehr Eintracht-Trainer bleiben zu wollen?
Funkel: "Nach einem Gespräch mit einem engen Freund und Berater, der mit dem Fußball nichts zu tun hat, habe ich schon vor Wochen das Gespräch mit Vorstandschef Heribert Bruchhagen gesucht. Er hatte mich aber gebeten, dass das Gespräch unter uns bleibt, weil wir ja noch Punkte für den Klassenerhalt brauchten. Am Montag habe ich dann wieder um ein Gespräch und die Vertragsauflösung gebeten."
Frage: Wie bewerten Sie ihre Zeit als Eintracht-Trainer? Immerhin gab es vor Ihnen in Erich Ribbeck nur einen Coach, der länger Trainer in Frankfurt war...
Funkel: "Ich bin schon stolz, fünf Jahre lang Trainer der Eintracht gewesen zu sein. Ich war viel länger hier als ich vorher geglaubt habe. Vor mir gab es in Frankfurt schließlich in 10 Jahren 16 Trainer. Und in den fünf Jahren haben wir viermal die Klasse gehalten, waren im DFB-Pokalfinale und haben zum ersten Mal seit Jahren wieder im UEFA-Cup gespielt. Die Eintracht bleibt tief in meinem Herzen. Ich hatte hier in Frankfurt die fünf schönsten Jahre meiner Trainerlaufbahn."
Frage: "Steht Ihnen eigentlich nun eine Abfindung zu, nachdem Sie ja selbst um die Auflösung des Vertrages gebeten haben? Und führen Sie bereits Gespräche mit einem neuen Klub, angeblich soll der 1. FC Kaiserslautern Interesse haben?
Funkel: "Zu finanziellen Dingen habe ich mich noch nie geäußert. Weder als Spieler noch als Trainer. Und mit anderen Vereinen habe ich auch noch nicht gesprochen."