Auch neun Jahre nach dem öffentlichen Streit zwischen Uli Hoeneß und Christoph Daum ist an eine Versöhnung zwischen dem Manager des FC Bayern München und dem Trainer von Fenerbahce Istanbul nicht zu denken.
In der Sendung "Audi Star Talk" erklärte Hoeneß Bezug nehmend auf die Auseinandersetzung im Jahr 2000: "Er ist wissentlich damals bereit gewesen, mich und meine Familie zu zerstören. Das kann man für nichts auf der Welt in Kauf nehmen."
Für Hoeneß gebe es keine Chance, jemals wieder mit Daum "'business as usual' zu machen".
Hoeneß hatte im Oktober 2000 Kokaingerüchte um den damaligen Leverkusener Trainer Daum publik gemacht und letztlich damit verhindert, dass dieser das Amt des Bundestrainers (ab 1. Juni 2001) übernahm.
Schlimmste Anfeindungen
Daum reichte eine Verleumdungsklage gegen Hoeneß ein und beteuerte mehrmals öffentlich seine Unschuld. Hoeneß stand als Buhmann da.
"Einer hat mir geschrieben 'Dich haben sie auch in Dachau vergessen'. Ein anderer hat sogar 10.000 Euro geboten, wenn sie mich beim Spiel in Schalke von der Bank schießen", erinnerte sich Hoeneß an eine Zeit voller Anfeindungen.
Am Ende ging der Bayern-Manager allerdings als Sieger aus der Affäre hervor, nachdem Daum bei einem freiwilligen Haartest tatsächlich Kokainmissbrauch nachgewiesen wurde.
"Ein absolut reines Gewissen..."
Unvergessen ist Daums Pressekonferenz in Leverkusen, wo er seine Beweggründe für den Test erklärte: "Ich tue das, weil ich ein absolut reines Gewissen habe."
Hoeneß dazu: "Wenn Christoph Daum nicht so bescheuert gewesen wäre, eine Haarprobe zu machen, hätte ich dieses Spiel nie gewinnen können. Stellen sie sich vor, er hätte die Probe nicht gemacht. Ich weiß nicht, was mit mir passiert wäre."