Trainer und Manager Felix Magath hat Vorwürfen widersprochen, Schalke 04 verstecke in einem vereinsnahen Firmengeflecht weitere Verbindlichkeiten von weit über 100 Millionen Euro.
"Das ist alles dummes Zeug. Da werden alte Kamellen aufbereitet, immer wieder dasselbe. Niemand hat hier etwas versteckt", sagte Magath am Sonntag vor dem Bundesliga-Topspiel gegen den Hamburger SV.
Er sei erst seit Juni im Amt und könne deshalb noch nicht vollständig informiert sein. Berichte, nach denen Schalke um seine Lizenz bangen müsse, halte er jedoch für aus der Luft gegriffen, sagte er.
Weitere Vereinsverantwortliche waren nicht zu einem Kommentar bereit. Der Klub wollte sich noch vor dem Spiel gegen den HSV offiziell äußern.
Magath fehlt noch der Durchblick
Der "Welt am Sonntag" erklärte Magath, in Gänze habe er das Geflecht der Schalker Tochterunternehmen noch nicht durchblickt: "Aber man hat das Gefühl, dass eine solch komplizierte Konstruktion dafür da ist, um gewisse Dinge nicht so genau darlegen zu müssen."
Die Welt am Sonntag hatte berichtet, die Schalker Finanzkrise sei weitaus ernster als bislang angenommen. Nach Angaben der Zeitung funktioniert das Netzwerk-System so, dass sich die einzelnen Unternehmen über ein Verrechnungskonto gegenseitig Darlehen geben oder Forderungen fällig stellen, wie in einem Karussell.
So werde das Geld immer dahin geschoben, wo es gerade gebraucht werde. Kontrolliert würden fast alle Firmen des Netzwerkes von Vorstandsmitglied und Geschäftsführer Peter Peters.
Presseberichte sprechen von 280 Millionen Schulden
Die Zeitung spricht von einer Gesamtschuldensumme in Höhe von etwa 280 Millionen Euro. Bekannt sind bisher ein Schalker Schuldenstand von 136,5 Millionen Euro und eine Unterdeckung im laufenden Etat von 20 bis 30 Millionen Euro.
Schalke muss der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Nachlizenzierungsverfahren bis Ende Oktober erklären, ob sich nach Erteilung der Lizenz für die laufende Saison 2009/2010 die finanziellen Rahmenbedingungen verändert haben. "Ich werde bis auf Weiteres keinen Kommentar abgeben", sagte DFL-Pressechef Christian Pfennig, konfrontiert mit den neuen Vorwürfen.